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Deckenmoore sind in Österreich sehr selten. Es entsteht ein solches nur unter besonders nassen Bedingungen. Die hier befindlichen Schwingrasen wachsen in den See hinein und bilden scheinbar eine tragfähige Decke. Bei Belastung gibt jedoch der Boden nach und schwingt. Es ist bei dieser Pflanzendecke möglich, durchzubrechen und ''vom Erdboden verschluckt zu werden''. Im Europaschutzgebiet finden sich auch andere Moorkomplexe, wie Hoch- und Niedermoore sowie Latschenmoorwälder. Rund 100 Meter östlich des Wiegensees befindet sich ein fast vollständig verlandeter Weiher, in und um den sich verschiedenen Moortypen entwickelt haben. Auch charakteristische Moorpflanzen, wie die Große Moosbeere ([[w:Vaccinium oxycoccos|Vaccinium oxycoccos]]) und Rosmarinheide ([[w:Andromeda polifolia|Andromeda polifolia]]) | Deckenmoore sind in Österreich sehr selten. Es entsteht ein solches nur unter besonders nassen Bedingungen. Die hier befindlichen Schwingrasen wachsen in den See hinein und bilden scheinbar eine tragfähige Decke. Bei Belastung gibt jedoch der Boden nach und schwingt. Es ist bei dieser Pflanzendecke möglich, durchzubrechen und ''vom Erdboden verschluckt zu werden''. Im Europaschutzgebiet finden sich auch andere Moorkomplexe, wie Hoch- und Niedermoore sowie Latschenmoorwälder. Rund 100 Meter östlich des Wiegensees befindet sich ein fast vollständig verlandeter Weiher, in und um den sich verschiedenen Moortypen entwickelt haben. Auch charakteristische Moorpflanzen, wie die Große Moosbeere ([[w:Vaccinium oxycoccos|Vaccinium oxycoccos]]) und Rosmarinheide ([[w:Andromeda polifolia|Andromeda polifolia]]) finden sich hier.<ref>[https://naturvielfalt.at/schutzgebiet/wiegensee/ Wiegensee], Webseite: Naturvielfalt.at.</ref> | ||
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Version vom 7. Oktober 2020, 18:49 Uhr
Das Europaschutzgebiet Wiegensee (Natura-2000-Gebiete) liegt in der Gemeinde Gaschurn im Bezirk Bludenz in Vorarlberg. Es umfasst den ältesten Stausee des Montafons (der natürlich entstanden ist) und ein Deckenmoor, das eine Seltenheit in Mitteleuropa darstellt.
Zweck des Europaschutzgebietes Wiegensee ist der Schutz hier lebender gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume sowie der Erhalt des Jahrhunderte alten Kulturlandes.
Rechtliche Grundlage
Das Europaschutzgebiet Wiegensee wurde gemäß Vorarlberger Naturschutzverordnung[1] als solches 1999 mit einem einfachen Landesgesetz ausgewiesen. Grundlage für die Unterschutzstellung 2003 als Europaschutzgebiet war die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union. Nach dieser Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist jedes Unionsmitgliedsland der EU ist verpflichtet, besondere Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume zu schützen.
Topografie
Das Europaschutzgebiet Wiegensee 46.97632610.092544 liegt in der größten und in der südlichsten Gemeinde in Vorarlberg im Bezirk Bludenz, in Gaschurn zwischen Versalspitze (2462 m ü. A.) und dem Ganifer. Das Europaschutzgebiet verfügt über eine Fläche von 64,74 ha und liegt in einer Höhe von etwa 1800 m ü. A. bis etwa 1960 m ü. A. Der Name leitet sich vom hier befindlichen Flurstück Wiega ab.
Das Europaschutzgebiet Wiegensee ist unmittelbar Bestandteil des Naturschutzgebiets und Vogelschutzgebiets Verwall[2], welches im nördlichsten Teil der Gemeinde Gaschurn liegt (angrenzend zur Gemeinde Silbertal und Sankt Gallenkirch.[3] Das Europaschutzgebiet hat eine unregelmäßige ovale Form und ist etwa 1730 Meter lang und maximal etwa 550 Meter breit.
Teil des Europaschutzgebietes ist der Wiegensee (Wiagasee) 46.97599110.091287, der am Fuß der Versalspitze auf einer Höhe von 1920 m ü. A. liegt. Das Europaschutzgebiet und der Wiegensee sind nur zu Fuß erreichbar (u.a. Wormser Höhenweg). Das Europaschutzgebiet und der Wiegensee entwässern in die Ill.
Schutzzweck und -umfang
Im Sinne der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Anhänge I und II der FFH-Richtlinie) sind für dieses Schutzgebiet folgende Besonderheiten maßgebend und geschützt:
- lebende Hochmoore,
- Übergangs- und Schwingrasenmoore,
- Torfmoos-Schlenken (Rhynchosporion),
- Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe,
- Bergkiefern Moorwald.
Deckenmoore sind in Österreich sehr selten. Es entsteht ein solches nur unter besonders nassen Bedingungen. Die hier befindlichen Schwingrasen wachsen in den See hinein und bilden scheinbar eine tragfähige Decke. Bei Belastung gibt jedoch der Boden nach und schwingt. Es ist bei dieser Pflanzendecke möglich, durchzubrechen und vom Erdboden verschluckt zu werden. Im Europaschutzgebiet finden sich auch andere Moorkomplexe, wie Hoch- und Niedermoore sowie Latschenmoorwälder. Rund 100 Meter östlich des Wiegensees befindet sich ein fast vollständig verlandeter Weiher, in und um den sich verschiedenen Moortypen entwickelt haben. Auch charakteristische Moorpflanzen, wie die Große Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia) finden sich hier.[4]
Nutzung
Das Europaschutzgebiet Wiegensee wird touristisch genutzt. Nach wie vor wird das Schutzgebiet auch landwirtschaftlich genutzt.
Literatur
- Markus Staudinger, AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung: Gaschurn. Gemeindebericht. In: Biotopinventar Vorarlberg. Vorarlberger Verlagsanstalt, Bregenz 2008, Großraumbiotop Tafamunt-Wiege-Versal (Biotop 11018), S. 15 ff (1. Aufnahme Teilinventar Montafon. 1984., pdf, vorarlberg.at; online, VOGIS).
Weblinks
Europaschutzgebiet Wiegensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Wiegensee, Webseite: naturvielfalt.at der Vorarlberger Landesregierung.
- Europaschutzgebiete in Vorarlberg, Webseite: Vogis.at
- Der Wiegensee bei vorarlberg.at / Natur- und Umweltschutz
Einzelnachweise
- ↑ LGBl.Nr. 36/2003, Anlage 1, FFH-Schutzgebiete, Zif. 10.
- ↑ § 1 der Verordnung der Landesregierung über das Europaschutzgebiet (Natura 2000 Gebiet) "Verwall", LGBl.Nr. 56/2003.
- ↑ Siehe zeichnerische Darstellung des Amtes der Landesregierung vom 02.05.2003, Zl. IVe-106.00.
- ↑ Wiegensee, Webseite: Naturvielfalt.at.