Traudl Engelhorn-Vechiatto: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Buchautorin [[Marlene Engelhorn]] ist ihre Enkelin.<ref>[[w:Die Zeit|Die Zeit]]: ''[https://www.zeit.de/2021/26/marlene-engelhorn-pharmakonzern-erbe-steuern/komplettansicht Unfaßbar, dass man mich nicht besteuert]'', Die Pharmaerbin Marlene Engelhorn will die Millionen ihrer Vorfahren loswerden. Aber das ist einfacher gesagt als getan, 28. Juni 2021</ref><ref name=moment >[https://www.moment.at/story/wer-ist-marlene-engelhorn ''„Ich habe für mein Erbe keinen Tag gearbeitet und zahle keinen Cent dafür. Besteuert mich endlich!“: Wer ist Marlene Engelhorn?''], [[w:moment.at|moment.at]], 27. Mai 2021</ref>
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== Literatur ==
Friedrich Wilhelm Euler: Die Familie Engelhorn in Mannheim. Landesbibliographie Baden-Württemberg, 1986, S. 19


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 5. Februar 2023, 17:35 Uhr

Traudl Engelhorn-Vechiatto (* am 19. Jänner 1927 in Wien; † 22. September 2022 in der Schweiz)[1] war eine zuletzt in Lausanne[2] lebende Milliardenerbin und Philanthropin.

Leben und Werk

Gertraud Vechiatto wurde 1927 in Wien geboren. Sie war Verlagsbuchhändlerin und Lektorin. Am 4. Mai 1955 heiratete sie den deutschen Unternehmer Peter Engelhorn (1924–1991), Gesellschafter und langjähriger Vorstand und Aufsichtsratvorsitzenderder Boehringer-Mannheim-Gruppe.[3] Das Paar lebte lange Jahre in der Werderstraße in Mannheim und hatte vier Töchter – darunter Ariane Binder, Alissa Gerlich und Angelika Milos-Engelhorn. [4][5]

Ihr Mann war einer der Urenkel von Friedrich Engelhorn (1821–1902), Gründer der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG (BASF), der 1883 aus dem Vorstand der BASF austrat und größere Beträge in das Mannheimer Pharmaunternehmen C. F. Boehringer und Söhne, später Boehringer Mannheim, investierte. Peter Engelhorns Großvater, Friedrich jun., trat in die Geschäftsleitung ein und machte die Firma in den folgenden Jahren zu einem der führenden Chininhersteller der Welt. Boehringer Mannheim stand in den Nachkriegsjahren im Besitz der vier Linien der Familie Engelhorn – anführt von drei Cousins und einer Cousine, Christa, Christof, Curt und Peter Engelhorn bzw. nach dessen Tod Traudl Engelhorn-Vecchiatto. Langjährige Friktionen zwischen den verschiedenen Linien führten in den 1990er Jahren zu Turbulenzen, mehrfachen Vorstandswechseln und schließlich zum Verkauf des Unternehmens an den Schweizer Konzern Hoffmann-La Roche. Der Erlös betrug elf Milliarden Dollar und blieb in Deutschland unversteuert, weil die Familienholding Corange Ltd. ihren Sitz auf den Bermudas hatte. Der Anteil von Traudl Engelhorn-Vecchiato betrug zwischen 19 und 22 Prozent.[6] Sie soll durch den Verkauf 2,45 Milliarden Dollar erhalten haben.[7] Zum Freundeskreis des Ehepaares zählten der Verhaltensforscher Konrad Lorenz und der Biochemiker Benno Hess.[4] Ihr Ehemann war Philanthrop, er gründete das Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung in Wien, förderte das Museè des art decoratifs de la Ville de Lausanne und stiftete Stipendien für Studierende der Musik in Mannheim. Nach seinem Tod rief die Witwe die Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung mit Sitz in Weilheim in Oberbayern ins Leben, ursprünglich für Stipendien in den Bereichen Biotechnologie und Gentechnik, heute auch für Biophysik, Systembiologie und Bioinformatik.[8] Die Förderungen, die Traudl Engelhorn-Vecchiatto in den Bereichen Wissenschaft und Kunst leistete, sind schwer überblickbar. Beispielsweise wurde sie auf einen finanziellen Engpass am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht aufmerksam und half mit einem substantiellen Betrag aus, um ein fächerübergreifendes Projekt zum Rechtsvergleich von über 30 islamischen Familien- und Erbrechtsordnungen zu sichern.[4] Sie unterstützte weiters eine Reihe von Einrichtungen in Mannheim, dem Firmensitz von Boehringer Mannheim, beispielsweise die Christuskirche und die Reiss-Engelhorn-Museen. Im Januar 2023 wurde am Toulonplatz in Mannheim das Peter und Traudl Engelhornhaus eröffnet, ein Neubau für Ausstellungen zur Glaskunst, zugehörig zu den Reiss-Engelhorn-Museen. Die Philanthropin hatte den Bau mit einer Spende von 10,5 Millionen Euro ermöglicht.[9] Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzte ihr Vermögen auf 4,2 Milliarden Dollar, zuletzt lag sie auf Platz 687 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.[7]

Sie lebte im Schweizer Kanton Waadt am Genfer See.

Die Buchautorin Marlene Engelhorn ist ihre Enkelin.[10][7]

Literatur

Friedrich Wilhelm Euler: Die Familie Engelhorn in Mannheim. Landesbibliographie Baden-Württemberg, 1986, S. 19

Einzelnachweise