Heinrich von Mödling der Ältere: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Heinrichs Vater starb, führte dieser gerade eine Auseinandersetzung mit der böhmischen Herzogsfamilie, die in einen internen Familienmachtkampf verwickelt war. Dabei unterstützte er den böhmischen Herzog [[w:Friedrich (Böhmen)|Friedrich (Bedrich)]] († 1189), den Sohn seiner Schwester Agnes, gegen dessen Onkel [[w:Soběslav II. (Böhmen)|Sobieslaw (II.)]] († 1180). Nur wenige Wochen nach dem Tod seines Vaters reiste Heinrichs älterer Bruder Leopold ins heutige [[w:Italien|Italien]], um sich dort von [[w:Heinrich VI. (HRR)|Kaiser Heinrich VI.]] den Herzogtitel für sich und die Familie bestätigen zu lassen. Währenddessen versuchte der böhmische Herzog Sobieslaw von der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] aus, einen Einfall ins Herzogtum Österreich, weswegen sich Heinrich um die Verteidigung kümmerte. Mit Hilfe des böhmischen Herzogs Friedrich, der inzwischen von Kaiser Heinrich VI. mit dem böhmischen Herzogtum belehnt worden war, konnte der Einfall abgewehrt werden. Dieser zog in [[Zwettl]] ein Heer zusammen und zog von dort nach Prag, von wo er Herzog Sobieslaw vertreiben konnte. Darauf spielt eine Szene an, die auf dem Babenberger Stammbaum von Stift Klosterneuburg dargestellt ist.<ref name ="scheibelreiter230"/>
Als Heinrichs Vater starb, führte dieser gerade eine Auseinandersetzung mit der böhmischen Herzogsfamilie, die in einen internen Familienmachtkampf verwickelt war. Dabei unterstützte er den böhmischen Herzog [[w:Friedrich (Böhmen)|Friedrich (Bedrich)]] († 1189), den Sohn seiner Schwester Agnes, gegen dessen Onkel [[w:Soběslav II. (Böhmen)|Sobieslaw (II.)]] († 1180). Nur wenige Wochen nach dem Tod seines Vaters reiste Heinrichs älterer Bruder Leopold ins heutige [[w:Italien|Italien]], um sich dort von [[w:Heinrich VI. (HRR)|Kaiser Heinrich VI.]] den Herzogtitel für sich und die Familie bestätigen zu lassen. Währenddessen versuchte der böhmische Herzog Sobieslaw von der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] aus, einen Einfall ins Herzogtum Österreich, weswegen sich Heinrich um die Verteidigung kümmerte. Mit Hilfe des böhmischen Herzogs Friedrich, der inzwischen von Kaiser Heinrich VI. mit dem böhmischen Herzogtum belehnt worden war, konnte der Einfall abgewehrt werden. Dieser zog in [[Zwettl]] ein Heer zusammen und zog von dort nach Prag, von wo er Herzog Sobieslaw vertreiben konnte. Darauf spielt eine Szene an, die auf dem Babenberger Stammbaum von Stift Klosterneuburg dargestellt ist.<ref name ="scheibelreiter230"/>
== Orte mit Bezug im heutigen Österreich ==


== Erinnerungsstätten im heutigen Niederösterreich ==
== Erinnerungsstätten im heutigen Niederösterreich ==

Version vom 12. Februar 2022, 22:21 Uhr

Nachdem der böhmische Herzog Sobieslaw (II.) im Herzogtum Österreich eingefallen ist, unternimmt Herzog Heinrich von Mödling einen siegreichen Kriegszug gegen ihn und führt seine Truppen nach Mähren. Ausschnitt aus dem Babenberger-Stammbaum im Stift Klosterneuburg, geschaffen zw. 1489 und 1492

Herzog Heinrich von Mödling (* 1158; † 11. September 1223) beziehungsweise Herzog Heinrich der Ältere war der jüngere Bruder von Herzog Leopold "dem Tugendreichen" († 1194). Er führte den Herzogtitel und war nicht nur im Herzogtum Österreich, sondern auch im Reich sehr angesehen. Gemeinsam mit seinem gleichnamigen Sohn begründete er einen Nebenzweig der Familie der Babenberger, der allerdings nur bis 1236 bestand.

