Franz Christian Feurstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Villa Feuerstein ==
== Villa Feuerstein ==
Feurstein ließ 1873 die „Villa Feurstein“ (Satoristraße 29) erbauen und lebte dort. Ab 1896 gehörte sie dem Feldmarschallleutnant [[w:Rudolf von Musil| Rudolf von Musil]] und dessen Frau. Ab ca. 1914 dem Ehepaar Alfred Schuppler.<ref>[https://www.gmundens-schaetze.at/villen.html Villen], Webseite: gmundens-schaetze.at, abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>
Feurstein ließ 1873 die „Villa Feurstein“ (Satoristraße 29) erbauen und lebte dort. Ab 1896 gehörte sie dem Feldmarschallleutnant [[w:Rudolf von Musil| Rudolf von Musil]] und dessen Frau, ab ca. 1914 dem Ehepaar Alfred Schuppler.<ref>[https://www.gmundens-schaetze.at/villen.html Villen], Webseite: gmundens-schaetze.at, abgerufen am 2. Juni 2024.</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==

Version vom 2. Juni 2024, 16:17 Uhr

Franz Christian Feurstein (auch nur: Christian Feurstein bzw. Franz Feurstein, * 17. Mai 1829 in Bezau; † 9. August 1896 in Laško, Slowenien) war Arzt, Hotelier, Fabrikant und Politiker.

Familie

Franz Christian Feurstein wurde in Bezau in eine Familie der damaligen Vorarlberger Mittelschicht geboren. Der Vater war Baumeister und die Mutter Gastwirtin. 1864 heiratete er Maria Koch, die aus einer angesehenen Familie aus dem Salzkammergut entstammte und deren Eltern das Hotel Post in Bad Ischl betrieben.[1][2]

Wegen eines Gichtleidens zog er sich ab 1890 immer weiter aus der Öffentlichkeit zurück und verstarb im Kurbad Tüffer (slowenisch: Laško), welches von einer Schwester Maria geführt wurde, am 9. August 1896 an einem Herzleiden.

Ausbildung

Feurstein besuchte die Volksschule in Bezau, das Gymnasium in Bregenz und Trient. Er studierte an der Universität Innsbruck, Universität Wien und Universität Prag Medizin.[1][2]

Beruf

Feuerstein war seit 1860 bis 1872 praktischer Arzt in Gmunden. Er galt als großer Förderer des Kurortes. Bereits 1862 eröffnete er eine Kuranstalt in Gmunden (siehe unten). Er erreichte, dass Gmunden von der Landesregierung ein Kurstatut genehmigt erhielt. Von 1871 bis 1882 war er Direktor der städtischen Sparkasse, bis 1892 Ausschussmitglied.[1][2]

Um weitere Gäste von Gmunden zu überzeugen, schrieb er den „Wegweiser und Rathgeber für Curgäste“, in welchem er Gmunden und die touristischen Einrichtungen vorstellte. Der Ratgeber erschien in mehreren Auflagen.

Hotel Bellevue

Am 17. Juli 1862 eröffnete Franz Christian Feurstein ein „Cur- und Badehaus“ an der Esplanade (Haus Nr. 10). Nach einem Umbau wurde daraus 1865 das Hotel Bellevue (heute befindet sich darin die Bezirkshauptmannschaft).

In diesem Cur- und Badehaus bzw. im Hotel wurden verschiedenste Bäder, wie Sole-, Dampf- und Fichtennadelbäder usw. angeboten, Milch- und Molkekuren etc.[1][3]

1872 und 1877 wurde das Hotel durch Anbauten und den Aufbau eines weiteren Stockwerkes vergrößert. Das Hotel war bereits mit heißen Bädern ausgestattet und hatte einen eigenen Schiffsanlegesteg. Ab 1875 war August Bracher Hotelier, ab 1914 das Ehepaar Wilhelm Haas.[4]

Papierfabrik

Feurstein kaufte Ende der 1860-er Jahre am Rande von Traun eine abgebrannte Mühle und ließ hier eine Papierfabrik errichten. Hier wurde Zigarettenpapier hergestellt. Ab 1892 leitete den Betrieb sein Sohn Hans († Juli 1896 an Tuberkulose). 1903 wurde die Fabrik von Maria Feurstein verkauft und besteht noch heute als „Dr. Franz Feurstein GmbH“ als Teil des Konzerns delfort Spezialpapiere.

Politische Tätigkeit

1861 bis 1885 war er im Gemeindeausschuss tätig. Ein besonderes Anliegen war ihm die Schaffung eines Kursalons (für diese gründete er selbst eine eigene Aktiengesellschaft) mit Gastronomie, Lesesalon, Veranstaltungssaal, Billardzimmer, Damensalon. Ebenso die Anlegung eines Kurparks und die Verbesserung der Schiffsanlegestelle. 1867 wurde er in den oberösterreichischen Landtag gewählt.[1][2]

Mitgliedschaften

  • im Cur- und Verschönerungsverein-Comité von Gmunden.[1]

Villa Feuerstein

Feurstein ließ 1873 die „Villa Feurstein“ (Satoristraße 29) erbauen und lebte dort. Ab 1896 gehörte sie dem Feldmarschallleutnant Rudolf von Musil und dessen Frau, ab ca. 1914 dem Ehepaar Alfred Schuppler.[5]

Ehrungen

  • Nach seinem Tod wurde eine neu angelegte Straße mit „Dr.-Christian-Feurstein-Straße“ bezeichnet. Diese besteht bis heute und es befinden sich dort einige historisch bedeutsame Gebäude (Villen).
  • Mit einstimmigem Beschluss des Gemeinderates vom 12. Juni 1886 wurde Feurstein noch zu Lebzeiten und zur Feier des 25-jährigen Kurortjubiläums, an dessen Schaffung Feurstein wesentlich Anteil hatte, zum Ehrenbürger von Gmunden. Diese Auszeichnung wies er jedoch 1891, wegen Differenzen in Bezug auf die Errichtung der Tiefquellen-Wasserleitung zurück.[1][2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Meinrad Pichler: Arzt, Hotelier, Fabrikant und Politiker, Webseite: vol.at vom 17. Februar 2024 sowie Meinrad Pichler: „Arzt, Hotelier, Fabrikant und Politiker“, Vorarlberger Nachrichten vom 17./18. Februar 2024, S. D8.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Dr. med. Franz Christian Feurstein, Webseite: digi.landesbibliothek.at, abgerufen am 2. Juni 2024, S. 364.
  3. Holger Höllwerth: Esplanade, Webseite: gmundens-schaetze.at, abgerufen am 2. Juni 2024.
  4. Holger Höllwerth: Hotel Bellevue - heute Bezirkshauptmannschaft, Webseite: gmundens-schaetze.at, abgerufen am 2. Juni 2024.
  5. Villen, Webseite: gmundens-schaetze.at, abgerufen am 2. Juni 2024.