Bandfabrik Hornstein: Unterschied zwischen den Versionen
K (added Category:Gegründet 1906 using HotCat) |
|||
Zeile 32: | Zeile 32: | ||
[[Kategorie:Unternehmen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung]] | [[Kategorie:Unternehmen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung]] | ||
[[Kategorie:Betriebsstätte im Bezirk Eisenstadt-Umgebung]] | [[Kategorie:Betriebsstätte im Bezirk Eisenstadt-Umgebung]] | ||
[[Kategorie:Gegründet 1906]] |
Version vom 21. Januar 2019, 09:32 Uhr
Die Bandfabrik Hornstein war eine Bandweberei im burgenländischen Hornstein im 20. Jahrhundert unter verschiedenen Eigentümern.
Geschichte
Im Jahr 1906 wurde in Hornstein eine Fabrik mit Verwaltungsgebäude und Arbeiterwohnungen eröffnet. Grund für diese Betriebsgründung war der Erfolg den die aus Schlesien stammende Familie Schwarz bereits in Unterwaltersdorf mit einer Weberei für Hutbänder hatte, wo er bis zu 100 Weberinnen aus Hornstein beschäftigte, diese aber in Unterwaltersdorf in Arbeiterwohnhäusern während der Woche beherbergte und am Wochenende mit Pferdefuhrwerken nach Hornstein brachte. Es wurde eine große Halle war ein Ziegelbau mit Betonträgern und einem Sheddach errichtet. Zwei Sauggasmotoren betrieben die 100 Webstühle. Der überschüssige Dampf wurde durch ein unterirdisches Tunnelsystem geleitet und zum Beheizen der Halle verwendet.
Der Betrieb in Hornstein beschäftigte anfangs 105 Mitarbeiter, die ebenfalls seidene Hutbänder herstellten. 1910 kaufte Karl Schwarz in Wimpassing die ehemalige Seidenfabrik und baute diesen auch auf eine Bandfabrik um.
Im Jahr 1911 wurde die "Vereinigte Bandfabrik AG" mit Sitz in Wien und mehreren Bandfabriken in der Monarchie gegründet, bei der die Familie Schwarz 55 % der Aktien behielt. Anton Kümmel, der Schwiegersohn von Karl Schwarz, wurde deren Präsident. In diesen Betrieben standen etwa 400 Bandwebstühle. etwa 1.300 Mitarbeiter wurden beschäftigt.
In Hornstein selbst standen 91 Webstühle, die 140 bis 160 Arbeiterinnen Beschäftigung boten. Noch vor dem Krieg im Jahr 1913 trat Anton von seiner Funktion zurück. Während des Ersten Weltkrieges mussten die Mehrheitseigentümer Rudolf und Carl Schwarz einrücken. Die Leitung hatte Max Haitmann über.
Nach dem Krieg wurden die Bankguthaben Opfer der starken Inflation, Schulden mussten aber beglichen werden. So wurden die Fabriken in Wimpassing und Unterwaltersdorf verkauft, während Hornstein reduziert weiter in Betrieb war. So wurde 1930 noch an 40 Webstühlen gearbeitet. 1931 musste aber auch hier der Betrieb eingestellt werden und 135 Mitarbeiter entlassen werden.
Die mitten im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1941 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelte Firma wurde in "Vereinigte Bandfabriken Nfg. Walter Schwarz & Co" umbenannt.
1975 starb der Seniorchef Walther Schwarz; ein Rationalisierungsprozess setzte ein.
1980 wurde die Glasbreitweberei an die Fa. Geissler & Peer verkauft.
1983 musste die Firma wegen schlechter Konjunkturlage, steigender Rohstoffpreise und veralteter Produktionseinrichtungen Konkurs anmelden.
Als der Seniorchef Walther Schwarz starb, wurden im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen das Büro und Warenlager nach Hornstein verlegt. 1980 wurde die Glasbreitweberei an Geissler & Peer weiterverkauft. Wegen eines veralteter Maschinenparks und der allgemeinen Konjunkturlage musst das Unternehmen Konkurs anmelden und die Bandweberei wurde an die Vorarlberger Alge KG in Lustenau verkauft. Bis 2006 wurde 60 Weberinnen weiterbeschäftigt, bevor Alge den Betrieb in sein Stammhaus nach Lustenau übersiedelte und in Hornstein schloss.
Nachnutzung
Auf dem brachliegenden Gelände wurde im Jahr 2018 der Spatenstich für Wohnungen und einem Ärztezentrum. Auch ein Pfelgeheim ist in Planung.
Weblinks
- Spatenstich der OSG-Starterwohnungen auf dem Portal de Gemeinde Hornstein
- Bandfabrik Hornstein auf atlas-burgenland.at