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Ab 1905 | Ab 1905 war der Zimmermeister und Holzhändler ''Johann Hellering jun.'' aus [[w:Inzersdorf (Wien)|Inzerzsdorf bei Wien]] Besitzer der Liegenschaft. Er ließ sofort zahlreiche Adaptierungs- und Renovierungsarbeiten durch den HInterbrühler Baumeister Rudolf Rückershäuser durchführen. Er kaufte auch noch benachbarte Wiesen, die auf dem Gebiet der [[w:Katastralgemeinde|KG]] [[Gießhübl]] liegen, dazu. 1913 wurde ein Schwimmbad in der Größe von ungefähr 15 Quadratmeter, das durch den Nebenbach, der von den ''hängenden Felsen'' kommt, gespeist wurde, gebaut, während der ''Hauptbach'' neu verrohrt wurde. | ||
Im [[w:Erster Weltkrieg|Kriegsjahr]] 1915 kaufte die Liegenschaft der Wiener Konzertdirektor [[Benno Lie]]. Nachdem er sich bei einer [[w:Aida (Oper)|Aida-Aufführung]] finanziell übernommen haben soll, verkaufte er den Besitz ohne Inneneinrichtung an das ''Gremium der Wiener Handelsagenten'' um 13.000,- [[w:Österreichischer Schilli8ng|Schilling]] im Jahr 1926. | Im [[w:Erster Weltkrieg|Kriegsjahr]] 1915 kaufte die Liegenschaft der Wiener Konzertdirektor [[Benno Lie]]. Nachdem er sich bei einer [[w:Aida (Oper)|Aida-Aufführung]] finanziell übernommen haben soll, verkaufte er den Besitz ohne Inneneinrichtung an das ''Gremium der Wiener Handelsagenten'' um 13.000,- [[w:Österreichischer Schilli8ng|Schilling]] im Jahr 1926. |
Version vom 26. September 2015, 13:05 Uhr
Das Bundeszentrum Wassergspreng (BZW) ist ein Seminarzentrum der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs in Wassergspreng, einer Rotte der Gemeinde Hinterbrühl. Teile des 17.000 m² umfassenden Gelände liegen auch auf dem Gemeindegebiet von Gießhübl. Insgesamt liegt das BZW im Biosphärenpark Wienerwald.
Die Liegenschaft steht seit 1953 im Besitz der Pfadfinder und beherbergt neben den Seminarräumen auch Beherbergungsräume in zwei Gebäuden und am Zeltplatz.
Vorgeschichte
Im Gebiet des Wassergspreng entspringen sich zahlreiche Quellen, die gemeinsam den Weißenbach mit Wasser versorgen. So entstanden auch entlang dieses Baches einige Mühlen. Am Ort des BZW, das damals zur Gemeinde Kaltenleutgeben gehörte, entstand 1856 eine Säge- und Mahlmühle. Besitzer der Grundstücke war seit 1854 Martin Steinacher. Er errichtet einen gedeckten Mühlgraben auf einer Länge von 80 Klafter (= 151,7 Meter). Das oberschlächtige Wasserrad mit 12 Meter Gefälle erzielte ein Leistung von 1PS.
Nachdem die aufgenommenen Schulden nicht bezahlt werden konnten, kam es 1865 zur Versteigerung und das Ehepaar Löffler aus St. Christophen wurde neuer Eigentümer. Mit dem Jahr 1878 sind in der Mühle sowohl 20 Tonnen vermahlenes Getreide, sowie 60 Kubikmeter geschnittene Holzstämme belegt.
In der Folge wechselte das Anwesen einige Male den Besitzer oder Pächter So wird im Jahr 1879 wurde das Anwesen an Marie Mahlner aus Wien verkauft. In ihrem Besitz blieb es aber nur bis 1884. Neue Besitzer waren Marie und Ferdinand Prehsler, die es verpachteten. Durch Schäden am Bau und am Mahlwerk gab es in diesen Jahren immer wieder Verletzte, sodass die Mühle eingestellt werden musste. Weitere Besitzer waren Amalia Beimler (1885), Juliana Frank (1886-1887)., Wilhelm Biegler, Major des Galizischen Infanterie-Regiment Nr.56 und danach seine Witwe (1887-1898).
