Fritz Weghaupt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Mai 2016, 14:48 Uhr
Fritz Weghaupt (* 4. Juli 1868;† 25. Jänner 1942) war Bildhauer, im speziellen in der Bronzegießerei.
Leben und Wirken
Fritz Weghaupt entstammt einer Weinviertler Familie und hatte drei Geschwister. Väterlicherseits war die Familie in Haugsdorf beheimatet. Seine Mutter stammt aus Nikolsburg (heute Mähren) nahe Drasenhofen. Der Vater Markus Weghaupt zog mit seiner Familie nach Wien, wo er das Maurerhandwerk erlernte. Diesen Beruf musste er auf Grund eines Lungenleidens bald aufgeben und er wurde Zeichner beim Architekten Theophil von Hansen. Bei diesem war er auch am Umbau des Schlosses Ort bei Gmunden beteiligt. Er starb aber 1876, als Fritz Weghaupt erst sechs Jahre alt war. So musste die Mutter als Kleidermacherin die Kinder allein aufziehen.
Weghaupt erhielt auf Grund seines Zeichentalents eine Lehrstelle bei einem Bildhauer. Zusätzlich besuchte er die Abendgewerbeschule, die aber nicht mit Matura abschloss. So konnte er zunächst nur als Gasthörer bei Edmund von Hellmer an der Wiener Akademie der bildenden Künste teilnehmen. Nach Ablegen von Prüfungen immatrikulierte er auch von 1891 bis 1895 bei Caspar von Zumbusch.
Eine erste Anstellung fand er beim Bildhauer Arthur Strasser, einem Gründungsmitglied der Wiener Sezession. In dieser Zeit entstanden die Bronzeadler auf der heutigen Kennedybrücke und Kandelaber am Wiener Südbahnhof.
Sein Fachgebiet waren Bronzegussstatuetten. Ab dem Jahr 1905 entstanden einige Statuetten von Kaiser Franz Joseph, wobei die größte an der Walster bei Mariazell im Jahr 1910 enthüllt wurde. Hier durfte er den Kaiser auf Vermittlung von Arthur Krupp, der hier ebenso seine Jagd hatte, persönlich kennenlernen. Weitere Standorte von Kaiserstandbildern sind die Infanterie-Kadettenschule in Innsbruck und die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Durch diese wurde er weithin bekannt. Eine ebenfalls bekannte Skulptur, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entstand, ist das Denkmal für Erzherzog Johann etwas außerhalb von Mariazell, die den Erzherzog in der typischen Landestracht darstellt. Die Statue wurde in der Berndorfer Metallwarenfabrik von Krupp gegossen.[1]
Nach dem Weltkrieg entstanden nur mehr kleinere Arbeiten, wie Kriegerdenkmäler in Deutsch-Wagram oder in Perchtoldsdorf auf der Luisenruhe für den Wachebeamten Leopold Distl, der in den Februartagen 1934 getötet wurde. Nach dem Anschluss 1938 gab Weghaupt seine künstlerische Tätigkeit komplett auf.
Er starb im Jänner 1942.
Einige seiner Statuetten befinden sich als Geschenk seines Sohnes und seiner Tochter aus dem Jahr 1989 im Amtshaus der Gemeinde Perchtoldsdorf.
Literatur
- Gregor Gatscher-Riedl: Der Perchtoldsdorfer Bildhauer Fritz Weghaupt (1868-1942) in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 1/2002
Einzelnachweise
- ↑ Erzherzog Johann Gedenkjahr im Mariazellerland auf der Seite der Stadt Mariazell abgerufen am 19. April 2016