Burg Rastenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Rastenberg in der frühen und späten Neuzeit ==
== Rastenberg in der frühen und späten Neuzeit ==
1600 wurden Burg und Herrschaft Rastenberg an den Protestanten [[Michael Zeller]] verpfändet, weswegen die Burg während des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] um 1620 von kaiserlichen Soldaten belagert, eingenommen und geplündert wurde. 1628 ging sie in den alleinigen Besitz von Hans Unterholzer über, der sie seiner Tochter und ihrem Ehemann Josias von Prösing vererbte<ref>vgl. http://www.burgenwelt.org/oesterreich/rastenberg/ge.htm Rastenberg], Burgenwelt.ORG, eingesehen am 14. April 2018</ref. 1645 wurde sie von schwedischen Söldnern verwüsteten. Seit 1663 im Besitz von Johann Franz von Lamberg, verkauften sie dessen Nachkommen 1754 an Johann Christoph Freiherrn von Bartenstein, der zahlreiche barocke Umbauten ausführen ließ. 1807 kamen die Burg und die Herrschaft an den Herzog von Corrigliano, von dem Freiherr Johann Baptist von Bartenstein die Anlage 1817 rückkaufte. Als mit seinem Tod 1847 seine Familie ausstarb, kam die Burg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Besitz der mit den Bartensteins verschwägerten Grafen Thurn-Valsassina.<ref name ="wehr"/>
1600 wurden Burg und Herrschaft Rastenberg an den Protestanten [[Michael Zeller]] verpfändet, weswegen die Burg während des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] um 1620 von kaiserlichen Soldaten belagert, eingenommen und geplündert wurde. 1628 ging sie in den alleinigen Besitz von Hans Unterholzer über, der sie seiner Tochter und ihrem Ehemann Josias von Prösing vererbte<ref>vgl. http://www.burgenwelt.org/oesterreich/rastenberg/ge.htm Rastenberg], Burgenwelt.ORG, eingesehen am 14. April 2018</ref>. 1645 wurde sie von schwedischen Söldnern verwüsteten. Seit 1663 im Besitz von Johann Franz von Lamberg, verkauften sie dessen Nachkommen 1754 an Johann Christoph Freiherrn von Bartenstein, der zahlreiche barocke Umbauten ausführen ließ. 1807 kamen die Burg und die Herrschaft an den Herzog von Corrigliano, von dem Freiherr Johann Baptist von Bartenstein die Anlage 1817 rückkaufte. Als mit seinem Tod 1847 seine Familie ausstarb, kam die Burg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Besitz der mit den Bartensteins verschwägerten Grafen Thurn-Valsassina.<ref name ="wehr"/>


== Beschreibung der Burg ==
== Beschreibung der Burg ==

Version vom 7. August 2018, 10:08 Uhr

Ein Blick auf die Burg Rastenberg

Die Burg Rastenberg ist eine gut erhaltene Burganlage aus dem Mittelalter in Rastenfeld, die als eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler in Niederösterreich gilt.

Die Burg heute

Die Burg Rastenberg befindet sich heute in der Gemeinde Rastenfeld. Sie ist Privatbesitz und kann daher nur von außen besichtigt werden. Das barocke Vorschloss im Burgareal wird an Feriengäste vermietet. Im Osten der Burg befindet sich ein spätbarocker Meierhof, in dem heute Büros und Gästezimmer des Seminarbetriebs "Die Lichtung" untergebracht sind.[1]

Rastenberg im Mittelalter

Die Burg Rastenberg wurde um 1193 erbaut. Als Bauherr gilt Hugo von Rastenberg ("Hugo de Rastenberch")[A 1], ein Sohn von Otto von Stein ("Otto de Steine"), der sich 1205 erstmals nach Rastenberg benannte.[2] Die Burg Rastenberg war ursprünglich "freies Eigen" dieser Adelsfamilie.[3]

