Burgruine Mödling: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
== Lage ==
Die Burgruine Mödling #
Die Reste der Burg Mödling befinden sich auf einem Hügel südwestlich der Stadt [[Mödling]].<ref name ="burgen-austria">vgl.  [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=640 Burgruine Mödling], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. April 2022</ref>


== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Von der einstigen Burganlage sind heute nur mehr wenige Mauern erhalten. Malereispuren, die 1837 noch auf den Mauerresten der einstigen Burgkapelle, die um 1360 dem Heiligen Pankratius geweiht worden war<ref name ="wehrbauten">vgl.  [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/schoenberg/schoenberg.html Schoenberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 12. Juli 2020</ref>, vorhanden war, sind inzwischen ebenfalls verschwunden.<ref name ="schöndorfer97">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 97</ref>
Nach den noch erhaltenen Resten der einstigen Burg ergibt sich, dass sie eine der größten im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Wehranlagen des 12. Jahrhunderts war.
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== Historische Eckdaten ==
== Geschichte ==
1060 war die Burg Mödling vorübergehend der Zufluchtsort für die Familie des ungarischen Königs Andreas, welche auf dieser von Graf Diepold Aufnahme fand. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts dürfte die Burg in den Besitz der [[Babenberger]] gekommen sein. 1114 war die Burg [[Otto von Mödling]] als Burggrafen anvertraut, in den Jahren danach einem Heinrich von Mödling und dann dem [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] [[Rapoto I. von Schönberg|Rapote (I.) von Schönberg]], der vielleicht ein Sohn dieses Heinrichs war. Auf ihn folgte sein Sohn Konrad, mit dem diese Mödlinger Burggrafenreihe endet.<ref name ="Österr.Geschichte233">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 233</ref>  
Die Burg Mödling könnte ein Nachfolgebau des Hofes Medilihka gewesen sein, der in einer Urkunde des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]] im Jahr 903 genannt ist. Der Hof, der vermutlich während der Ungarn-Einfälle zerstört wurde, lag aber nicht an der Stelle, wo sich die heutige Ruine erhebt, sondern innerhalb der Stadt Mödling.<ref name ="burgen-austria"/> 1060 war die Burg vorübergehend der Zufluchtsort für die Familie des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[w:Andreas I. (Ungarn)|Andreas (I.)]] († um 1060), welche auf dieser von [[w:Diepold II. von Vohburg|Graf Diepold (II.) von Vohburg]] († 1078) Aufnahme fand. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts dürfte die Burg in den Besitz der [[Babenberger]] gekommen sein. 1114 war die Burg [[Otto von Mödling]] als Burggrafen anvertraut, in den Jahren danach einem Heinrich von Mödling und dann dem [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Kuenringer]] [[Rapoto I. von Schönberg|Rapote (I.) von Schönberg]] (genannt zwischen 1143 und 1180), der vielleicht ein Sohn dieses Heinrichs war. Auf ihn folgte sein Sohn Konrad, mit dem diese Mödlinger Burggrafenreihe endet. Im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts und zu Anfang des 13. Jahrhunderts war die Burg die Residenz von [[Heinrich von Mödling der Ältere|Herzog Heinrich (I.) von Mödling]] ("''dem Älteren''") († 1223) und seinem gleichnamigen Sohn († 1236), die beide eine Nebenlinie der Babenberger bildeten.<ref name ="Österr.Geschichte233">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 233</ref> 1219 soll sich auf Burg Mödling der Minnesänger [[w:Walther von der Vogelweide|Walther von der Vogelweide]] († um 1230) für längere Zeit aufgehalten haben. Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Mödling "''dem Jüngeren''" kam die Burg 1236 in den Besitz von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Streitbaren''") († 1246).<ref name ="burgen-austria"/>


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Um 1776 erwarb Freiherr Josef von Penkler die Ruine, die er in erster Linie als ertragreichen Steinbruch nutzte. Mit den Quadersteinen der Burgmauern wurden die Regulierung des Mödlingbaches zwischen Mödling und [[Hinterbrühl]] verbaut. Fürst Johann (I.) von und zu Liechtenstein, der um die frühere Burg einen ausgedehnten Landschaftspark anlegen ließ, kaufte den Burghügel und die verbliebenen Reste der Burg 1812. Er ließ auf ihren Trümmern neue "Burg" mit einem Aussichtsturm nach den damaligen Vorstellungen von einer Burg des Mittelalters aufbauen. Diese neue Burg hatte aber nicht lange Bestand und verfiel relativ rasch.<ref name ="burgen-austria"/> 
 
Heute ist die Burgruine Mödling im Besitz der Stadtgemeinde Mödling. 1965-1970 ließ der Mödlinger Museumsverein die noch vorhandenen romanischen Baureste der ursprünglichen Burganlage freilegen und zu sichern. Um die Jahrtausendwende wurde die Ruine erneut saniert.<ref name ="burgen-austria"/>  


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Version vom 16. April 2022, 14:29 Uhr

Die Burgruine Mödling befindet sich heute im Naturpark "Föhrenberge"

Die Burgruine Mödling ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg.

