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Version vom 6. Juni 2017, 20:48 Uhr
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Schloss Bruck (Lienz) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |
Schloss Bruck bei Lienz in Osttirol war im Mittelalter eine der Hauptresidenzen der Albertinischen Linie der Grafen von Görz-Tirol, die seit ca. 1278 bis 1500 über die Grafschaft Görz herrschten. Heute ist hier das Museum von Lienz untergebracht.
Geschichte - Ergänzung
Schloss Bruck unter den Grafen von Görz
Graf Heinrich IV. von Görz(-Tirol)[1], der von 1385 bzw. 1394 bis ca. 1354 über die Grafschaft Görz herrschte, verlegte die Hauptresidenz von Görz nach Lienz.[2] 1443 wurde er auf Schloss Bruck von seiner zweiten Ehefrau Catharina de Gara gefangen genommen, weil er ihr angeblich eine standesgemäße Ausstattung verweigert hatte. Am 21. Oktober 1443 wurde auf Vermittlung des Grafen Ulrich II. von Cilli und des Bischofs von Brixen ein Vertrag "vermittelt", durch den Catharina die Grünburg im Gailtal als eigene Residenz erhielt, was in diesem Fall die (formale) Trennung des Ehepaares bedeutete, da sich Catharina danach weigerte, den Aufforderungen Heinrichs zur Wiederaufnahme der ehelichen Beziehungen Folge zu leisten.[3]
Als Folge des "zweiten" Krieges um das Erbe der Grafen von Cilli (1459-1460) mussten die Grafen Johann II. und Leonhard, die ihrem Vater als Herrscher über die Grafschaft Görz nachgefolgt war, im Friedensvertrag von Pusarnitz vom 25. Jänner 1460 alle ihre Gebiete östlich der Lienzer Klause an Kaiser Friedrich III. abtreten, darunter auch Lienz mit Schloss Bruck[4] Durch den "Aufstand der Holzknechte" im September oder Oktober 1462 brachte Graf Leonhard Lienz mit Schloss Bruck wieder unter seine Herrchaft, das er bis zu seinem Tod als Hauptresidenz nutzte. Zeitweise war Schloss Bruck außerdem der Sitz seiner Ehefrau Paula de Gonzaga.[5] Mit Leonhard starben die Grafen von Görz aus, seine Besitzungen, darunter auch Schloss Bruck, vererbte er schließlich dem späteren Kaiser Maximilian I..
Literatur
- Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters. Klagenfurt: Kitab, 2000, S. 236f
Einzelnachweise
- ↑ Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 224-240 und Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 250
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 230
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 234
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 240, S. 241 und S. 248
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 252f.