Mit Otto von Rastenberg († 1298) starb diese Familie im "Mannesstamm" aus und kam dann über dessen Erbtochter Gisela von Königsbrunn an Dietrich (I.) von Kierling (Kirchlingen) und dessen Sohn Otto. 1363 musste Ottos Enkel Jans von Rastenfeld-Kierling (Hans der Kirchlinger) die Herrschaft Rastenberg an Erzherzog Rudolf IV. von Österreich übergeben und sie von diesem als Lehen annehmen. 1382 verzichtete seine Witwe und ihre Tochter auf das Lehen.[3][4]

Die Burg mit der Herrschaft Rastenberg war dann einige Jahrzehnte landesfürstlicher Besitz und wurde nun meist von Pflegern verwaltet und einige Male auch verpfändet. Im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts wurde sie von den Hussiten schwer beschädigt. 1432 kam sie als Lehensbesitz an die Familie der Herren von Neidegg, die sie neu befestigen ließ. Vor allem unter Wilhelm von Neidegg und seinen Söhnen Otto und Servatius wurde die Burganlage "modernisiert".[3]

Rastenberg in der frühen und späten Neuzeit

1600 wurden Burg und Herrschaft Rastenberg an den Protestanten Michael Zeller verpfändet, weswegen die Burg während des Dreißigjährigen Krieges um 1620 von kaiserlichen Soldaten belagert, eingenommen und geplündert wurde. 1628 ging sie in den alleinigen Besitz von Hans Unterholzer über, der sie seiner Tochter und ihrem Ehemann Josias von Prösing vererbte[5]. 1645 wurde sie von schwedischen Söldnern verwüsteten. Seit 1663 im Besitz von Johann Franz von Lamberg, verkauften sie dessen Nachkommen 1754 an Johann Christoph Freiherrn von Bartenstein, der zahlreiche barocke Umbauten ausführen ließ. 1807 kamen die Burg und die Herrschaft an den Herzog von Corrigliano, von dem Freiherr Johann Baptist von Bartenstein die Anlage 1817 rückkaufte. Als mit seinem Tod 1847 seine Familie ausstarb, kam die Burg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Besitz der mit den Bartensteins verschwägerten Grafen Thurn-Valsassina.[3]

Beschreibung der Burg

Die ursprüngliche Burganlage im Mittelalter dürfte aus dem Wehrturm und einem kleinen Palas bestanden haben.[3] Das im Osten der mittelalterlichen Burg gelegene Vorwerk aus dem 13. Jh. wurde im 16. Jh. zu Wohnzwecken im Stil der Renaissance ausgebaut. An diesen Trakt wurde im 18. Jh. ein barocker Bastionsbau, das heutige Vorschloss, angefügt.[1]

Weblinks

 Burg Rastenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Burg Rastenberg, Rastenfeld.AT, eingesehen am 14. April 2018
  2. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017, ISBN 978-3-901234-27-9, S. 218ff. und S. 385
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Rastenberg, Wehrbauten.AT, eingesehen am 14. April 2018
  4. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017, ISBN 978-3-901234-27-9, S. 220f. und S. 385
  5. vgl. http://www.burgenwelt.org/oesterreich/rastenberg/ge.htm Rastenberg], Burgenwelt.ORG, eingesehen am 14. April 2018

Anmerkungen

  1. Auf den Websites der Marktgemeinde Rastenfeld und der Burgenwelt wird Hugo von Ottenstein-Rastenberg als "Turse" bezeichnet. Hier dürfte eine Verwechslung vorliegen, die auf die sehr komplexen und zum Teil recht unübersichtlichen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den einzelnen (nieder-)österreichischen Adelsfamilien im Mittelalter zurückzuführen ist. Die "Tursen" waren eine in der Markgrafschaft und im späteren Herzogtum Österreich ansässige Adelsfamilie, die im 14. Jahrhundert im "Mannesstamm" ausstarb. Als ihre Hauptlinie gelten nach 1200 als Herren von Ruhenekke (später Rauheneck).