Marie Kreisky (Ihr Gatte war ein Großonkel von Bruno Kreisky) erhält das Grundstück ebenfalls nach einer Versteigerung und möchte das Gebäude mit der Kaltenleutgebener Konskriptionsnummer 115 umfangreich adaptieren. Notwendige Bewilligungen werden aber nicht erteilt. Alfred Kreisky (1880-1938) erwirbt 1901 das Anwesen und suchte um ein Bewilligung an, nach der jeweils im Sommer ein Rekonvaleszentenheim für Brustkranke betrieben werden sollte, dass ihm aber aufgrund von Nichteignung verwehrt wird.
Im Jahr 1903 wurde auch von der k.k. Gendarmerie festgestellt, dass es gefährlich sei hier zu wohnen:
„weil
1. Konstruktionsteile des Dachstuhls abgesägt und verschleppt wurden,
2. die Schornsteine gewaltige Sprünge aufweisen,
3. unzählige Fensterteile fehlen und nur wenige Türen funktionsfähig und versperrbar sind,
sodass das Haus einen ausgesprochenen Schlupfwinkel für lichtscheues Gesindel darstellt, wo man ungehindert schlafen, Feuer machen und die Einrichtung entwenden kann.“
So wird noch dieses Jahr ein Wohnverbot durch den Kaltenleutgebener Bürgermeister erlassen, sodass auch der Hausmeister ausziehen muss. Auch das Bachgewölbe des Weißenbaches ist durch Verwahrlosung eingestürzt und das Wasser fließt über die nebengelegene Wiese.
Da sich in der Nähe ein Gastwirt, der als Bacherlwirt bezeichnet wurde, befand, soll Kreisky auch der Betrieb einer Gastwirtschaft verwehrt worden sein. Um diese Zeit (1903) befanden sich in Wassergspreng 16 Einwohner in 5 Häusern.
Ab 1905 war der Zimmermeister und Holzhändler Johann Hellering jun. aus Inzerzsdorf bei Wien Besitzer der Liegenschaft. Er ließ sofort zahlreiche Adaptierungs- und Renovierungsarbeiten durch den HInterbrühler Baumeister Rudolf Rückershäuser durchführen. Er kaufte auch noch benachbarte Wiesen, die auf dem Gebiet der KG Gießhübl liegen, dazu. 1913 wurde ein Schwimmbad in der Größe von ungefähr 15 Quadratmeter, das durch den Nebenbach, der von den hängenden Felsen kommt, gespeist wurde, gebaut, während der Hauptbach neu verrohrt wurde.
Im Kriegsjahr 1915 kaufte die Liegenschaft der Wiener Konzertdirektor Benno Lie. Nachdem er sich bei einer Aida-Aufführung finanziell übernommen haben soll, verkaufte er den Besitz ohne Inneneinrichtung an das Gremium der Wiener Handelsagenten um 13.000,- Schilling im Jahr 1926.
Das Haus, das als Beherberungsbetrieb mit ca. 35 Betten geführt wurde bereits durch ein Stromaggregat mit elektrischer Energie versorgt. Auch ein Telefonanschluss war vorhanden. Ein neuer Brunnen für Trinkwasser wurde errichtet. Während in der Saison zwischen April und Oktober kamen Gäste aus Wien, sowohl mit der Straßenbahn in die Hinterbrühl aber auch mit dem Taxi. Im Winter wurde das Gebäude nur durch das Personal und dem Präsidenten des Gremiums bewohnt.
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde das Gremium aufgelöst, das Vermögen fiel an die Wiener Handelskammer um es zu verkaufen. So kaufen 1940 Katharina Westermayer und ihr Stiefsohn Ferdinand das Anwesen. Wassergspreng wurde bereits 1938 Bestandteil von Groß-Wien.
Im Jahr 1942 führte Hochwasser der beiden Bäche zu Schäden am Gebäude. Die Bachmauer stürzte teilweise ein und die Keller wurden unter Wasser gesetzt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Gebäude Flüchtlinge untergebracht.
Im Jahr 1949 erhielt das Gremium Wien der Handelsverteter, Komissionäre und Vermittler den Besitz wieder restituiert.
Geschichte des BZW
Quellen und Literatur
- Walter Cech: 50 Jahre Bundesausbildungszentrum Wassergspreng der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, 2003, Eigenverlag der PPÖ