Ambros Mornauer: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 30: | Zeile 30: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 132 | * [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]] (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 132 | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 30. April 2024, 13:14 Uhr
Ambros Mornauer (* 15. Jahrhundert, um 1485; † im 16. Jahrhundert, um 1549)[A 1] "der Ältere" war der letzte Besitzer der im heutigen Bundesland Tirol gelegenen Burg Lichtwerth, der diese durch Kauf erwarb. Danach wechselte die Burg nur mehr über den Erbweg ihre Besitzerinnen und Besitzer.
Herkunft und Familie
Ambros Mornauer war ein Sohn des in Rattenberg ansässigen Alexander Mornauer aus dessen Ehe mit Magdalena Haidenreichs. Er war der Neffe von Achaz Mornauer († um 1500), Domherr zu Brixen und Kanzler von Herzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol ("Siegmund der Münzreiche") († 1496), dem seine Familie im Wesentlichen ihren Aufstieg verdankte.[1]
Ambros Mornauer war mindestens dreimal verheiratet. Aus seiner zweiten und dritten Ehe hatte er Kinder:[1]
- (2. Ehe) Wolf Joseph Mornauer (* um 1515; † um 1549) ⚭ Apollonia Stöckl, Tochter des Schwazer Gewerken Hans Stöckl "dem Älteren" aus dessen Ehe mit Magdalena von Keutschach und über ihre Mutter eine Großnichte des Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach († 1519). Von ihrem Vater Hans Stöckl hatte ihr Schwiegervater die Burg Lichtwerth gekauft.[2]
- Ambros Mornauer ("der Jüngere") (* um 1541; † um 1574) ⚭ Ursula Fieger († 1631), lebte als Witwe im Benediktinerinnenkloster Sonnenburg, wo sie 1630 den "Fiegerischen Stammbaum" verfasste[3]
- Hanns Philipp Mornauer (* um 1542; † um 1589)
- Wolf Dietrich Mornauer (* um 1580; † vor 1640), kaufte zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Herrschaft Neuhaus in der Oberpfalz
- Hans Adam Mornauer
- (3. Ehe) Alexander Mornauer (* um 1542; † um 1578)
- Johanna Mornauer († nach 1629), verehel. Mornberg zu Jaufen[4]
- Susanna Mornauer († nach 1629) , verehel. Gienger von Grienpichl und Scheidenstein[4]
- Anna Maria Mornauer (* 1575; †1622), Besitzerin von Burg Lichtwerth ⚭ in 2. Ehe mit Georg Ludwig Kirchmair († 1629)
- (3. Ehe) Afra Mornauer
Leben
Ambros Mornauer war Hüttmeister zu Rattenberg und leistete 1529 Kaiser Karl V. († 1558) den Diensteid als dessen Rat. 1531 wurde er zur "Münzhandlung" nach Speyer abgeordnet. In der Folge sollte er nach- und nebeneinander zahlreiche Ämter bekleiden, wobei er sich als gewandter und angesehener Verwaltungsbeamter bewährte. Er wurde später in die Tiroler Adelsmatrikel aufgenommen und nahm am Tiroler Landtag im Jahr 1548 teil.[1]
Seinen Sitz hatte er in Rattenberg, wo er ein gut bestelltes und eingerichtetes Haus besaß. Nachdem er zahlreiche Güter im Umfeld der am Zusammenfluss von Inn und Ziller gelegene Burg Lichtwerth erworben hatte, kaufte er 1543 diese mit der dazugehörigen Herrschaft, dürfte sie aber kaum bewohnt haben. Er ließ allerdings die hölzerne Brunnenleitung anlegen und kaufte eine bei der Burg gelegene Quelle, mit deren Wasser heute noch die Burg, der dazugehörige Maierhof und der Stall versorgt werden. Außerdem nahm er einige Umbauten am Ostturm der Burg vor und stattete sie mit marmornen Türeinfassungen aus. Auch die Zimmermannsarbeit am Wehrgang geht auf ihn zurück.[1]
Die lutherischen Nachfahren von Ambros Mornauer
Da alle seine Söhne bereits vor dem 45. Lebensjahr starben, mussten für ihre Kinder Vormundschaften eingerichtet werden. Allerdings scheinen diese ihre Aufgabe mit Geschick und Verantwortungsbewusstsein bewältigt zu haben. Seine Schwiegertochter Apollonia Mornauer, geborene Stöckl, wurde als Witwe mit ihren Söhnen Ambros und Hanns Philipp lutherisch und deswegen offiziell des Landes verwiesen. Allerdings hielt sich sein Enkel Hanns Philipp Mornauer wiederholt in der Grafschaft Tirol auf, wo er auch starb und urkundete außerdem 1583 und 1587 als Gerichtsherr in Münster.[1] Mit seinen Sohn Hans Adam Mornauer starb die Familie in "männlicher Linie" aus.[5] Nachdem 1597 Anna Maria Mornauer, die jüngste Tochter von Alexander Mornauer, in zweiter Ehe Georg Ludwig Kirchmair († 1629) geheiratet hatten, verkaufte Hanns Philipp Mornauer 1615 seinen Anteil an der Burg Lichtwerth an beide. Bis 1730 blieb er jedoch weiterhin Gerichtsherr der Hofmark Lichtenwerth.[6]
Erinnerungen an Ambros Mornauer und seine Familie
- Im Boden des Knappenschiffes in der Pfarrkirche St. Virgil in Rattenberg befinden sich vier große und prächtige Renaissance-Grabsteine für Mitglieder der Familie Mornauer, darunter der Grabstein von Ambros Mornauer.[1]
- In der Burgkapelle von Lichtwerth befinden sich heute an der Decke die Wappen von Ambros Mornauer und seinen Ehefrauen sowie von seinem Sohn Wolf Joseph Mornauer und dessen Ehefrau Apollonia.[1]
Literatur
- Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 132
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 132
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 153, Fußnote 61
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 153f., Fußnote 63
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 133
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 154, Fußnote 67
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 132 und S. 133
Anmerkungen
- ↑ Rahmendaten, vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 132