Adalbero (Steier): Unterschied zwischen den Versionen
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Adalbero folgte seinem Vater um 1075 als steirischer Markgraf nach. Als solcher verwaltete er die Markgrafschaft an der "mittleren" Mur und die Grafschaft im Ennstal. Als Anhänger von Kaiser Heinrich IV. († 1106) war er ein Gegner von [[Seliger Gebhard|Erzbischof Gebhard von Salzburg]] († 1088). Anfang des Jahres 1077 ließ er den Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] verwüsten, wofür er mit dem Kirchenbann belegt wurde, aus dem er sich aber wieder lösen konnte. In den Jahren danach führte er Krieg gegen seinen jüngeren Bruder Otakar (II.), der auf der päpstlichen Seite stand und ihm 1082 nach steirischer Markgraf nachfolgte. | Adalbero folgte seinem Vater um 1075 als steirischer Markgraf nach. Als solcher verwaltete er die Markgrafschaft an der "mittleren" Mur und die Grafschaft im Ennstal. Als Anhänger von Kaiser Heinrich IV. († 1106) war er ein Gegner von [[Seliger Gebhard|Erzbischof Gebhard von Salzburg]] († 1088). Anfang des Jahres 1077 ließ er den Besitz des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] verwüsten, wofür er mit dem Kirchenbann belegt wurde, aus dem er sich aber wieder lösen konnte. In den Jahren danach führte er Krieg gegen seinen jüngeren Bruder Otakar (II.), der auf der päpstlichen Seite stand und ihm 1082 nach steirischer Markgraf nachfolgte.<ref name ="Österr.Geschichte273"/> Nach der "Genealogia marchionum de Stire", die aber erst Ende des 12. Jahrhunderts entstanden ist, wurde Adalbero um 1080/82 von seinen eigenen Dienstleuten (Ministerialen), vermutlich bei [[Leoben]], getötet.<ref name ="Weller779">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 779</ref> Nach einer, allerdings umstrittenen Theorie, soll Adalbero dagegen die Markgrafschaft Steier freiwillig an seinen Bruder Otakar abgetreten und sich mit der Grafschaft im oberen Ennstal begnügt haben.<ref name ="Weller329-23">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 329, Fußnote 23</ref> | ||
Nach einer, allerdings umstrittenen Theorie, soll Adalbero dagegen die Markgrafschaft Steier freiwillig an seinen Bruder Otakar abgetreten und sich mit der Grafschaft im oberen Ennstal begnügt haben.<ref name ="Weller329-23">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 329, Fußnote 23</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2024, 05:14 Uhr
Adalbero von Steier (* im 11. Jahrhundert; † im 11. Jahrhundert, am 22. November vor 1082)[A 1], genannt Adalbero der Raue, war Graf im Ennstal und Markgraf der Mark an der Mur. Im "Investiturstreit" gehörte er im Unterschied zu seinem Bruder, dem späteren steirischen Markgrafen Otakar (II.), der die Päpste unterstützte, zu den Anhängern von Kaiser Heinrich IV.
Herkunft und Familie
Markgraf Adalbero entstammte einer Familie, die gewöhnlich als die Familie der Otakare bezeichnet wird und als Familienzweig der Traungauer gilt. Er war der ältere der beiden Söhne des steirischen Markgrafen Otakar (I.) († 1075) und der Bruder des steirischen Markgrafen Otakar (II.) († 1122).[1]
Leben
Adalbero folgte seinem Vater um 1075 als steirischer Markgraf nach. Als solcher verwaltete er die Markgrafschaft an der "mittleren" Mur und die Grafschaft im Ennstal. Als Anhänger von Kaiser Heinrich IV. († 1106) war er ein Gegner von Erzbischof Gebhard von Salzburg († 1088). Anfang des Jahres 1077 ließ er den Besitz des Erzstiftes Salzburg zu Friesach verwüsten, wofür er mit dem Kirchenbann belegt wurde, aus dem er sich aber wieder lösen konnte. In den Jahren danach führte er Krieg gegen seinen jüngeren Bruder Otakar (II.), der auf der päpstlichen Seite stand und ihm 1082 nach steirischer Markgraf nachfolgte.[1] Nach der "Genealogia marchionum de Stire", die aber erst Ende des 12. Jahrhunderts entstanden ist, wurde Adalbero um 1080/82 von seinen eigenen Dienstleuten (Ministerialen), vermutlich bei Leoben, getötet.[2] Nach einer, allerdings umstrittenen Theorie, soll Adalbero dagegen die Markgrafschaft Steier freiwillig an seinen Bruder Otakar abgetreten und sich mit der Grafschaft im oberen Ennstal begnügt haben.[3]
Literatur
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 273
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 779
- ↑ vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 329, Fußnote 23
Anmerkungen
- ↑ Nach Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 272 (Stammtafel)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Markgraf Otakar (I.) von Steier | Herrscher über Teile der späteren Markgrafschaft Steier ca. 1075-1082 | Markgraf Otakar (II.) von Steier |
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