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Durch ihre Mutter Aurora fand sie zu ihrer Leidenschaft in den Bergen. Schon als Kind begann sie mit Wanderungen rund um [[Payerbach]]. Auch weitere Bergtouren absolvierte sie mit ihrer Mutter und teils | Durch ihre Mutter Aurora fand sie zu ihrer Leidenschaft in den Bergen. Schon als Kind begann sie mit Wanderungen rund um [[Payerbach]]. Auch weitere Bergtouren absolvierte sie mit ihrer Mutter und teils auch mit ihrer Schwester. So bestiegen die drei Frauen in den Jahren 1886 und 1887 den [[w:Sonnblick|Sonnblick]], den [[w:Großglockner|Großglockner]] und den [[w:Großvenediger|Großvenediger]]. Bald ging sie aber ohne Führer, die sie wegen ihres mangelnden Vertrauens in Frauen frustrierten, nur mit ihrer Mutter zum Bergsteigen. So bestiegen die beiden im Jahr 1888 den höchsten Berg des heutigen [[w:Slowenien|Sloweniens]], den [[w:Triglav|Triglav]] als erste Frauen ohne Führer. Im Eindruck dieser Leistungen wurde sie noch im selben Jahr in den [[w: Österreichischer Alpenklub|Österreichischen Alpenklub]] aufgenommen. In der Folge bezwang sie mit ihrer Mutter systematisch rund 100 Berggipfel der Ostalpen. Diese Bergfahrten beschrieb sie auch in zahlreichen Aufsätzen vor allem in alpinistischen Zeitschriften. Sie liebte auch das Landleben und strich das in ihren Publikationen gegnüber dem ''leeren'' Stadtleben humorvoll heraus. | ||
Im Jahr 1898 heiratete sie den Prokuristen Rudolf Winkler von Forazest, der eine Tochter, Augustine, in die Ehe mitbrachte. Mit Winkler hatte sie zwei Töchter, Erika und Hedwig, und einen Sohn, Rudolf. Auch ihr Mann war begeisterter Alpinist und so versuchten sie beide, die Liebe, die sie pädagogisch sehr wertvoll erachteten, an ihre Kinder weiterzugeben. Die letzte Bergfahrt absolvierten sie 1916 auf die Rax. | Im Jahr 1898 heiratete sie den Prokuristen Rudolf Winkler von Forazest, der eine Tochter, Augustine, in die Ehe mitbrachte. Mit Winkler hatte sie zwei Töchter, Erika und Hedwig, und einen Sohn, Rudolf. Auch ihr Mann war begeisterter Alpinist und so versuchten sie beide, die Liebe zu den Bergen, die sie pädagogisch sehr wertvoll erachteten, an ihre Kinder weiterzugeben. Die letzte Bergfahrt absolvierten sie 1916 auf die Rax. | ||
Für die Familie war der [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein schwerer Schlag. Zuerst starb ihr Bruder General Herzberg schon 1914. Gleich nach dem Krieg starb ihr Mann und kurz darauf ihr zweiter Bruder Theodor. | Für die Familie war der [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein schwerer Schlag. Zuerst starb ihr Bruder General Herzberg schon 1914. Gleich nach dem Krieg starb ihr Mann und kurz darauf ihr zweiter Bruder Theodor. |
Version vom 4. März 2024, 19:16 Uhr
Jenny Winkler von Forazest (geborene Eugenie Herzberg; * 14. April 1867 in Ofen in Ungarn; † 24. Juli 1919 in Wien) war Lehrerin und Alpinistin.
Leben
Eugenie Herzberg, die Tochter des Friedrich Herzberg und der Aurora geborene Rumler, ist in Budapest geboren und lebte mit ihrer Familie bis zu ihrem siebenten Lebensjahr in Szeged, bevor sie nach Wien übersiedelte, wo ihr Vater aber schon 1878 starb. In Wien besuchte sie die Lehrerbildungsanstalt. In welcher Form und an welchen Ort sie den Beruf als Lehrerin ausübte, ist nicht bekannt, da in ihre Lebenszeit ja auch teilweise das verordnete Lehrerinnenzölibat fiel.
Durch ihre Mutter Aurora fand sie zu ihrer Leidenschaft in den Bergen. Schon als Kind begann sie mit Wanderungen rund um Payerbach. Auch weitere Bergtouren absolvierte sie mit ihrer Mutter und teils auch mit ihrer Schwester. So bestiegen die drei Frauen in den Jahren 1886 und 1887 den Sonnblick, den Großglockner und den Großvenediger. Bald ging sie aber ohne Führer, die sie wegen ihres mangelnden Vertrauens in Frauen frustrierten, nur mit ihrer Mutter zum Bergsteigen. So bestiegen die beiden im Jahr 1888 den höchsten Berg des heutigen Sloweniens, den Triglav als erste Frauen ohne Führer. Im Eindruck dieser Leistungen wurde sie noch im selben Jahr in den Österreichischen Alpenklub aufgenommen. In der Folge bezwang sie mit ihrer Mutter systematisch rund 100 Berggipfel der Ostalpen. Diese Bergfahrten beschrieb sie auch in zahlreichen Aufsätzen vor allem in alpinistischen Zeitschriften. Sie liebte auch das Landleben und strich das in ihren Publikationen gegnüber dem leeren Stadtleben humorvoll heraus.
Im Jahr 1898 heiratete sie den Prokuristen Rudolf Winkler von Forazest, der eine Tochter, Augustine, in die Ehe mitbrachte. Mit Winkler hatte sie zwei Töchter, Erika und Hedwig, und einen Sohn, Rudolf. Auch ihr Mann war begeisterter Alpinist und so versuchten sie beide, die Liebe zu den Bergen, die sie pädagogisch sehr wertvoll erachteten, an ihre Kinder weiterzugeben. Die letzte Bergfahrt absolvierten sie 1916 auf die Rax.
Für die Familie war der Ersten Weltkrieg ein schwerer Schlag. Zuerst starb ihr Bruder General Herzberg schon 1914. Gleich nach dem Krieg starb ihr Mann und kurz darauf ihr zweiter Bruder Theodor.
Am 24. Juli 1919 starb die kurz vorher pensionierte Lehrerin an Unterernährung. Begraben wurde sie wie ihr Gatte am Wiener Zentralfriedhof (Grabnr 41A/1/10).[1]
Einzelnachweise
- ↑ Jenny Winkler in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
Weblinks
Jenny Winkler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Winkler von Forazest Jenny auf biografiA