Kaltwasseranstalt Winternitz: Unterschied zwischen den Versionen
(→Quelle) |
K (Textersetzung - „u.a.“ durch „u. a.“) |
||
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
Nach dem [[w:Anschluss (Österreichs)|Anschluss im Jahr 1938]] wurde die Kuranstalt Eigentum der NSDAP München und die Anlage wurde unter dem Namen''Feldherrnhalle'' der [[w:Sturmabteilung|SA]] als Kaserne zur Verfügung gestellt. Im Zuge dieser Widmung wurde die Parkanlage gerodet und durchgehend eingezäunt. | Nach dem [[w:Anschluss (Österreichs)|Anschluss im Jahr 1938]] wurde die Kuranstalt Eigentum der NSDAP München und die Anlage wurde unter dem Namen''Feldherrnhalle'' der [[w:Sturmabteilung|SA]] als Kaserne zur Verfügung gestellt. Im Zuge dieser Widmung wurde die Parkanlage gerodet und durchgehend eingezäunt. | ||
Im April 1945 fielen die nordseitigen Gebäudeteile einem Brand zum Opfer. Die südseitigen wurden nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von Opfern ausgebombter Wohnungen in Wien bewohnt. Im Laufe dieser Zeit wurde aber der Zustand der Gebäude so desolat, dass sie niedergerissen werden mussten. Einige Betonsteher dieser Einzäunungen bestehen noch als Relikt u.a. an der [[Liste der Straßen in Kaltenleutgeben|Promenadegasse]] im Bereich der Wohnhausanlage 41-45. | Im April 1945 fielen die nordseitigen Gebäudeteile einem Brand zum Opfer. Die südseitigen wurden nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von Opfern ausgebombter Wohnungen in Wien bewohnt. Im Laufe dieser Zeit wurde aber der Zustand der Gebäude so desolat, dass sie niedergerissen werden mussten. Einige Betonsteher dieser Einzäunungen bestehen noch als Relikt u. a. an der [[Liste der Straßen in Kaltenleutgeben|Promenadegasse]] im Bereich der Wohnhausanlage 41-45. | ||
Die ''Professoren Villa'' steht in Gemeindebesitz unter Denkmalschutz<ref>[http://www.bda.at/documents/951879006.pdf Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz] Stasnd vom 27. Juni 2014 abgerufen am 18. März 2015</ref> und wurde von der Gemeinde für diverse Kulturveranstaltungen und Lichtbildvorträge genützt. Sie diente auch dem Pensionistenverband als Klublokal und dem Gesangverein als Probenraum. Ab 2014 ist eine Hortgruppe untergebracht.<ref>[http://www.kaltenleutgeben.gv.at/system/web/gemeindebetrieb.aspx?menuonr=219203723&detailonr=217448997 Die Professoren Villa] auf der Seite der Marktgemeinde abgerufen am 18. März 2015</ref> | Die ''Professoren Villa'' steht in Gemeindebesitz unter Denkmalschutz<ref>[http://www.bda.at/documents/951879006.pdf Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz] Stasnd vom 27. Juni 2014 abgerufen am 18. März 2015</ref> und wurde von der Gemeinde für diverse Kulturveranstaltungen und Lichtbildvorträge genützt. Sie diente auch dem Pensionistenverband als Klublokal und dem Gesangverein als Probenraum. Ab 2014 ist eine Hortgruppe untergebracht.<ref>[http://www.kaltenleutgeben.gv.at/system/web/gemeindebetrieb.aspx?menuonr=219203723&detailonr=217448997 Die Professoren Villa] auf der Seite der Marktgemeinde abgerufen am 18. März 2015</ref> |
Aktuelle Version vom 24. Dezember 2024, 09:27 Uhr
Die Kaltwasserheilanstalt Winternitz war eine Kuranstalt in Kaltenleutgeben, in Niederösterreich in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Kaltwasserheilanstalt wurde im Jahr 1865 in Kaltenleutgeben vom Arzt Wilhelm Winternitz (1835-1917) als zweite Anstalt dieser Art nach Emmels Wasserheilanstalt begründet. Winternitz war vorher zum Studium bei dem Naturheiler Vincenz Prießnitz in Gräfenberg in Böhmen. Im Jahr 1865 habilitierte er auch.[1]
Sein Wohnhaus, heute noch als Professorenvilla, bezeichnet, ist der Rest der damaligen Kuranstalt.
Auf der Seite des Rathauses wurde der ältere Teil des Kurhauses errichtet, daneben ein Verwaltungsgebäude, wo sich im Anschluss die Professoren Villa befindet. Auch ein kleiner Kurpark befand sich bei der Anlage. Als das Areal zu klein war, erweiterte Winternitz die Anlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit einem neuen Kurhaus, dem Morizhof. Dieser wurde mit weiteren Dependancen und Nebengebäuden, wie einem Theater, zu einem komfortablen, durch einen großzügigen englischen Garten verbundenen Kurbereich ausgestattet.
Die Gäste kamen großteils aus der Monarchie aber auch aus den Nachbarländern. In den Jahren von 1890 bis 1910 boomte der Kurtourismus dieser Anlage. Im Jahr 1917 starb Winternitz. Bereits 1910 wandelte er die Kuranstalt in eine Aktiengesellschaft um. Im Zuge des Ersten Weltkrieges blieben die Gäste aus und das Unternehmen kam in wirtschaftliche Schwierigkeiten, die in der Zwischenkriegszeit anhielt. Für Kaltenleutgeben blieb die Anstalt ein wirtschaftlicher Faktor. Aber 1937 musste Konkurs angemeldet werden.
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde die Kuranstalt Eigentum der NSDAP München und die Anlage wurde unter dem NamenFeldherrnhalle der SA als Kaserne zur Verfügung gestellt. Im Zuge dieser Widmung wurde die Parkanlage gerodet und durchgehend eingezäunt.
Im April 1945 fielen die nordseitigen Gebäudeteile einem Brand zum Opfer. Die südseitigen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von Opfern ausgebombter Wohnungen in Wien bewohnt. Im Laufe dieser Zeit wurde aber der Zustand der Gebäude so desolat, dass sie niedergerissen werden mussten. Einige Betonsteher dieser Einzäunungen bestehen noch als Relikt u. a. an der Promenadegasse im Bereich der Wohnhausanlage 41-45.
Die Professoren Villa steht in Gemeindebesitz unter Denkmalschutz[2] und wurde von der Gemeinde für diverse Kulturveranstaltungen und Lichtbildvorträge genützt. Sie diente auch dem Pensionistenverband als Klublokal und dem Gesangverein als Probenraum. Ab 2014 ist eine Hortgruppe untergebracht.[3]
Quelle
- Peter Nics: Kaltenleutgeben von damals bis heute, Online
- Die Kaltwasser-Heilanstalt des Herrn Dr. Winternitz, in der heimatkundlichen Beilage des Amtsblattes der BH Mödling, Ausgabe 4/1999
Einzelnachweise
- ↑ Hubertus Averbeck: Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie: Betrachtungen zu.. S.535 Online
- ↑ Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz Stasnd vom 27. Juni 2014 abgerufen am 18. März 2015
- ↑ Die Professoren Villa auf der Seite der Marktgemeinde abgerufen am 18. März 2015
48.1175116.20071Koordinaten: 48° 7′ 3″ N, 16° 12′ 3″ O