Marquard von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.<ref name ="brunner24"/>
Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.<ref name ="brunner24">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 24</ref>.
 
== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]]: ''Die Kuenringer''. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X
* [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]]: ''Die Kuenringer''. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Version vom 1. Mai 2019, 10:25 Uhr

Marquard von Kuenring (* im 16. Jahrhundert, um 1506; † im 16. Jahrhundert, um 1572)[1], auch Marquard von Kuenring-Seefeld, war ein Adliger im Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Marquard von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenberger großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war einer der Söhne von Johann (IV.) von Kuenring aus dessen Ehe mit Anna von Zelking, ein Enkel von Balthasar von Kuenring und ein Bruder von Wilhelm von Kuenring.[1]

Marquard von Kuenring war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen mehrere Kinder[1],

∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Starhemberg,
  • Johann (V.) von Kuenring († vor 1572)
  • Albero (IX.) von Kuenring († um 1589)
∞ in 1. Ehe mit Barbara von Scherfenberg
  • Georg von Kuenring († vor 1589)
  • Elisabeth von Kuenring († um 1591)
∞ in 2. Ehe mit Barbara von Rottenburg
  • Georg Marquard von Kuenring († um 1586)
∞ in 2. Ehe mit Katharina von Polheim
∞ Siegmund Breuner

Leben

Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem Brandenburger Lehen belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.[2].

Literatur

  • Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum
  2. vgl. Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 24

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).