Burg Priessenegg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Oktober 2020, 13:55 Uhr

Burgruine Priessenegg oder Malenthein

Die Burg Priessenegg (oder Prießenegg) befindet sich auf dem Guggenberg in Kühweg bei Hermagor[1] in Kärnten. Heute ist sie eine Ruine und in privatem Besitz. Zeitweise hatte die Burg auch die Namen Freudenstein oder Malenthein.

Geschichte

Die Burg dürfte im 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut worden sein. Der erste Besitzer war Heinrich Graland, Vizedom auf der Krain, dem Herzog Heinrich 1317 erlaubte, den "Freudenstein" auszubauen. 1330 belehnte er Graland mit dem Amt Hermagor und der Feste Prießenegg samt Gericht. 1335 verpfändete seine Witwe Elisabeth die Herrschaft an Graf Albert III. von Görz(-Tirol). Seine Familie kaufte dann die Herrschaft von der Familie Graland und verpfändete sie 1341 an Otto von Himmelberg. Danach dürfte die Burg bis ins 15. Jahrhundert Ministerialen[A 1] der Grafen von Görz zur Pflege übertragen worden sein.[1] Nach 1385 wurde die Burg von Graf Friedrich von Ortenburg besetzt. Nach dem Aussterben seiner Familie Ortenburger (1418) kam seine Grafschaft und so auch Priessenegg an die Grafen von Cilli. Während der "Grünburger Fehde", die Catharina de Gara 1444 und 1445 gegen ihren Ehemann, den Grafen Heinrich IV. von Görz(-Tirol)[2] führte, um die Herrschaft in Oberkärnten zu übernehmen, wurde die Burg Priessenegg zu Beginn des Jahres 1445 von ihr erobert.[3]

Ihr Sohn Graf Johann II. von Görz-Tirol verlieh 1457 den Sitz Prießenegg auf Lebenszeit an Hans von Fresach und seinen Sohn Balthasar. Als Folge des "zweiten" Krieges um das Erbe der Grafen von Cilli (1459-1460) kam Priessenegg im Frieden von Pusarnitz in den Besitz der Herzöge von Österreich (Habsburger). Hans von Fresach konnte die Feste jedoch auf Lebenszeit behalten. 1462 erhielt Leonhard Tschugoy Priessenegg zur Pflege, 1483 ist Christof Flaschberger als Pfleger "der Feste Priessenegg" nachgewiesen,r und 1483 als Pfleger saßen. 1506 verlieh der spätere Kaiser Maximilian I. die Feste an Johann Geumann von Galsbach, dem Hochmeister des Georgsordens in Millstatt[4]. Dessen Schwester war mit Georg von Malenthein verheiratet, dem Johann Geumann um 1622 Priessenegg samt der Vogtei übergab. In der Folge wurde die Burg Malenthein genannt und war bis nach 1635 im Besitz dieser Familie.[1]

Später kam Priessenegg an die Familie Fromiller. 1773, als Maria Anna Fromiller um die Belehnung mit dem Gut Priessenegg ersuchte, war die Burg längst verfallen. Dann gehörte die Burg den Herren von Porcia und seit ca. 1786 als Lehen Matthias Filzmeier.[1]

Die Burganlage

Als ältester Teil der Burg ist ein Turm aus dem Jahr 1311 urkundlich erwähnt der damals im Besitz des Bistums Bamberg war. Dieser Turm wurde 1688 noch bewohnt. 1317 wurde die Burg erstmals ausgebaut, im 18. Jahrhundert begann sie allmählich zu verfallen. Heute sind noch Teile des äußeren Mauerrings sowie die sechs bis acht Meter hohen Reste des Wohnturms erhalten.[1]

Diverses

  • Die Burg Priessenegg war bis 1395 der Burg Sitz eines Landgerichts.[1]
  • Im seinen Itinerarium, jenem Bericht über die drei Dienstreisen des Bischofs Pietro Carlo von Caorle in den Jahren 1485, 1486 und 1487, auf denen er ihn begleitet hat, schildert Paolo Santonino eine Übernachtung im Jahr 1485 auf Burg Priessenegg, wo damals Georg Vend der Burghauptmann war.

Literatur

Weblinks

  • Burg Malenthein, Freizeitsinfo.AT, Stadtgemeindeamt Hermagor-Pressegger See

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl.http://www.wehrbauten.at/ktn/kaernten.html?/ktn/malenthein/malenthein.html, eingesehen am 7. Juni 2017
  2. Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 224-240 und Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 250
  3. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 236
  4. vgl. http://www.freizeitinfo.at/Angebot/6430/Burgruine_Malenthein_in_Hermagor.html, eingesehen am 7. Juni 2017

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.

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