Raimund Johannes Hillbrand: Unterschied zwischen den Versionen
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'''P. Raimund Johannes Hillbrand''' [[w:Zisterzienser|O.Cist.]] (* [[24. November]] [[1894]] in [[w:Altaussee|Altaussee]]; † [[11. Oktober]] [[1947]] in [[w:Tavija|Tavija]]) war Mönch und Priester des [[w:Stift Rein|Stiftes Rein]]. | '''P. Raimund Johannes Hillbrand''' [[w:Zisterzienser|O.Cist.]] (* [[24. November]] [[1894]] in [[w:Altaussee|Altaussee]]; † [[11. Oktober]] [[1947]] in [[w:Tavija|Tavija]]) war Mönch und Priester des [[w:Stift Rein|Stiftes Rein]]. | ||
Die fürstliche Familie [[w:Hohenlohe|Hohenlohe]] nahm sich des talentierten Knaben an und brachte ihn, | Die fürstliche Familie [[w:Hohenlohe|Hohenlohe]] nahm sich des talentierten Knaben an und brachte ihn, vermutlich wegen der damaligen Verbundenheit der Familie zum Benediktinerorden, in die Schule der Benediktinerabtei St. Andrä in [[w:Brüssel|Brüssel]], wo er im Juli 1914 die Matura ablegte; er wurde anschließend in der Abtei als Novize eingekleidet. | ||
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Hillbrand – als Österreicher – belgischer Kriegsgefangener. Die belgische Regierung ließ aus Entgegenkommen gegenüber der Abtei alle deutschen Religiosen die Grenze nach Deutschland überqueren; Hillbrand kam auf diese Weise nach Hause. Bei der Musterung im November 1914 wurde er als tauglich erklärt und kam als Rekrut in das bischöfliche Knabenseminar nach Graz. Er konnte nicht Seminarist für Graz-Seckau werden, weil er dafür ein öffentliches österreichisches Zeugnis gebraucht hätte. Daher stellte der Spiritual des Knabenseminars, Dr. theol. Alois Kahr, ihm ein Zeugnis für den Abt von Rein aus: Hillbrand habe einen religiösen Eifer und gehe fast täglich zur Kommunion, er spreche auch französisch, italienisch und englisch. | Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Hillbrand – als Österreicher – belgischer Kriegsgefangener. Die belgische Regierung ließ aus Entgegenkommen gegenüber der Abtei alle deutschen Religiosen die Grenze nach Deutschland überqueren; Hillbrand kam auf diese Weise nach Hause. Bei der Musterung im November 1914 wurde er als tauglich erklärt und kam als Rekrut in das bischöfliche Knabenseminar nach Graz. Er konnte nicht Seminarist für Graz-Seckau werden, weil er dafür ein öffentliches österreichisches Zeugnis gebraucht hätte. Daher stellte der Spiritual des Knabenseminars, Dr. theol. Alois Kahr, ihm ein Zeugnis für den Abt von Rein aus: Hillbrand habe einen religiösen Eifer und gehe fast täglich zur Kommunion, er spreche auch französisch, italienisch und englisch. |
Version vom 27. März 2018, 11:53 Uhr
P. Raimund Johannes Hillbrand O.Cist. (* 24. November 1894 in Altaussee; † 11. Oktober 1947 in Tavija) war Mönch und Priester des Stiftes Rein.
Die fürstliche Familie Hohenlohe nahm sich des talentierten Knaben an und brachte ihn, vermutlich wegen der damaligen Verbundenheit der Familie zum Benediktinerorden, in die Schule der Benediktinerabtei St. Andrä in Brüssel, wo er im Juli 1914 die Matura ablegte; er wurde anschließend in der Abtei als Novize eingekleidet.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Hillbrand – als Österreicher – belgischer Kriegsgefangener. Die belgische Regierung ließ aus Entgegenkommen gegenüber der Abtei alle deutschen Religiosen die Grenze nach Deutschland überqueren; Hillbrand kam auf diese Weise nach Hause. Bei der Musterung im November 1914 wurde er als tauglich erklärt und kam als Rekrut in das bischöfliche Knabenseminar nach Graz. Er konnte nicht Seminarist für Graz-Seckau werden, weil er dafür ein öffentliches österreichisches Zeugnis gebraucht hätte. Daher stellte der Spiritual des Knabenseminars, Dr. theol. Alois Kahr, ihm ein Zeugnis für den Abt von Rein aus: Hillbrand habe einen religiösen Eifer und gehe fast täglich zur Kommunion, er spreche auch französisch, italienisch und englisch.
Hillbrand wurde am 28. April 1915 im Kloster Rein in das Noviziat aufgenommen und erhielt den Ordensnamen Raimund. Auf den Tag ein Jahr später legte der die Einfache Profess ab, am 29. April 1919 die Feierliche. Seine Primiz feierte er am 13. Juli 1919 in Altaussee. In den Jahren 1919 bis 1926 war er Kaplan bzw. Aushilfspriester in den Reiner Stiftspfarren Semriach, Übelbach und Rein. Von 1928 bis 1935 war er Missionar in Bolivien und ist am 15. Jänner 1935 wieder nach Rein zurückgekehrt. Vom 15. Februar 1936 bis April 1936 war er Kaplan in Breitenau. Am 14. Jänner 1937 ging er nach Himmerod, um sich auf die Mission in Brasilien vorzubereiten. Am 14. Jänner 1937 trat er die Reise nach Brasilien nach Itaporanga an und wurde dort Pfarrverweser einer Diözesanpfarre in der Provinz Sao Paolo. Er starb am 11. Oktober 1947 in Tavija.
Literatur
- Cistercienser-Chronik, Jg. 27, S. 153.