Ehe und Nachkommen

Herzog Heinrich von Mödling entstammte jener Familie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Er war der jüngere Sohn von Herzog Heinrich (I.) "Jasomirgott" († 1177) aus dessen zweiter Ehe mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel (I.). Er war der jüngere Bruder von Herzog Leopold (V.) "dem Tugendreichen") († 1194). Verheiratet war er mit Richza, einer Tochter des böhmischen Königs Wladislaw (II.) († 1174)[A 1] (1174). Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn: Herzog Heinrich von Mödling (den Jüngeren) († 1236).[1]

Leben

Herzog Heinrich, der als Förderer des Sängers Walther von der Vogelweide gilt, war auch ein im Reich sehr angesehener Herzog. Im Gegensatz zu vielen anderen Herrscherfamilien hatten er und sein älterer Bruder Leopold (V.) ein gutes Verhältnis zueinander. Die Nachfolge ihres Vaters wurde einvernehmlich und nach dessen Vorstellungen gelöst. Leopold (V.) übernahm die Herrschaft über das Herzogtum Österreich. Sein Bruder Heinrich, der ebenfalls den Herzogtitel führte, erhielt außer Mödling, nach dem er manchmal benannt wird, noch Jedlesee (heute Teil der Stadt Wien), Wolfpassing und Reisenberg.[2]

Als Heinrichs Vater starb, führte dieser gerade eine Auseinandersetzung mit der böhmischen Herzogsfamilie, die in einen internen Familienmachtkampf verwickelt war. Dabei unterstützte er den böhmischen Herzog Friedrich (Bedrich) († 1189), den Sohn seiner Schwester Agnes, gegen dessen Onkel Sobieslaw (II.) († 1180). Nur wenige Wochen nach dem Tod seines Vaters reiste Heinrichs älterer Bruder Leopold ins heutige Italien, um sich dort von Kaiser Heinrich VI. den Herzogtitel für sich und die Familie bestätigen zu lassen. Währenddessen versuchte der böhmische Herzog Sobieslaw von der Markgrafschaft Mähren aus, einen Einfall ins Herzogtum Österreich, weswegen sich Heinrich um die Verteidigung kümmerte. Mit Hilfe des böhmischen Herzogs Friedrich, der inzwischen von Kaiser Heinrich VI. mit dem böhmischen Herzogtum belehnt worden war, konnte der Einfall abgewehrt werden. Dieser zog in Zwettl ein Heer zusammen und zog von dort nach Prag, von wo er Herzog Sobieslaw vertreiben konnte. Darauf spielt eine Szene an, die auf dem Babenberger Stammbaum von Stift Klosterneuburg dargestellt ist.[2]

Erinnerungsstätten im heutigen Niederösterreich

  • Heiligenkreuz: Herzog Heinrich von Mödling "der Ältere" wurde nach seinem Tod in der Grablege der Babenberger in Stift Heiligenkreuz beigesetzt.
  • Klosterneuburg: Herzog Heinrich von Mödling "der Ältere" ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts dargestellt, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Literatur

Weblinks

 Herzog Heinrich I. von Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang)
  2. 2,0 2,1 vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, 2010, S. 230

Anmerkungen

  1. König Wladislaw (II.) war in erster Ehe mit Agnes, der Schwester der Herzöge Leopold und Heinrich verheiratet gewesen. Richsa war die Tochter aus seiner zweiten Ehe mit Judith von Thüringen. Heinrich war somit der Schwager seines Schwiegervaters und der Onkel seiner Ehefrau, wenn gleich keine zu nahe Blutsverwandtschaft mit Richsa durch die Ehe seiner Tante bestand.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Heinrich der Ältere (Mödling) behandelt.
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