Radiowerk Horny: Unterschied zwischen den Versionen

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Man nimmt eine Produktion von Horny bis Kriegsende von etwa 550.000 Radioapparaten an. Nach dem Krieg wurde die Produktion im Jahr 1946 im 15. Bezirk [[Rudolfsheim-Fünfhaus]] wieder aufgenommen. In [[Wien-Landstraße]] wurde ein zweites Werk errichtet, wo ab dem Jahr 1960 die gesamte Produktion stattfand.  
Man nimmt eine Produktion von Horny bis Kriegsende von etwa 550.000 Radioapparaten an. Nach dem Krieg wurde die Produktion im Jahr 1946 im 15. Bezirk [[Rudolfsheim-Fünfhaus]] wieder aufgenommen. In [[Wien-Landstraße]] wurde ein zweites Werk errichtet, wo ab dem Jahr 1960 die gesamte Produktion stattfand.  


In den 1960er Jahren waren die Horny-Werke der größte größte Radio- und Fernsehproduzent Österreichs bevor sie 1971 in der Österreichischen Philips-Industrie-Fabrikationsgesellschaft mbH. aufging.<ref>[https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Philips_%28Horny%29 Philips (Horny)] im Wien-Geschichte Wiki abgerufen am 14. Februar 2015</ref>
In den 1960er Jahren waren die Horny-Werke der größte Radio- und Fernsehproduzent Österreichs bevor sie 1971 in der Österreichischen Philips-Industrie-Fabrikationsgesellschaft mbH. aufging.<ref>[https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Philips_%28Horny%29 Philips (Horny)] im Wien-Geschichte Wiki abgerufen am 14. Februar 2015</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 20. Mai 2016, 14:56 Uhr

Hornyphon-Radio im Dorfmuseum Mönchhof

Das Radiowerk Horny war ein österreichischer Hersteller von Radios, Verstärkern. Die Firma bestand von 1923 bis 1934. Die Marke Hornyphon bestand nach der Übernahme durch Philips weiter.

Firmengeschichte

Der Firmengründer Friedrich Horny begann 1923 mit der Herstellung von Radios und gründete dazu im Jahr die Vindobona-Radio GmbH. Dies Produktion begann bei der Firma Kertel im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden unter der Bezeichnung HORNY, Abteilung W. Das Geschäftslokal wurde am Rathausplatz als Radiohaus Horny eingerichtet. Dort bestand auch eine Reparaturwerkstätte und ein Labor.

Schon auf der Wiener Herbstmesse wurde noch im selben Jahr das Brownsche Mikrofonrelais Cristavox, das einen zweistufigen NF-Verstärker ersetzte und mit einer 6 Volt-Trockenbatterie funktionierte.

Im Jahr 1926 stellte Horny Trio Dyne de Luxe vor, bei dem Apparat, Lautsprecher, Rahmenantenne und Stromversorgung eine Einheit bildete.

Erst 1927 wird das Unternehmen im Handelsregister eingetragen und der Markenname Hornyphon verwendet. Die F.H. Vindobona zog mit der Produktion nach Penzing. Kertl erzeugte nur mehr die Drehkondensaoren. Neben eigenen Produkten verkaufte Horny auch den von Ingelen hergestellten Porzellanlautsprecher aber auch Apparate aus den USA.

Kurz nach der Entwicklung einer Pentode durch Philips konnte Horny auch sein neues Modell, einen 4-Röhren-Empfänger mit zwei Schirmgitterröhren und Endpentode für eine Wellenlänge von 20 bis 4000 Meter vorstellen.

1928, also bereits einige Monate nach der Vorstellung der Pentode (B443) durch Philips im September 1927, präsentiert Horny mit dem A2S Neutrovox einen 4-Röhren-Empfänger mit 2 Schirmgitterröhren und Endpentode für den Empfang von 20-4000 m. Der A2S führt Einknopfbedienung und lineare Skala. Ende 1928 stellt Horny mit dem Neutrovox-Super-7 bzw. 7R den ersten eigenen Super mit Schirmgitterröhren vor; dieser erlaubt Empfang von 200-2000 m ohne Spulenwechsel. Als Röhrenbestückung empfiehlt Philips in ihrer «Radio Revue» vom März 1929 die Röhren dreimal A442, die A415, zweimal B409 und die B443 für den 7R.

Im Jahr 1930 gab es eine beleutete Skale mit Schattenzeiger. Es wurden auch erste Radiomöbel hergestellt. Horny vergrösserte das Werk und begann mit Export nach Übersee.

1931 wurde ein Senderkompass ein, der auf der Anzeige die Stationsnamen statt der Wellenlänge anzeigte. Der Firmenname wurde 1933 auf Radiowerk Horny geändert. Im selben Jahren erfolgte auch eine Vereinheitlichung der Röhren und deren Bezeichnung. Philips wurde der größte Zulieferer von Röhren. Es wurde auch großteils die Fertigung auf Überlagerungsempfängern umgestellt.

Im Jahr 1934 mietete sich Horny in der ehemaligen Lokomotivfabrik in Wien-Favoriten ein, wo dann alle Abteilungen vereinigt werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt mehr als 600 Personen, darunter 14 Diplomingenieure und 66 Techniker.

Die großen Investitionen konnten aber nicht mehr verkraftet werden, sodass sich Horny 1936 zum Verkauf des Werkes entschloss. Dazu wurde das Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, dessen Aktien Philips Radioröhren G.m.b.H., Wien kaufte. Horny bleibt alleiniges Vorstandsmitglied und behielt weitreichende technische und kommerzielle Freiheiten. 1937 wurden sämtliche Philips-Geräte in Österreich von Horny produziert.

Während des Zweiten Weltkrieges produzierte Horny weiterhin zivile Rundfunkapparate, die er auch exportieren durfte. Im fortschreitenden Krieg musste auf Rüstungsaufträge werden. Diese umfassten die Fertigung von Bombenzündern und später Funkgeräte. Auch ein magnetisches Minensuchgerät wurde 1940 entwickelt.

Trotzdem versuchte man die zivile Entwicklung nicht abreissen zu lassen und gründete 1942 die Radiowerk Horny A.G., Wien, als Repräsentanz für die Slowakei.

Im Dezember 1944 brannten die Werkshalle und die beiden Lagerhallen vollkommen aus.

Friedrich Horny starb 1945.

Man nimmt eine Produktion von Horny bis Kriegsende von etwa 550.000 Radioapparaten an. Nach dem Krieg wurde die Produktion im Jahr 1946 im 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus wieder aufgenommen. In Wien-Landstraße wurde ein zweites Werk errichtet, wo ab dem Jahr 1960 die gesamte Produktion stattfand.

In den 1960er Jahren waren die Horny-Werke der größte Radio- und Fernsehproduzent Österreichs bevor sie 1971 in der Österreichischen Philips-Industrie-Fabrikationsgesellschaft mbH. aufging.[1]

Literatur

  • Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 226-227.

Einzelnachweise

  1. Philips (Horny) im Wien-Geschichte Wiki abgerufen am 14. Februar 2015

Weblinks

 Radiowerk Horny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons