Kinderlähmung in Österreich: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. April 2020, 14:43 Uhr
Die Kinderlähmung (lat. Poliomyelitis ist eine Erkrankung, die weltweit noch nicht als ausgerottet gilt, aber im Jahr 1973 in Österreich ihr letztes Todesopfer forderte.
Krankheit
Die Krankheit wird schon seit Jahrtausenden aufgrund von alten ägyptischen Zeichnungen vermutet. Beschrieben wurde sie erstmals vom britischen Arzt Michael Underwood im Jahr 1789. Aber erst um 1840 gab es erste Theorien, dass die Kinderlähmung ansteckend sei. Schließlich wurde von den österreichischen Ärzten Karl Landsteiner und Erwin Popper die These aufgestellt, das es sich um eine Viruserkrankung handeln sollte. Aber erst 1948 gelang es dem amerikanischen Virologen Thomas Weller und dem ebenfalls amerikanischen Kinderarzt Frederick Robbins den Poliovirus in Zellkulturen zu züchten, wofür sie auch den Nobelpreis im Jahr 1954 erhielten.
Impfmöglichkeit
Einen ersten Impfstoff entwickelte 1955 der amerikanische Arzt Jonas Salk mit inaktivierte Poliovakzine, der injiziert wurde. Sein amerikanische Kolllege Albert Sabin (IPV) entwickelte sechs Jahre später Albert Sabin einen Impfstoff zum Einnehmen mit Lebendvakzinen (OPV). Die World Health Assembly, die Vollversammlung der WHO, beschloss die Ausrottung von Polio mit dem Jahr 2000 als Ziel. Um das Ziel im Auge zu behalten wurde 1990 das Global Polio Laboratory Network gegründet.
Allerdings wurde das Ziel einer Ausrottung im Jahr 2000 nicht erreicht. Im Jahr wurden bereits wieder abnormale Fallzahlen weltweit beobachtet. Auch in Ländern, wo das Virus als ausgerottet galt, traten wieder Krankeheitsfälle durch Re-Import auf.
Lage in Österreich
Die Kinderlähmung hat sich in Österreich in früheren Jahren nicht sehr stark ausgebreitet. Allerdings erhöhte sich die Anzahl der Erkrankten im Nachkriegsjahr 1947 auf 3.508 Personen, vor allem Kinder. Die Krankheit forderte 315 Tote und viele Opfer mit bleibenden Lähmungen.
Im Jahr 1958 war der Impfstoff von Salk verfügbar. Ab dem Jahr 1961 wurden kostenlose Massenimpfaktionen mit Impstoff von Sabin begonnen - die Älteren erinnern sich an die Impfung mit dem Stück Zucker,
Im Jahr 1980, alo etwa 20 Jahre nach Impfbeginn, geb es den letzten Erkrankten. Das letzte Todesopfer war 1973 zu beklagen. Ab dem Jahr 1996 wurde die Impfung von OPV auf die IPV umgestellt, seit 1999 auch bei Säugliingen. Seit 2001 wird die OPV-Schluckimpfung nicht mehr eingesetzt.
Literatur
- Poliomyelitis in der Österreichischen Ärztezeitung von 25. November 2014, (Online-PDF)
Weblinks
- Die Erfolgsstory der Impfungen auf dem Portal der Österreichischen Apothekerkammer