Lage

Die Reste der Burg Mödling befinden sich auf einem Hügel südwestlich der Stadt Mödling.[1]

Das Bauwerk

Nach den noch erhaltenen Resten der einstigen Burg ergibt sich, dass sie eine der größten im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Wehranlagen des 12. Jahrhunderts war. [1]

Geschichte

Die Burg Mödling könnte ein Nachfolgebau des Hofes Medilihka gewesen sein, der in einer Urkunde des Hochstiftes Passau im Jahr 903 genannt ist. Der Hof, der vermutlich während der Ungarn-Einfälle zerstört wurde, lag aber nicht an der Stelle, wo sich die heutige Ruine erhebt, sondern innerhalb der Stadt Mödling.[1] 1060 war die Burg vorübergehend der Zufluchtsort für die Familie des ungarischen Königs Andreas (I.) († um 1060), welche auf dieser von Graf Diepold (II.) von Vohburg († 1078) Aufnahme fand. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts dürfte die Burg in den Besitz der Babenberger gekommen sein. 1114 war die Burg Otto von Mödling als Burggrafen anvertraut, in den Jahren danach einem Heinrich von Mödling und dann dem Kuenringer Rapote (I.) von Schönberg (genannt zwischen 1143 und 1180), der vielleicht ein Sohn dieses Heinrichs war. Auf ihn folgte sein Sohn Konrad, mit dem diese Mödlinger Burggrafenreihe endet. Im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts und zu Anfang des 13. Jahrhunderts war die Burg die Residenz von Herzog Heinrich (I.) von Mödling ("dem Älteren") († 1223) und seinem gleichnamigen Sohn († 1236), die beide eine Nebenlinie der Babenberger bildeten.[2] 1219 soll sich auf Burg Mödling der Minnesänger Walther von der Vogelweide († um 1230) für längere Zeit aufgehalten haben. Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Mödling "dem Jüngeren" kam die Burg 1236 in den Besitz von Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren") († 1246).[1]

Unter den Habsburgern verlor die Burg an Bedeutung. Zwar ließen diese im 14. Jahrhundert noch ihre Verteidigungseinrichtungen stark ausbauen, gewöhnlich war sie aber Burgpflegern[A 1] anvertraut oder verpfändet. 1529 wurde Burg Mödling von den Osmanen zerstört. Nachdem sie um die Mitte des 16. Jahrhunderts an Graf Sigmund Lodron verliehen worden war, ließ dieser sie wiederaufbauen. Nur wenige Jahre später vernichtete um 1556 ein Großbrand die Burgdächer und die Einrichtung. Danach wurde die Burg nicht mehr aufgebaut und dürfte relativ rasch verfallen sein, da sie bereits um 1587 wird sie als verödet bezeichnet wird.[1]

Um 1776 erwarb Freiherr Josef von Penkler die Ruine, die er in erster Linie als ertragreichen Steinbruch nutzte. Mit den Quadersteinen der Burgmauern wurden die Regulierung des Mödlingbaches zwischen Mödling und Hinterbrühl verbaut. Fürst Johann (I.) von und zu Liechtenstein, der um die frühere Burg einen ausgedehnten Landschaftspark anlegen ließ, kaufte den Burghügel und die verbliebenen Reste der Burg 1812. Er ließ auf ihren Trümmern neue "Burg" mit einem Aussichtsturm nach den damaligen Vorstellungen von einer Burg des Mittelalters aufbauen. Diese neue Burg hatte aber nicht lange Bestand und verfiel relativ rasch.[1]

Heute ist die Burgruine Mödling im Besitz der Stadtgemeinde Mödling. 1965-1970 ließ der Mödlinger Museumsverein die noch vorhandenen romanischen Baureste der ursprünglichen Burganlage freilegen und zu sichern. Um die Jahrtausendwende wurde die Ruine erneut saniert.[1]

Weblinks

 Burgruine Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Burgruine Mödling, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. April 2022
  2. vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 233

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
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