Burgruine Hassbach (Stubenring): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Juni 2017, 10:15 Uhr
Die Burgruine Hassbach' oder Stubenring befindet sich in Warth im Bezirk Neunkirchen. Im Mittelalter war die Burg Hassbach Teil einer Verteidigungslinie, die die Herzöge von Steiermark im 12. Jahrhundert zum Schutz ihrer Grenze gegen das Herzogtum Österreich anlegten.
Geschichte
Die Herren von Haßbach
1217 ist erstmals Gundachorus de Hauchspach erwähnt, der Herzog Leopold VI. zu einem Kreuzzug ins heilige Land begleitete und an der Belagerung von Damiette teilnahm. Bei den Haßbachern handelte es sich um eine Seitenlinie der salzburgischen Ministerialen von Lichtenwald. Die Herren von Haßbach zählten im 13. Jahrhundert zu den bedeutendsten österreichischen Adelsfamilien. Sie stellten Landrichter, Truchsesse und Mundschenken. Eine wichtige Rolle spielte Heinrich von Haßbach, ein Gefolgsmann von Herzog Friedrich II. von Österreich (Friedrich der Streitbare), dem letzten Babenberger. Nach dessen Tod fiel er um 1250 in Ungarn ein, was einen Gegenschlag König Belas IV. auslöste, der weite Landstriche im Herzogtum Österreich verheeren ließ. Dabei wurde auch die Burg Haßbach erstmals zerstört, aber wieder aufgebaut. Heinrich von Haßbach war auch einer der Führer der Adelsfraktion und an den Verhandlungen mit König Wenzel und dessen Sohn Pzremysl Ottokar II. maßgeblich beteiligt. Später war er Reiserichter im Auftrag von diesem. Er begleitete Pzremysl Ottokar II. bei dessen Feldzug gegen Bayern und dürfte 1257 in der Schlacht bei Mühldorf gefallen sein. Seine Söhne gehörten zu den Gegnern König Rudolfs I., wodurch sie vorübergehend ihre Besitzungen verloren.
Um 1360 verkauften die Herren von Haßbach ihre Stammburg an Ulrich von Ebersdorf, der sie an Rudolf Scheuerbeck weiterverkaufte. 1385 gelangte die Burg in den Besitz von Wulfing von Stubenberg, der auch im Besitz der benachbarten Burgen Steyersberg und Gutenbrunn sowie dem Gut Grabensee war. Unter den Herren von Stubenberg wurde Haßbach gewöhnlich von Pflegern verwaltet. Zu Beginn des dritten Viertel des 15. Jh. wurde die Wehrfähigkeit der Anlage durch die Errichtung der äußeren Ringmauer zwar stark verbessert, doch konnte dies den baldigen Untergang der Burg nicht verhindern. Die Stubenberger wurden durch ihre Verwandtschaft mit Andreas Baumkircher 1469/71 in dessen Fehde mit Friedrich III verwickelt, was ihnen ihren Besitz kostete. Kaiserliche Truppen eroberten 1470 nach einer kurzen Belagerung Haßbach und zerstörten es. Während Andreas Baumkircher ohne Prozeß enthauptet wurde, kam Hans von Stubenberg, der ihn nach Graz begleitet hatte, wo beide verhaftet wurden, in den Kerker. Erst als er 1472 Urfehde schwur, wurde er freigelassen. Der Kaiser schenkte die Herrschaft dem von ihm gegründeten Wiener Neustädter Paulinerkloster. 1487 fiel Haßbach in die Hände der Ungarn und konnte erst 1491 von den Kaiserlichen zurückerobert werden. 1511 erhielten die Stubenberger die haßbachischen Güter wieder zurück, doch wurde die Burg nicht mehr aufgebaut. 1546 wurde der Grundbesitz mit Gutenbrunn und Grabensee zur großen Herrschaft Steyersberg vereinigt, zu der die Ruine auch heute noch gehört. Vor kurzer Zeit dürfte es vorübergehende Bemühungen zur Sicherung und Restaurierung der Ruine gegeben haben. Werkzeuge liegen noch herum, sind aber bereits vom Zahn der Zeit unbrauchbar gemacht worden. Das Betreten der Ruine ist aus Sicherheitsgründen nach wie vor verboten.
