Willibald Duschnitz: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[w:Sophie Lillie|Sophie Lillie]]: ''Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens'', Czernin Verlag, Wien 2003, S.19 ISBN 978-3-7076-0049-0
* [[w:Sophie Lillie|Sophie Lillie]]: ''Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens'', Czernin Verlag, Wien 2003, S.19 ISBN 978-3-7076-0049-0
* [[w:Elsie Altmann-Loos|Elsie Altmann-Loos]]: ''Mein Leben mit Adolf Loos'', Hg. von [[w:Adolf Opel|Adolf Opel]], Wien: Amalthea-Signum 2013, S. 82-83 ISBN 3-85002-193-9
* [[w:Elsie Altmann-Loos|Elsie Altmann-Loos]]: ''Mein Leben mit Adolf Loos'', Hg. von [[w:Adolf Opel|Adolf Opel]], Wien: Amalthea-Signum 2013, S. 82-83 ISBN 3-85002-193-9
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. Mai 2022, 12:26 Uhr

Willibald Duzschnitz (* 2. April 1884 in Wien; † 3. Juli 1976 in Teresópolis in Brasilien) war Unternehmer und Kunstsammler.

Leben

Willibald Duschnitz, der Sohn des aus dem heutigen Prešov in der Slowakei stammenden Adolf Duschnitz und dessen Gattin Pauline Langraf, wuchs in Wien auf.

Im Jahr 1909 übernahm er, nachdem sein Vater starb, in Achau dessen 1879 gegründete Filz- und Schuhwarenfabrik, die vor allem technische Filze an die k.u.k. Armee lieferte. Diese Fabrik baute er laufend aus und wurde zu einem bedeutenden Arbeitgeber der Gemeinde. Im Richtung Maria-Lanzendorf außerhalb der Ortschaft liegenden Fabriksgelände wurden auch Arbeiterwohnungen, sowie ein für die Meister eigenes Haus errichtet. So erhielt der neue Ortsteil bald auch umgangssprachlich die Bezeichnung Republik Riedenhof.

Erfolgreich als Unternehmer konnte Duschitz auch die väterliche Kunstsammlung erweitern. Diese Sammlung, bestehend aus zahlreichen Gemälden und Kunstgegegenständen, befand sich in der Villa in der Weimarer Straße (damals Lederergasse), wohin die Familie 1904 übersiedelte. In den Kriegsjahren 1915/1916 wurde die Villa von Adolf Loos umbauen, wobei unter anderem ein eigener Musiksaal mit einer wertvollen Orgel eingerichtet wurde. Diese Orgel wurde 1955 von ihm an die Pfarre Leopoldsdorf verkauft und befindet sich heute im Festsaal des Technischen Museums in Wien.

Nach dem Anschluss im März 1938 verkaufte er am 6. April 1938 aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Fabrik an seine nicht-jüdischen Mitarbeiter Walter Quecke und Maria Haselböck. Einige seiner Kunstwerke übergab er dem Kunsthistorischen Museum, dem Österreichischen Museum für Kunst und Industrie sowie Kunsthändlern. Er selbst floh im September 1938 über England zuerst nach Frankreich und schließlich nach Brasilien. Im Jahr 1941 wurde schließlich sein Besitz beschlagnahmt. Bei Bombenangriffen wurde das Arbeiterwohnhaus getroffen und zerstört. Eine Gedenktafel erinnert an die Opfer.

In Brasilien konnte er sich eine neue Existenz als Unternehmer aufbauen und war auch dort als Kunstsammler tätig. Im Jahr 1948 konnte er wieder Österreich besuchen und konnte die Rückgabe seiner Realitäten und Teile seiner Kunstsammlung erwirken. Viele Teile dieser Sammlung, die er später verkaufte, sind heute in einem Museum in Rio de Janeiro ausgestellt. Da die Fabrik in der sowjetischen Besatzungszone lag, wollte er dem Drängen seiner ehemaligen Mitarbeiter, die Leitung wieder zu übernehmen, nicht nachkommen und kehrte wieder nach Brasilien zurück, wo er 1976 auch starb.

Duschnitz heiratete 1907 1907 Jenka, geborene Löff, von der er 1926 geschieden wurde. Jenka Duschnitz und die gemeinsame Tochter Eva erhielt das Wohnrecht in der Villa Duschnitz, während er selbst in eine Wohnung am Getreidemarkt übersiedelte. Zeitgleich trat er auch der Israelitischen Kultusgemeinde aus.[1]

Das Unternehmen wurde 1979 geschlossen. Im ehemaligen Fabriksgelände befindet sich heute das Landestierheim Gut Riedenhof.

Literatur

  • Harold H. Chipman/Leonhard Weidinger: Ein Enthusiast für Industrie und Kunst – Willibald Duschnitz in Eva Blimlinger/Heinz Schödl [Hg.]: Die Praxis des Sammelns. Personen und Institutionen im Fokus der Provenienzforschung (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, 5). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2014, S. 71-98
  • Sophie Lillie: Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens, Czernin Verlag, Wien 2003, S.19 ISBN 978-3-7076-0049-0
  • Elsie Altmann-Loos: Mein Leben mit Adolf Loos, Hg. von Adolf Opel, Wien: Amalthea-Signum 2013, S. 82-83 ISBN 3-85002-193-9

Einzelnachweise

  1. Willibald Duschnitz im Lexikon der österreichischen Provenienzforschung abgerufen am 20. Mai 2022

Weblinks