Karl Edmund Ehn: Unterschied zwischen den Versionen
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Karl_ehn_bediensteten_wohnhaeuser.jpg| Bediensteten-Wohnhaus am Zentralfriedhof, Wien 11, 2013 befindet sich die Verwaltung des Friedhofs und eine Informationsstelle im Erdgeschoß, im ersten Stock sind nach wie vor Wohnungen | Karl_ehn_bediensteten_wohnhaeuser.jpg| Bediensteten-Wohnhaus am Zentralfriedhof, Wien 11, 2013 befindet sich die Verwaltung des Friedhofs und eine Informationsstelle im Erdgeschoß, im ersten Stock sind nach wie vor Wohnungen | ||
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Karl_ehn_aderklaastrasse_2_2.jpg | 2013, Das Gebäude wird heute als College für Berufsorientierung, Kooperative Mittelschule und Fachmittelschule genützt. | Karl_ehn_aderklaastrasse_2_2.jpg | 2013, Das Gebäude wird heute als College für Berufsorientierung, Kooperative Mittelschule und Fachmittelschule genützt. | ||
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Version vom 12. Mai 2014, 07:00 Uhr
Karl Edmund Ehn (* 1. November 1884 Wien; † 26. Juli 1959 ebenda) war einer der bedeutendsten Architekten des Roten Wien. Er war der Erbauer vieler Gemeindebauten, der bekannteste davon ist der Karl-Marx-Hof.
Leben
Karl Ehn war der einzige Sohn des Ehepaares Martin und Aloisia Ehn. Sein Vater war Tischler, die Mutter Hausfrau, geborene Tulich. Karl Ehn war nie verheiratet, hatte keine Kinder. Sein Haushalt wurde von seiner Cousine Margarethe Thiemer versorgt. Nach deren Tod zog die unverheiratete Hilde Solterer bei ihm ein und blieb bis zu seinem Tod. Sie erbte sein gesamtes Vermögen. Sein Ehrengrab befindet sich im Lainzer Friedhof, Gruppe III, Nr. 162.
Politisch war er wandelbar.
- Auf Aufforderung war er 1927 bis 1929 Mitglied der sozialdemokratischen Partei. Mitglied der roten Gewerkschaft 1920 bis 12. März 1934.
- In der Februarrevolution wurde Ehn für kurze Zeit als aktiver Sozialdemokrat festgenommen, der er nicht war.
- Nahtloser Übergang zur Vaterländischen Front bis 1938. Dieser Wechsel lohnte sich monetär unter dem Bürgermeister Karl Lueger.
- Mit dem Einzug der Nationalsozialisten in Wien wechselte er seine Gesinnung und stellte den Antrag auf Mitgliedschaft zur NSDAP, wurde aber abgelehnt.
- 1945 wurde er vom russischen Geheimdienst NKWD festgenommen. Er hatte Glück und wurde nach fünf Monaten freigelassen, im Gegensatz zu anderen die in die UdSSR deportiert wurden. Von den physischen und psychischen Qualen diese Zeit erholte sich Ehn nicht mehr. Er wurde herzkrank.
- Es gelang ihm der Nachweis zur Entnazifizierung vor dem Wiener Landesgericht.
- Jedoch wurde ihm ab 1946 Gehaltserhöhungen und Beförderungen verwehrt.
- Als Senatsrat wird er schließlich 1950 pensioniert.
Ausbildung
- 1909-1921 Staatsgewerbeschule in Wien
- 1904-1907 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, Schüler der Meisterschule Otto Wagner
Beruflicher Werdegang
- 1. November 1904 bis 1. November 1906, freiberuflicher Bauleiter der Firma Badstieber & Reiner
- 15. Juli 1907 bis 15. Oktober 1908, freiberuflicher Architekt im Architekturbüro von Max Fabiani, slowenischer Assistent Otto Wagners
- 12. Oktober 1908 bis 1921 Tätigkeit im Wiener Stadtbauamt/MA 22 (Hilfsstatus)
- Unterbrechung im ersten Weltkrieg 1. Dezember 1916 bis 9. Juli 1917, Infanterieregiment No. 4
- 1921-1950 Tätigkeit im Wiener Stadtbauamt/MA 22 in führender Stelle, zeitweise Leiter des Siedlungsamts
Ämter
Auszeichnungen
Mitgliedschaften
- Ab 1917 Wiener Bauhütte, Architekten-Verein, gegründet um 1862
- Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
Werke und Baustil
Karl Ehn war einer der bedeutendsten Architekten des Roten Wien. Er konzipierte Siedlungsanlagen, wie die Siedlung Hermeswiese, als auch geschlossen, große Wohnhausanlagen, die Superblocks. Wie kein zweiter schuf er aus Tradition und der neuen Moderne den typischen Gemeindebaustiel, eine machtvolle Selbstdarstellung der Sozialdemokratie. Im Ständestaat, 1934 bis 1938, und in der Nachkriegszeit wird sein Stil ganz klar schlichter, wie man am Karl-Schönherr-Hof sehr schön sehen kann. Sein Oeuvre wurde bis heute nicht bearbeitet. Seinem Lebenswerk blieben die staatliche Anerkennungen und Auszeichnungen verwehrt.
Wohnbauten
- 1922-1924 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Wien 17, Balderichgasse 23-29
- 1923-1925 Bediensteten-Wohnhäuser auf dem Wiener Zentralfriedhof, Wien 11
- 1923-1924 Siedlung Hermeswiese, Wien 13, Lynkeusgasse 2-84, 3-75
- 1924-1925 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Lindenhof, Wien 18, Paulinengasse 9
- 1925-1926 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Bebel-Hof, Wien 12, Steinbauergasse 36
- 1925-1926 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Szydzina-Hof, Wien 20, Leystraße 83-85
- 1926-1933 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Karl-Marx-Hof, Wien 19, Heiligenstädterstraße 82-92
- 1932 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Adelheid-Popp-Hof, Wien 16, Herbststraße 99
- 1937 Familienasyl St.Elisabeth, Wien 16, Wiesberggasse 6b
- 1937 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Wien 9, Reznicekgasse18-22
- 1938-1939 Wohnhaus, Wien 5, Hauslabgasse 24-24a u. 25
- 1938 Wohnhaus, Wien 5, Wiedner Hauptstraße 103-105
- 1938 Wohnhaus, Wien 5, Kliebergasse/Gassergasse 22
- 1950-1952 Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Karl-Schönherr-Hof, Wien 9, Wiesengasse 2-12
Öffentliche Bauten
- 1924-1926 Aufbahrungshalle III des Wiener Zentralfriedhofs, Wien 11, Simmeringer Hauptstraße
- 1936 Aufbahrungshalle Lainzer Friedhof, Wien 13, Würzburggasse 28
- 1937 Volks- und Hauptschule Leopoldau, Wien 21, Aderklaastraße 2
Gewerbebauten
- 1944 Tankstelle Wien 20, Traisengasse 19, Stand 2013, das Bauwerk existiert nicht mehr
Literatur
- Gerald und Genoveva Kriechbaum (Hrsg.): Karl-Marx-Hof, Versailles der Arbeiter, Seite 80 bis 85, Verlag Holzhausen, ISBN 978-3-85493-150-8
Weblinks
Karl Edmund Ehn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Architekturlexikon Abgerufen am 25. September 2013
- Kunst und Kultur in Wien Abgerufen am 25. September 2013