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Die Sandholzer’sche Stiftung war ein wichtiges Element in der Geschichte der Familie Sandholzer. Ihre Wurzeln liegen tief in der vorarlberger Gemeinde Altach, und sie hatte einen signifikanten Einfluss auf die Region.
Gründung und Entwicklung
Die Stiftung wurde 1576 gegründet und umfasste Beiträge verschiedener Familienmitglieder sowie anderer Personen. Die wichtigsten Beiträge zur Stiftung kamen von:
- 1576, Heinrich Sandholzer von Zunderberg, spendete 430 Taler
- 1591, Heinrich Sandholzer von Klaus bzw. Fraxern, spendete 2'118 Taler und 20 Kreuzer
- 1610, Elisabetha Schmidin von Satteins, eine Verwandte des Heinrich von Klaus, spendete 220 Taler
- 1746, Jonas von Buch und Udelberg, der Besitzer des Jonas-Schlossle, spendete 296 Taler und 33 Kreuzer
Diese Beiträge summierten sich zu einem Betrag von 3064 Talern und 53 Kreuzern.
Zweck und Verwendung
Der Zweck der Stiftung war die Unterstützung der Armen in der Gemeinde Götzis. Dies umfasste finanzielle Hilfen sowie spezifische Vergabungen wie das Versprechen von Kühen für die Töchter einiger Familienmitglieder bei ihrer ehelichen und ehrlichen Verheiratung. Die Stiftung unterstützte auch Studierende und trug zur Bildung und zum Wohlstand der Region bei.
Während die Sandholzer'sche Stiftung ursprünglich darauf ausgelegt war, die Armen in der Gemeinde zu unterstützen, förderte sie im 19. Jahrhundert Studierende, von denen einzelne später zu bedeutenden Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen wurden. Zu den Begünstigten gehörten:
- Johann Josef Mittelberger (später Österreichischer Finanzminister).
- Hans Nägele (später Autor und Chefredakteur beim Vorarlberger Tagblatt)
- Ein anderer Empfänger der Stiftungsmittel wurde Direktor der Landesnervenheilanstalt Valduna.
Historische Herausforderungen
Meinungsverschiedenheiten
Anlässlich der 1825 erfolgten kirchlichen Trennung zwischen Götzis und Atlach, kam es wegen dieser Siftung zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Gemeinden, denn Götzis berief sich auf den Stiftbrief, in dem es ausdrücklich heiße, dass sich die Stiftung auf die Ortsarmen von Götzis beschränke. Wenn sich nun Altach abgetrennt und selbständig gemacht habe, sei sie aus dem Gemeindegebiet Götzis ausgeschieden und habe ihren Anspruch an die Sandholzer'sche Stiftung verloren. Gegen diese Auffassung setzte sich Altach zur Wehr. Der Streit endete schließlich damit, daß das „Land- und Criminalgericht" mit Schreiben vom 14. Oktober 1828 entschied, das Altach trotz seiner kirchlichen und politischen Selbständigkeit auch weiterhin seinen Anteil aus der Stiftung, und zwar im Verhältnis "1900 (Götzis) zu 600 (Altach) Seelen" zu bekommen habe. Diese Entscheidung wurde von der Gemeinde Götzis nach einiger Gegenwehr schließlich zur Kenntnis genommen.
Inflation
Die Stiftung litt unter der Inflation und dem Zusammenbruch der Kronenwährung in den Jahren 1923/1924. Trotzdem hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt einen bedeutenden Einfluss auf die Gemeinde und ihre Einwohner.
Literatur
"Altacher Chroniken" von Ernst Längle