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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:04 Uhr
Die Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung (Klimt-Foundation) wurde im September 2013 von Ursula Ucicky (*1922), Witwe des Filmregisseurs und unehelichen Klimt-Sohnes Gustav Ucicky (1899-1961), begründet und ist eine nach österreichischem Recht eingetragene Privatstiftung, die gemäß ihrer Stiftungssatzung gemeinnützige, kultur- und kunsthistorische, wissenschaftliche und ausbildende Zwecke verfolgt.
Aktivitäten
Das Ziel der Stiftung ist, das Leben und Werk des Künstlers Gustav Klimt (1862-1918) und der in Wien um 1900 entstandenen und von Klimt geprägten Strömung des Jugendstils/der Klassischen Moderne zu bewahren, zu erforschen und in ihrer Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs bis heute aufzuzeigen. Die in die Klimt-Foundation eingebrachten Kunstwerke werden der Öffentlichkeit im Rahmen von Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen zugänglich gemacht und wissenschaftlich erschlossen. In diesem Zusammenhang widmet sich die Stiftung besonders der Erforschung ihrer Provenienz, sowie, gemäß dem Stiftungszweck, der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Leben und Werk des Filmregisseurs Gustav Ucicky.
Die Klimt-Foundation fungiert generell als unabhängige und interdisziplinär tätige Plattform zur Dokumentation der Epoche „Wien 1900“ und agiert als Leihgeber und Partner für Forschungs- und Ausstellungsprojekte.
Geschichte
Gustav Ucicky gilt als der erste uneheliche Sohn von Gustav Klimt (1862-1918) und wurde als Kameramann und Filmregisseur bekannt. Seine Karriere verlief entlang der wichtigsten Meilensteine der österreichischen Filmgeschichte, von der k.u.k. Ära über NS-Propagandafilme bis in die Nachkriegszeit. Zeitlebens erwarb er Werke seines Vaters Gustav Klimt, kompensierte so vielleicht auch das in seiner Kindheit unzureichende Vater-Sohn-Verhältnis.
Gustav Ucicky erwarb die Werke seiner Sammlung vermutlich ab Mitte der 1920er Jahre bis zum Ende der 1950er Jahre. Noch zu seinen Lebzeiten gelangten Werke im Rahmen eines Vergleichs in die Österreichische Galerie Belvedere. Gustav Ucicky starb 1961 und vermachte die privat verbliebene Kunstsammlung seiner dritten Frau Ursula. 2001 und 2004 wurden die dem Belvedere übereigneten Werke als "entzogen" im Sinne des Kunstrückgabegesetzes Kunstrückgabegesetzes eingestuft und restituiert. 2013 vereinbarte Ursula Ucicky als Privatperson für Klimts Gemälde „Wasserschlangen II“ gemäß den Washington Principles vom 3. Dezember 1998 einen Vergleich mit den Erben nach Jenny Steiner, der Erstbesitzerin des Bildes. Im selben Jahr begründete sie die Klimt-Foundation und brachte die in ihrem Besitz verbliebenen Gemälde und Zeichnungen in die Privatstiftung ein.
Die Sammlung
Das Sammlungsinventar der Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung (Klimt-Foundation) umfasste bei Stiftungsgründung im September 2013 vier Ölgemälde und zehn Zeichnungen von Gustav Klimt, ein von Georg Klimt verfasstes Buch über das Leben der Familie Klimt sowie ein Konvolut an Korrespondenz zwischen Gustav Klimt und Maria Ucicka, der Mutter von Gustav Ucicky. Dieser Bestand wissenschaftlich dokumentiert und beforscht. Die Ergebnisse werden nach Vorliegen in den Editionsreihen der Klimt-Foundation publiziert.
Die Stiftungssatzung ermöglicht es zudem, Werke als Schenkungen anzunehmen und ebensolche zur Bestandserweiterung anzukaufen. Dabei richtet sich der Fokus der Bestandserweiterung auf österreichische Kunst zwischen 1890 und 1918. Derzeit umfasst das Inventar der Klimt-Foundation rund 90 Objekte. Die Stiftung ist nicht gewinnorientiert und nicht gewerblich am Kunstmarkt tätig.
Forschung
Die Klimt-Foundation fungiert als unabhängige und interdisziplinär tätige Plattform zur Dokumentation der Epoche „Wien 1900“ und agiert als Leihgeber und Partner für Forschungs- und Ausstellungsprojekte.
Projekte
Die Erforschung und Dokumentation der in die Stiftung eingebrachten Kunstwerke wird vorrangig behandelt. Vor diesem Hintergrund sollen in den kommenden Jahren folgende Projekte umgesetzt werden:
- Erforschung der Herkunftsgeschichte der in die Stiftung eingebrachten Kunstwerke
- Publikation der bisher unbekannten Korrespondenz zwischen Gustav Klimt und Maria Ucicka (Edition Klimt-Research)
- Publikation des von Georg Klimt verfassten Buches über das Leben der Familie Klimt (Edition Klimt-Research)
- Publikation zur gesamten ursprünglichen Klimt-Sammlung von Gustav Ucicky (Edition Klimt-Research)
- Timeline 1890-1918: Konzeption und Umsetzung einer Online-Datenbank zum Netzwerk „Wien 1900“
Kooperationen
Es bestehen Forschungskooperationen mit dem Filmarchiv Austria, dem Verein "Gedenkstätte Gustav Klimt"und dem Gustav Klimt Zentrum am Attersee.
