Lina Schufinsky: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karoline Agnes „Lina“ Schufinsky''' (* [[18. August]] [[1881]] in [[Wien]] als ''Karoline Morell''; † [[13. September]] [[1920]] ebenda<ref>Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XL, Rz. 148 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB40/?pg=26 Faksimile]).</ref>) war eine österreichische Künstlerin.
'''Karoline Agnes „Lina“ Schufinsky''' (* [[18. August]] [[1881]] in [[Wien]] als ''Karoline Agnes Morell''; † [[13. September]] [[1920]] ebenda<ref>Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XL, Rz. 148 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB40/?pg=26 Faksimile]).</ref>) war eine österreichische Künstlerin.


== Leben ==
==Leben==
Ab 1906 war sie mit dem Grafiker und Hochschullehrer [[:w:Viktor Schufinsky|Viktor Schufinsky]] verheiratet.<ref>Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XXX, Rz. 318 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB30/?pg=167 Faksimile]).</ref>
Schufinsky war eine Tochter des aus [[:w:Lovćenac|Szeghegy]] stammenden Dienstboten Philipp Morell und der [[Eferding|Eferdingerin]] Amalia Aigner.<ref>Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XXX, Rz. 318 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB30/?pg=167 Faksimile]); Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XI, Rz.130 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB11/?pg=69 Faksimile])</ref> Ab 18. Juli 1906 war sie mit dem Grafiker und Hochschullehrer [[:w:Viktor Schufinsky|Viktor Schufinsky]] verheiratet.<ref>Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XXX, Rz. 318 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB30/?pg=167 Faksimile]).</ref>


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== Werke ==
==Werke==


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== Literatur ==
==Literatur==


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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Geboren 1881]]
[[Kategorie:Geboren 1881]]

Version vom 28. Juli 2021, 12:43 Uhr

Karoline Agnes „Lina“ Schufinsky (* 18. August 1881 in Wien als Karoline Agnes Morell; † 13. September 1920 ebenda[1]) war eine österreichische Künstlerin.

Leben

Schufinsky war eine Tochter des aus Szeghegy stammenden Dienstboten Philipp Morell und der Eferdingerin Amalia Aigner.[2] Ab 18. Juli 1906 war sie mit dem Grafiker und Hochschullehrer Viktor Schufinsky verheiratet.[3]

Sie gestaltete 1910[4] den „Orientexpress“, einen auf die wesentlichen Merkmale reduzierten Spielzeugzug aus Holzblöcken mit Rädern, der nur wenige Details und einige aufgemalte, funktionslose Gestaltungselemente aufwies.[5] Die schlichte Gestaltung wird in der Sekundärliteratur als bewusstes politisches Statement und kreatives Angebot an Kinder (sowohl Knaben als auch Mädchen) interpretiert.[4]

Während des Ersten Weltkrieges verfasste sie 1916 gemeinsam mit ihrem Ehegatten ein Bilderbuch zur Frage, „was Kinder und Mütter zur Unterstützung der Soldaten beitragen können.“[6]

Schufinsky starb bei einem Unfall in ihrer Wohnung in der Mariahilfer Straße 29: Sie goss Petroleum in den Herd, um das Feuer anzufachen. Das Gefäß explodierte, sie zog sich lebensgefährliche Brandwunden zu und starb kurz darauf im Allgemeinen Krankenhaus.[7]

Werke

  • (gemeinsam mit Viktor Schufinsky):  Unsere Jugend und der Krieg. Ein Bilderbuch mit Versen. Haase, Prag 1916.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XL, Rz. 148 (Faksimile).
  2. Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XXX, Rz. 318 (Faksimile); Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XI, Rz.130 (Faksimile)
  3. Trauungsbuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XXX, Rz. 318 (Faksimile).
  4. 4,0 4,1  Brian Ganaway: Engineers or Artists? Toys, Class and Technology in Wilhelmine Germany. In: Journal of Social History. 42, Nr. 2, 2008, ISSN 0022-4529, S. 385 f..
  5.  Gegen die Unsichtbarkeit. Designerinnen der Deutschen Werkstätte Hellerau 1898–1938. Hirmer, München 2018, ISBN 978-3-7774-3218-2, S. 213.
  6.  Christine Glattauer: Autorität und Gehorsam als Thema in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1890 und 1938. Wien 2013, S. 339 (Dissertation, othes.univie.ac.at).
  7. Petroleum ins Herdfeuer. In: Illustrierte Kronen Zeitung, 14. September 1920, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/krz