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Version vom 5. Juli 2020, 05:43 Uhr
Der Naturpark Rätikon ist ein Projekt der drei Anrainerstaaten des Rätikonmassivs, Liechtenstein, Österreich und Schweiz. Dieses soll in den nächsten Jahren verwirklicht werden und wird mit einer Fläche von über 1000 Quadratkilometern der größte internationale Naturpark im Alpenraum. Der Naturpark Rätikon soll vorerst von 2022 bis 2025 eingerichtet werden. Danach wäre erneut die Zustimmung der zehn Gemeinden im Prättigau erforderlich, um diesen von 2025 bis 2034 weiterzuführen. Insgesamt sind in allen drei Staaten 30 Gemeinden involviert, in Vorarlberg neun[1], in Liechtenstein alle elf Gemeinden und in der Schweiz (Graubünden) zehn.[2]
Geschichte und Ziele
Die Idee für diesen Naturpark Rätikon wurde von der Regionalentwicklung Prättigau/Davos geschaffen. Es sollen Potenzial und die Chancen im natur- und kulturnahen Tourismus in den Gemeinden im Rätikonmassiv besser genutz werden. Die Grundidee ist somit wirtschaftlich motiviert, um eine tragfähige Plattform für Entwicklung und Betrieb von Angeboten und Dienstleistungen zu schaffen.
Im Herbst 2017 wurde eine erste Machbarkeitsstudie begonnen. Die fachliche Umsetzung obliegt für alle drei Länder der Forschungsgruppe Tourismus und Nachhaltige Entwicklung an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW, Leitung Stefan Forster und Birgit Reutz).
Als Mehrwert der Umsetzung des Naturparks Rätikon wird auch eine Nachhaltige Entwicklung in diesen Gemeinden als offenes Ziel definiert. Dabei wird betont, dass sich aus dem Naturpark Rätikon kein zusätzliches Naturschutzgebiet ergibt. Es würden durch die Umsetzung des Naturparks Rätikon keine neuen Gesetze oder Verordnungen erlassen und müssen sich die Landwirtschaft, die Alpen, die Jagdverantwortlichen, die Forstbewirtschafter usw. nicht umstellen. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen in jedem der drei Länder gelten weiterhin unverändert. Die Gemeinden profitieren auch unter Umständen von Geldern, die von Ländern bzw. Kanton zur Verwirklichung und Aufrechterhaltung des Projektes beigesteuert werden.
Eine Nachhaltige Entwicklung in diesen Gemeinden soll durch eine Veränderung der Grundhaltung im Rahmen dieses Projektes sowie durch die Definition von gemeinsamen Zielen und Projekten ergeben. Regional vorhandene Natur- und Kulturwerte sollen gestärkt und unter Umständen wiederentdeckt werden.
Die befürwortende Machbarkeitsstudie für einen grenzübergreifenden Internationalen Naturpark Rätikon wurde am 21. Juni 2019 veröffentlicht.
Im Herbst 2020 beginnen die Abstimmungen in den Schweizer Gemeinden. Es ist geplant, ab 2022 mit der Einrichtung des Naturparks zu beginnen, sofern die Schweizer Bürger in diesen zehn Gemeinden im Prättigau zustimmen.
Vorprojekte
Bereits zuvor gab es erfolgreiche länderübergreifende Initiativen wie beispielsweise die Via Valtellina oder Interreg-Projekte wie z. B. Prättigau/Montafon - grenzenlos in die Zukunft.