- Filmarchiv Austria
Gemäß dem Stiftungszweck wird an einer Aufarbeitung des filmischen Schaffens von Gustav Ucicky gearbeitet. Durch eine umfangreiche Forschungskooperation mit dem Filmarchiv Austria realisiert die Klimt-Foundation die erste wissenschaftlich-filmhistorische Publikation über Gustav Ucicky. Zudem werden alle bekannten und neu entdeckten Filmdokumente restauriert, digitalisiert und im Rahmen einer kritischen Retrospektive im Herbst 2014 im neu eröffneten Metro-Kino (Kinokulturhaus) präsentiert. Auch ein Fachsymposium zum Thema „Künstler in totalitären Systemen“ ist dazu geplant.
- Verein „Gedenkstätte Gustav Klimt“
Nachdem Gustav Klimt im Jahr 1911 sein Atelier im Hinterhof eines Hauses in der Josefstädter Straße im 8. Wiener Gemeindebezirk aufgeben musste, nützte er auf Vermittlung eines Künstlerkollegen ab 1911 bis zu seinem Tod im Jahr 1918 ein malerisches Gartenhaus im 13. Wiener Gemeindebezirk als Atelier und wohnte auch zeitweise dort. Der Künstler schuf in diesem Refugium rund fünfzig Gemälde und hunderte Zeichnungen. Sein Atelier in der Feldmühlgasse 11 wurde zum privaten Treffpunkt zahlreicher Künstlerkollegen, nicht unweit davon wohnten u.a. Felix Albrecht Harta und Egon Schiele. Der Verein „Gedenkstätte Gustav Klimt“ bemüht sich seit den 1990er Jahren um den Erhalt des letzten Ateliers von Gustav Klimt. 2014 wurde diese Bürgerinitiative für ihr Engagement mit dem Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe - dem "Europa Nostra Award" - ausgezeichnet.Im Rahmen einer Forschungskooperation mit der Klimt-Foundation werden die Meilensteine des Klimt-Vereins und die damit verbundene Geschichte von Klimts Atelier in der Feldmühlgasse erstmals umfassend in Buchform dokumentiert. Die Publikation erscheint im Herbst 2014 in der Reihe "Edition Klimt".
- Gustav Klimt Zentrum am Attersee
Gustav Klimt verbrachte von 1900 bis 1916 seine Sommerfrische regelmäßig am Attersee. Seit 2003 würdigt ein Themenweg den berühmten Jugendstilkünstler und seit 2012 kann man sich im Gustav Klimt-Zentrum in Kammer-Schörfling am Attersee über Klimts Leben und Werk in dieser Region informieren. Die permanente Dokumentation wurde vom Wiener Leopold Museum konzipiert und umgesetzt. Neben zahlreichen privaten Leihgebern stellte auch die Gründerin der Klimt-Foundation bis 2013 private Leihgaben für das Klimt-Zentrum zur Verfügung. Ab 2014 unterstützt die Klimt-Foundation die Präsentation in diesem besonderen Dokumentationszentrum.
Publikationen
Die Klimt-Foundation ediert ab Herbst 2014 zwei eigene Publikationsreihen - "Edition Klimt" und "Edition Klimt-Research" - zu internen Forschungsprojekten und externen Forschungskooperationen im Feld von Gustav Klimt, der Epoche „Wien 1900“ und im Kontext der Stifterin Ursula Ucicky und des Sammlers Gustav Ucicky.
Folgende Themenschwerpunkte sind bereits in Planung:
Edition Klimt
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- Gustav Klimt. Atelier Feldmühlgasse 1911-1918 (vorauss. ET: 09/2014)
- Gustav Klimt. Sommerfrische am Attersee 1900-1916 (vorauss. ET: 06/2015)
- Gustav Klimt. Seine Pflanzenwelt (vorauss. ET: 06/2016)
- Gustav Klimt. Grüße aus Schönbrunn (vorauss. ET: 09/2016)
- Gustav Klimt. Secession 1898-1905 (vorauss. ET: 06/2017)
- Gustav Klimt. Fakultätsbilder 1894-1907 (vorauss. ET: 09/2017)
- Gustav Klimt. Sommerfrische in Gastein 1912-1918 (vorauss. ET: 06/2018)
- Gustav Klimt. Sommerfrische am Gardasee 1913 (vorauss. ET: 09/2018)
Edition Klimt-Research
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- Gustav Klimt in Korrespondenz mit Maria Ucicka (vorauss. ET: 10/2014)
- Georg Klimt über das Leben der Familie Klimt (vorauss. ET: 06/2015)
- Gustav Ucicky und die Gemälde seines Vaters Gustav Klimt (vorauss. ET: 2018)