Ihre spärlichen Überreste liegen am südlichen Talhang, etwa 40 m oberhalb des kleinen Ortes Haßbach. Der Burgplatz fällt an drei Seiten steil ab. Im Süden und Westen wurde zur besseren Verteidigung ein Halsgraben angelegt. Gefahr drohte vor allem im Süden, da hier eine Überhöhung durch das Gelände gegeben war. Aus diesem Grund errichtete man am Hausberg oberhalb der Burg eine befestigte Warte als Vorwerk. Von der etwa 2800 m² großen Anlage ist nur mehr ein Trümmerhaufen vorhanden. Es ist heute kaum mehr möglich die exakte Lage der einzelnen Gebäude und deren Verwendungszweck zu bestimmen. Das Schalenmauerwerk des inneren Berings dürfte aus der Zeit um 1200 stammen. Zeitgleich damit entstand wohl auch der viereckige Bergfried am höchsten Punkt des Areals. Von der übrigen Bebauung der Hochburg steht bis auf einen kleinen Mauerrest nichts mehr aufrecht. Möglicherweise sind noch Mauerteile im großen Schutthügel unterhalb des Bergfrieds verborgen. Relativ gut erhalten war die äußere Ringmauer, doch stürzte diese 1933 an der Ost- und Nordostseite ab. Dieser äußere Bering befindet sich ca. 5 m vor der inneren Ringmauer und zwei bis vier Meter tiefer. Seine, dem Berg zugewandte Seite war durch drei Bastionen gesichert. Diese besaßen große Schartenöffnungen und waren also bereits zur Artillerieverteidigung eingerichtet. An der Bergseite befindet sich auch der Hauptzugang. Auf Grund der erhaltenen Mauerteile ist anzunehmen, dass dieses Tor in einem Turm integriert war. Von der ehemaligen Brücke über den Halsgraben haben sich keine Spuren erhalten. Vom ersten Tor führt ein Zwinger zum zweiten Tor. Ihm war ein Bastionsturm vorgelagert, der in seinem Untergeschoß eine Poterne besaß, die in die Vorburg führte. Diese ist im Vergleich zur Hauptburg mit 20 x 30 m relativ groß. [1]
Geschichte
Die Burg und die Herrschaft Hassbach gehörten seit 1485 einer steirischen Adelsfamilie, den Herren von Stubenberg. Zur Zeit der Baumkircher-Fehde war sie zusammen mit einer Reihe weiterer Burgen im Hassbachtal (Gutenbrunn, Grabensee und wahrscheinlich auch Strasshof]] im Besitz von Hans von Stubenberg, der Schwiegersohn von Andreas Baumkircher. Während der Baumkircher-Fehde wurde die Burg im Frühjahr oder Sommer des Jahres 1469 von Söldner im Auftrag von Kaiser Friedrichs III belagert, eingenommen und zerstört. Dies geschah vermutlich bei der Rückeroberung des Mürztales, mit der es dem Kaiser von Judenburg aus gelang, den Weg in die Grafschaft Pitten und nach Wiener Neustadt wieder freizubekommen. Da die Burgen im Hassbachtal am äußersten Rand des Einflussgebietes des Adelsbundes lagen, dürften ihre Verteidigung nicht gut organisiert gewesen sein. Ein Waffenstillstand vom 30. Juni 1469 legte die Rückgabe der eroberten Plätze fest, wobei eine Schleifung der meisten Burgen vorgesehen war. Auch der Vertrag, der am 30. Juni 1470 von der Völkermarkter Versammlung der innerösterreichischen Stände beschlossen wurden, sah vor, dass die zerstörten Burgen nicht wieder aufgebaut werden durften[2]
Beschreibung des Bauwerks
Heutige Nutzung
Das Bauwerk in Sage und Legende
Anmerkungen
Literatur
- Andreas Lehner: Die Belagerung und Zerstörung der Burg Hassbach. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): Andreas Baumkircher. Leben und Sterben im 15. Jahrhundert (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 144). Eisenstadt, 2013, ISBN 978-3-85405-194-7, S. 142f.
Weblinks
- http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=493, eingesehen am 8. Juni 2017
- http://www.pfarre-hassbach.org/geschichte/burg.php, eingesehen am 8. Juni 2017
- http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/hassbach/hassbach.html, eingesehen am 8. Juni 2017
Einzelnachweise
- ↑ http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=493, eingesehen am 8. Juni 2017
- ↑ Andreas Lehner: Die Belagerung und Zerstörung der Burg Hassbach, S. 142 und 159