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Version vom 14. Mai 2024, 12:26 Uhr
Ritterbräu | ||
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Adresse | Bräuhausgasse 1 | |
Ort | 4720 Neumarkt im Hausruckkreis | |
Bezirk | Grieskirchen | |
Bundesland | Oberösterreich | |
Gründungsjahr | 1609 | |
Brauereityp | Brauerei | |
Eigentümer | Severin-Quelle Mineralbrunnen GmbH & Co. KG | |
Website | http://www.ritterbraeu.at | |
Karte | ||
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48.27466813.725897Koordinaten: 48° 16′ 29″ N, 13° 43′ 33″ O
Das Ritterbräu ist eine mittelständische Brauerei in Neumarkt im Hausruckkreis im Bezirk Grieskirchen (Oberösterreich). Die Brauerei wurde 1609 gegründet und steht seit 2012 im Eigentum der Severin-Quelle Mineralbrunnen GmbH & Co. KG.
Geschichte
Anfang des 17. Jahrhunderts bestanden in Neumarkt zwei Brauereien, das Oberbräu und das Unterbräu. Die Neumarkter Bürgerfamilie Schließlberger gründete 1609 schließlich direkt am Neumarkter Marktplatz das „Mitterbräu“, dass in seinem Wappen einen Ritter führte. 1727 gelangte die Brauerei durch Heirat in den Besitz der Familie Göttner, die die Geschicke der Brauerei bis ins Jahr 1860 lenkte. Während die übrigen Brauerei in Neumalrt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schließen mussten, konnte das Mitterbräu expandieren, wenngleich die Besitzverhältnisse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach wechselten. Als sich 1905 der damalige Brauereibesitzer Johann Feiks zur Auswanderung nach Amerika entschloss, schien auch das Ende des Mitterbräu gekommen.Die vier Neumarkter August und Franz Duswald, Franz Eybl und Hermann Kislinger retteten jedoch den Betrieb und tauften die Braustätte in „Bürgerliche Brauerei Neumarkt“ um. Mit einfachen Mitteln vergrößerten sie das Vertriebsnetz, wobei bis in die Nachkriegszeit die Bierlieferungen mit Pferdefuhrwerke durchgeführt wurden.
Am dem Beginn des 21. Jahrhunderts machte die Brauerei neuerlich turbulente Zeiten durch. Ab dem Jahr 2004 lenkte der gebürtige Bayer Bernhard Pöller die Geschicke der Brauerei, zunächst als Geschäftsführer und in der Folge zeitweise als Miteigentümer.[1] Anfang 2008 erwarb der Investor und Obmann der Grieskirchner Wirtschaftskammer Georg Spiegelfeld-Schneeburg 17 Prozent an der Brauerei. Er kündigte mit seinem Einstieg eine Marketing-Offensive sowie eine Modernisierung der Brauerei an, wobei der Absatz der Produkte im regionalen Umkreis angestrebt wurde.[2] Bereits im Mai 2008 musste das Ritterbräu jedoch Konkurs anmelden, wobei Personalkosten, Liefer-Unregelmäßigkeiten und die Preissteigerung bei den Rohstoffen als offizielle Gründen angegeben wurden. Zudem hatte sich Investor Spiegelfeld mit dem Brauereidirektor und Miteigentümer Bernd Pöller zerstritten, nachdem Pöller die von Spiegelfeld forderte Einsparungen abgelehnt hatte.[3] Zudem hatte die Brauerei schon seit 2003 Verluste geschrieben.[4] Hatte der Ausstoß Mitte der 1990er Jahre noch 20-25.000 Hektoliter betragen, so lag der Ausstoß 2007 nur noch bei rund 13.000 Hektolitern und 30.000 Hektolitern Limonaden.[5] Auch die Anzahl der Mitarbeiter war zwischen 2004 und 2008 von 35 auf 21 gesunken.[6] Im August 2008 übernahm schließlich eine heimische Investorengruppe die Brauerei,[7] 2010 stiegen Branchenfremde Investoren in die Brauerei ein, wobei 26 Prozent an die Fill Metallbau in Ried gingen und die restlichen Anteile drei Manager aus der Erdölbranche sowie ein Unternehmensberater hielten. Bereits 2009 konnte das Ritterbräu wieder einen kleinen Gewinn verzeichnen, wobei der Ausstoß auf 45.000 Hektoliter Limonade und 15.000 Hektolitern Bier leicht gesteigert werden konnte. Die Anzahl der Mitarbeiter war im Gegenzug auf 19 reduziert worden.[8] Bereits im März 2012 musste das Ritterbräu neuerlich Insolvenz anmelden,[9] wobei das Familienunternehmen Severin-Quelle aus Osterhofen in Bayern im Mai 2012 die Brauerei übernahm. Bernd Pöller schied in der Folge aus dem Unternehmen aus, im Gegenzug übernahmen die Eigentümer Johann Baumgartner und Bettina Neubauer die Geschäftsführung im Ritterbräu.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten: Nach zwei Pleiten Retter für Ritterbräu: Bayern kaufen den Traditionsbetrieb
- ↑ Kronen Zeitung: „"Ritterbräu" startet zum 400-Jahr-Jubiläum neu“, 29. Jänner 2008; Neues Volksblatt: „Ritterbräu wechselt bald den Besitzer“, 12. Juli 2008
- ↑ Kronen Zeitung: „400 Jahre Erfolg endeten mit Gesellschafter-Krieg“, 8. Mai 2008
- ↑ Kronen Zeitung: „Ritterbräu macht weiter“, 1. August 2008
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten
- ↑ Neues Volksblatt: „Ritterbräu will bis 2009 in Gewinnzone“, 4. Februar 2008
- ↑ Neues Volksblatt: „Ritterbräu ist gerettet: Neue Besitzer führen Brauerei fort“, 14. August 2008
- ↑ Neues Volksblatt: „Ritterbräu schreibt wieder Gewinne“, 29. August 2009,
- ↑ Neues Volksblatt: Ritterbräu insovent, 9. März 2012
- ↑ Neues Volksblatt: „Neue Eigentümer für Ritterbräu in Neumarkt“, 4. Mai 2012
Literatur
- Conrad Seidl: Unser Bier. Alle neuen Brauereien. Alle neuen Biere. Alle neuen Bierlokale. Deuticke, Wien, München 1996 ISBN 3-216-30252-0, S. 158–161.
- Michael Hlatky: Das große österreichische Bierlexikon. Österreichische Braustätten und Biersorten. austria medien service, Graz 1996, S. 198.