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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2022, 18:25 Uhr
Johann Hagenhofer (* 1941 in Bromberg) ist Pädagoge und Historiker und war in seiner aktiven Berufszeit Direktor des Bundesgymnasiums Babenbergerring in Wiener Neustadt.
Leben
Johann Hagenhofer wurde als Kind einer Bauerntochter und eines Arbeiters auf einem Bauenhof in der Rotte Dreibuchen der Gemeinde Bromberg in der Buckligen Welt geboren. Noch im Vorschulalter war er als Halterbub tätig. Auf diesem Hof lernte er das traditionelle Bauernleben kennen, bevor er mit acht Jahren in eine rote Kleinbauernfamilie kam. Das Kriegsende erlebte er in Hochwolkersdorf, wo die Sowjets durch das Treffen mit Renner Geschichte schrieben.
Nachdem er in seiner Heimatgemeinde die Volksschule und in Erlach ein Jahr Hauptschule besuchte, konnte er durch Glück konnte er in Wiener Neustadt das humanistische Gymnasium besuchen.[1] Eigenen Aussagen in seiner Biografie zufolge war er noch in der Unterstufe der brave Bub vom Land, entwickelte sich aber in der Oberstufe zu einem „verhaltensoriginellen“ Schüler und „Halbstarken“.
Nach der Matura studierte er an der Wiener Universität. Finanziert hat er sich dieses Studium durch Arbeiten in Schweden und Deutschland.
Der Historiker unterrichtete später an der selben Schule, die er selbst besuchte, als Gymnasialprofessor und wurde 1982 auch deren Direktor. Diese Funktion hatte er bis 2002 inne, bevor er in Pension ging.
Neben seiner Familie galt sein Interesse der lokalen Geschichte. So war er Gründer des Museums Gedenkraum 1945 in Hochwolkersdorf, Initiator, aowie Leiter zeitgeschichtlicher Projekte in der Region Bucklige Welt–Wechselland. So führte er das Projekt Leben und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in Bad Erlach und der Buckligen Welt mit Interviews und Dokumentationen mit Zeitzeugen durch.[2]
Aber auch dem Sport, vor allem Fußball, und der Gemeindepolitik widmete er sich. In der Gemeindevertretung war er sowohl Geschäftsführender Gemeinderat als auch eine Periode als Vizebürgermeister von 1975 bis 2015 aktiv.[3]
Auszeichnung
- Anerkennungspreis für Erwachsenenbildung (2008)[4]
- Ehrenring der Gemeinde Hochwolkersdorf (2012)
- für das Team rund um Hagenhofer: Niederösterreichischer Kulturpreis für Erforschung jüdischer Geschichte (2020)[5]
Publikationen
- Lebensspuren: Arbeit und Freizeit im Land der tausend Hügel, 2009, ISBN 9783200019805
- Lebensspuren: Eine bucklige Welt - Krieg und Verfolgung im Land der tausend Hügel, 2014, ISBN 9783200037342
- Eine versunkene Welt, 2019, Kral-Verlag, ISBN 9783990247976
- Halterbub und Hofrat, 2021, Autobiografie
Einzelnachweise
- ↑ NEU - Autobiographie von Johann Hagenhofer vom 2. Juni 2021 abgerufen am 14. Juli 2021
- ↑ Regionsmuseum: Auf Spurensuche der jüdischen Bevölkerung in Bad Erlach auf Tips vom 16. März 2017 abgerufen am 14. Juli 2021
- ↑ Hagenhofer hört nach 40 Jahren Politik auf in den NÖN vom 24. November 2014 abgerufen am 14. Juli 2021
- ↑ Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich 2008 vom 14. November 2008 abgerufen am 14. Juli 2021
- ↑ Kulturpreis für Erforschung jüdischer Geschichte im Bote aus der Buckligen Welt vom 25. November 2020 abgerufen am 14. Juli 2021
Weblinks
- Johann Hagenhofer: „Die Russen kommen!“ auf ORF-Niederösterreich vom 5. Mai 2020
- "Halterbub und Hofrat": Historiker Johann Hagenhofer veröffentlicht seine Biografie auf meinbezirk vom 11. März 2021