Brauerei Ried: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 3. Juli 2024, 18:24 Uhr

Brauerei Ried e. Gen.
Brauerei Ried e. Gen.
Adresse Brauhausgasse 24
Ort 4910 Ried im Innkreis
Bezirk Ried im Innkreis
Bundesland Oberösterreich
Gründungsjahr 1536
Brauereityp Mittelständische Brauerei
Rechtsform Genossenschaft
Website http://www.rieder-bier.at
Karte
Brauerei Ried ( Oberösterreich)
Brauerei Ried

48.21252313.488558Koordinaten: 48° 12′ 45″ N, 13° 29′ 19″ O


Die Brauerei Ried e. Gen. ist eine Brauerei in der Stadt Ried im Innkreis, Oberösterreich.

Geschichte

Am heutigen Standort der Brauerei Ried wurde vermutlich bereits 1432 Bier gebraut, da in diesem Jahr ein „Wernhart Prew“ urkundlich belegt ist. Die Brauerei selbst leitet ihre Entstehung hingegen auf das Jahr 1536 zurück, als im damals Schwarzmann genannten Rieder Ortsteil der „Georg Prewens Braüstadl“ in der Burgfriedensgrenzbeschreibung erwähnt wurde. Die Brauerei wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer und war Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Claudi. Im Mai 1891 veräußerte der Sohn von August Claudi die Brauerei an die Bürgerliche Brauerei-Aktiengesellschaft in Ried, die in der Folge in den Betrieb investierte. Bereits 1908 verkaufte die Aktiengesellschaft die Brauerei jedoch an die am 30. Juli 1908 von 152 Wirten gegründete Genossenschaft. Am 30. November 1908 wechselte die Brauerei zum Preis von 544.000 Kronen den Besitzer. In der Folge sind für die Genossenschaft ein Ausstoß von 29.167 hl (1926/27) und 21.818 hl (1937/38) belegt.

Die Wirte füllten bereits ab 1910 Flaschenbier ab und investierten 1911 in eine Pichereianlage für Groß- und Kleingebinde. 1917 wurde von Therese Wagner die Sodawasser- und Limonadenkonzession erworben.

Nach Kapitalschwierigkeiten 1926/27 wurde 1933/34 das Sudhaus zum Teil um- und aufgebaut und 1936 ein neues Kühlschiff errichtet. 1937 kaufte die Brauerei eine zweite Kühlmaschine an, 1938 wurde die Limonadenfabrikation modernisiert. Nach den Krisenjahren des Zweiten Weltkrieges konnte erst 1949 wieder ein zwölfgrädiges Vollbier ausgeschenkt werden. Die Brauerei investierte in den 1950er Jahren in eine eine vollautomatische Flaschenabfüllerei, einen neuen Dampfkessel, die Umgestaltung des Lagerkellers, den Umbau des Garagentraktes und die Anschaffung einer Gerstenputzerei. 1955 wurde zudem ein neuer Hopfenkeller gebaut und zwischen 1956 und 1958 die Sanierung der Gebäude vorgenommen. In den 1970er Jahren folgten weitere Investitionen in die Lagerkeller, des Weiteren wurde eine neue Malzschrotanlage angekauft. 1985/1986 erfolgte der Umbau und die Erneuerung des Sudhauses, 1988 die Eröffnung eines neuen Labors. 1990 entsteht mit einem Zubau eine Voll- und Leerguthalle mit Expedit, 1992/1993 erfolgt die Modernisierung der Flaschenabfüllung, der Flaschenwaschmaschine und der Abwasseranlage.

Zuletzt investierte die 2003 mehrfach durch die Wiedereinführung der Bügelverschlussflasche. 2005 erfolgte der Umstieg auf das Schonkochverfahren, 2006 der Ankauf einer neuen Kistenwaschanlage. Im Zuge der 100-Jahrfeier der Brauereigenossenschaft erfolgten umfassende Baumaßnahmen, durch die unter anderem ein moderner Bürotrakt mit Verkaufsshop entstanden, die bestehende Lagerhalle erweitert und eine Logistikhalle mit Werkstättentrakt entstanden. 2012 investierte die Brauerei rund 500.000 Euro in die Eröffnung der Brau-Galerie, in der unter anderem Seminare abgehalten werden. Zudem werden auf der inkludierten Schau-Brauerei Sondersude von drei Hektolitern produziert.[1]

Produkte

Biersorten

Hauptprodukte der Brauerei Ried sind das „Rieder UrEcht“ (ein pilsartiges Premiumbier) und das „Rieder Märzen“. Mit den Sorten „Helle Weisse“, „Dunkle Weisse“, „Leichte Weisse“, „Weisse Alkoholfrei“ und „Weißbierbock“ bietet die Brauerei zudem fünf Weißbiersorten bayrischer Art an. Des Weiteren werden in der Brauerei Ried ein Pils, ein Dunkles und zwei Radler an. Das „Rieder Naturtrüb 1908“ (ein Zwickelbier) erinnert an das Gründungsdatum der Genossenschaft, das Stelzhamer Bier an den 200. Geburtstage von Franz Stelzhamer. Seit 2015 produziert die Brauerei mit dem „Schwarzmann“ auch ein Schwarzbier.

Um 2012 begann die Brauerei Ried mit dem Brauen zahlreicher Spezialbiere. Zu den ersten Versuchen gehörte ein zunächst nur vom Fass angebotenes IPA, dass in weiterer Folge mit verändertem Rezept auch in Flaschen abgefüllt wurde. In der Brau-Galerie wurden in der Folge auch Biere wie das Kürbiskern Bier, Honig Bier oder der Edelbock kreiert, zudem stellte man 2014 für die bier.pur Edition einen hopfengestopften Weißbier-Doppelbock her. Auch Gastwirt Karl Zuser lässt in der Brau-Galerie verschieden Biere herstellen.

Sonstige Produkte

Unter dem Markennamen „JOY“ produziert die Brauerei Ried Limonaden in den Sorten Zitrone, Orange, Cola-Mix, Käuter, Orange-Maracuja, Ananas und Himbeere. Des Weiteren bietet die Brauerei mit dem „Rieder Apfel gespritzt“, dem „Rieder Johannisbeer gespritzt“ und dem „Rieder ACE“ auch drei sogenannte Wellnessgetränke an.

Einzelnachweise

  1. Oberösterreichische Nachrichten, 8. März 2012, „Gerstensaft für den eigenen Bedarf? Kein Problem“

Literatur

  • Conrad Seidl: Unser Bier. Alle neuen Brauereien. Alle neuen Biere. Alle neuen Bierlokale. Deuticke, Wien, München 1996 ISBN 3-216-30252-0
  • Michael Hlatky: Das große österreichische Bierlexikon. Österreichische Braustätten und Biersorten. austria medien service, Graz 1996

Weblinks

 Brauerei Ried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons