Melanie Wissor: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Melanie Wissor''' (*[[11. November]] [[1896]];† [[12. September]] [[1984]] in [[Mödling]]) war Lehrerin und [[w:Volkskunde|Volkskundlerin]].
'''Melanie Wissor''' (*[[11. November]] [[1896]];† [[12. September]] [[1984]] in [[Mödling]]) war Lehrerin und [[w:Volkskunde|Volkskundlerin]].


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken==
Melanie Wissor war Volksschullehrerin und -direktorin. Sie war auch Mitglied des [[w:Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich|NÖ Heimatwerkes]], sowie des [[w:Verein für Volkskunde|Vereines für Volkskunde Wien]] und der Arbeitsgemeinschaft für Gegenwartsvolkskunde, die der [[w:Österreichische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften]] angeschlossen ist.
Melanie Wissor, die Tochter einer [[Neulengbach]]er Mutter und eines [[w:Deutsch-Balten|Baltendeutschen]] aus [[w:Riga|Riga]], machte die [[w:Matura|Matura]] und die Ausbildung zur Lehrerin.  Er Vater verlor durch die [[w:Russische Revolution|Oktoberrevolution]] sein gesamtes Vermögen in Riga und ihr Bräutigam kehrte aus dem [[[[w:Erster Weltkrieg|Krieg ]] nicht mehr zurück. So begann sie unter schwierigen Bedingungen am Ende des Krieges an der Volksschule des [[w:Hyrtl’sches Waisenhaus|Hyrtl’schen Waisenhauses]] zu unterrichten.


In Mödling initiierte sie den volkskundlichen Teil des [[Museum Mödling|Museums Mödling]], den sie auch leitete. Beim Bezirksmuseumsverein war sie ab 1951 im Vorstand und von 1957 bis 1965 Obmannstellvertreterin.
Mit der Erkenntnis, dass die [[w:Volkskunde|Volkskunde]] auf Universitätsebene nicht sehr ausgeprägt war, begann sie Aufzeichnungen von Sitten und Gebräuchen, sowie von Zeitzeugen zu führen, ebenso wie Sammlungen von Alltagsgegenständen. So wurde sie zur Wegbereiterin der [[Mödling]]er Volkskundeforschung und er Bewahrung alten Kulturgutes der Stadt. Auf die selbe Art beschäftigte sie sich mit den Kindern in der Schule.


Sie verstarb am 12. September 1984 in Mödling.
Bei der Eröffnung des [[w:Museum Mödling|Bezirksmuseums]] im Thonetschlössel im Jahr 1933 hatte sie bereits eine große Sammlung von Gegenständen zur Verfügung.
 
Bei Wiedereröffnung des Museums im Jahr 1965 leitete Wissor sofort wieder den volkskundlichen Teil als Spezialistin auf ihrem Gebiet.
 
Als zu Anfang der 1980er Jahre die Raumnot im Thonetschlössel zu groß wurde, entschied die Gemeinde Mödling, das erhaltungswürdige Gebäude in der Klostergasse zu erwerben und als Museum für Volkskunde zu adaptieren. Sie sah dies als Höhepunkt in ihrem Leben und schrieb an den damaligen Bürgermeister:
{{Zitat|Es ist mir eine Ehrenaufgabe, in meinem hohen Alter <small>(Anm. Sie war bereits über 80 Jahre alt)</small> noch mitzuwirken und einen Teil meines Lebenswerkes (...) zu vollenden.|Melanie Wissor}}
 
Sie überlebte die Eröffnung des Volkskundemuseums vier Monate und starb am 12. September 1984.
== Funktionen ==
Sie war Mitglied des [[w:Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich|NÖ Heimatwerkes]], sowie des [[w:Verein für Volkskunde|Vereines für Volkskunde Wien]] und der Arbeitsgemeinschaft für Gegenwartsvolkskunde, die der [[w:Österreichische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften]] angeschlossen ist.
 
Beim Bezirksmuseumsverein war sie ab 1951 im Vorstand und von 1957 bis 1965 Obmannstellvertreterin.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

Version vom 6. Januar 2017, 15:05 Uhr

Melanie Wissor (*11. November 1896;† 12. September 1984 in Mödling) war Lehrerin und Volkskundlerin.

Leben und Wirken

Melanie Wissor, die Tochter einer Neulengbacher Mutter und eines Baltendeutschen aus Riga, machte die Matura und die Ausbildung zur Lehrerin. Er Vater verlor durch die Oktoberrevolution sein gesamtes Vermögen in Riga und ihr Bräutigam kehrte aus dem [[Krieg nicht mehr zurück. So begann sie unter schwierigen Bedingungen am Ende des Krieges an der Volksschule des Hyrtl’schen Waisenhauses zu unterrichten.

Mit der Erkenntnis, dass die Volkskunde auf Universitätsebene nicht sehr ausgeprägt war, begann sie Aufzeichnungen von Sitten und Gebräuchen, sowie von Zeitzeugen zu führen, ebenso wie Sammlungen von Alltagsgegenständen. So wurde sie zur Wegbereiterin der Mödlinger Volkskundeforschung und er Bewahrung alten Kulturgutes der Stadt. Auf die selbe Art beschäftigte sie sich mit den Kindern in der Schule.

Bei der Eröffnung des Bezirksmuseums im Thonetschlössel im Jahr 1933 hatte sie bereits eine große Sammlung von Gegenständen zur Verfügung.

Bei Wiedereröffnung des Museums im Jahr 1965 leitete Wissor sofort wieder den volkskundlichen Teil als Spezialistin auf ihrem Gebiet.

Als zu Anfang der 1980er Jahre die Raumnot im Thonetschlössel zu groß wurde, entschied die Gemeinde Mödling, das erhaltungswürdige Gebäude in der Klostergasse zu erwerben und als Museum für Volkskunde zu adaptieren. Sie sah dies als Höhepunkt in ihrem Leben und schrieb an den damaligen Bürgermeister:

„Es ist mir eine Ehrenaufgabe, in meinem hohen Alter (Anm. Sie war bereits über 80 Jahre alt) noch mitzuwirken und einen Teil meines Lebenswerkes (...) zu vollenden.“

Melanie Wissor

Sie überlebte die Eröffnung des Volkskundemuseums vier Monate und starb am 12. September 1984.

Funktionen

Sie war Mitglied des NÖ Heimatwerkes, sowie des Vereines für Volkskunde Wien und der Arbeitsgemeinschaft für Gegenwartsvolkskunde, die der Akademie der Wissenschaften angeschlossen ist.

Beim Bezirksmuseumsverein war sie ab 1951 im Vorstand und von 1957 bis 1965 Obmannstellvertreterin.

Auszeichnungen

Literatur

  • Broschüre: Frauenspuren in Mödling, 2016

Würdigung

Im Volkskundemuseum Mödling findet 2016 anlässlich des 120. Geburtsjahres eine Sonderausstellung statt.

Literatur

Gudrun Foelsche: Ein außergewöhnliches Leben fü Bildung und Volkskultur in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 3/2016

Quelle

  • Ausstellung im Museum Mödling

Weblinks