Finkensteiner Teigwaren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
Zeile 60: Zeile 60:
{{Commonscat}}
{{Commonscat}}
* [http://www.finkensteiner.at/ Webpräsenz von Finkensteiner Teigwaren]
* [http://www.finkensteiner.at/ Webpräsenz von Finkensteiner Teigwaren]
* [https://www.diepresse.com/4881934/die-nudelfabrik-mit-dem-gespuer-fuer-den-teig Die Nudelfabrik mit dem Gespür für den Teig] in der Presse


{{Normdaten|TYP=k|WIKIDATA=Q18612920}}
{{Normdaten|TYP=k|WIKIDATA=Q18612920}}

Aktuelle Version vom 10. Januar 2025, 18:00 Uhr

Finkensteiner Teigwaren
Rechtsform Einzelunternehmen
Gründung 1882
Sitz Finkenstein am Faaker See
Leitung Katharina Gregori
Mitarbeiter 8
Branche Erzeuger von Teigwaren und Handel mit Lebensmitteln
Website www.finkensteiner.at

Finkensteiner Teigwaren mit Sitz in Finkenstein am Faaker See ist die älteste Nudelfabrik Österreichs[1]. Das Familienunternehmen wird in fünfter Generation von Katharina Gregori-Salbrechter geführt. Das Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeiter, die 450 Tonnen Teigwaren pro Jahr für den Einzel- und Großhandel produzieren.

Geschichte

1838 wurde Giuseppe Gregori am Gardasee in Italien als sechzehntes Kind einer Fischerfamilie geboren. Mit 20 Jahren eröffnete er eine Handelsfirma für Käse und Wein und 1882 die erste Teigwarenfabrik auf damals österreichischem Boden, in Bozen in Südtirol.[2] Da dieser Standort zu wenig Platz bot, wurde ab 1895 ein neuer gesucht.

1905 fand er diesen in Müllern bei Finkenstein, wo ein altes Hammerwerk[3] wegen der dazugehörigen Wasserkraftanlage gekauft wurde. Das Gebäude wurde renoviert und umgebaut. Seit 1907 werden hier die Finkensteiner Teigwaren produziert. Damals waren die Produkte als G. Gregori's Eier-Teigware bekannt, 1914 erhielt das Unternehmen von Erzherzog Franz Joseph das „Diplom der goldenen Medaille“.

1926 erreichte die Finkensteiner Nudelfabrik einen besonderen Brief, in dem es um den Nockerlgrieß ging, der damals Kindergrieß genannt wurde:

„Ich erhielt von der Firma G. Gregori, Finkensteiner Nahrungsmittelfabrik in Müllnern (Kärnten), zu wiederholten Male Proben des Finkensteiner Kindergrießes zur ärztlichen Begutachtung. Ich hatte in diversen Fällen Gelegenheit, den Finkensteiner Kindergrieß mit äußerst gutem Erfolg zu verwenden, und zwar speziell bei Ernährungsstörungen, bei schwächlichen Kindern, desgleichen bei der Ernährung von fiebernden Kindern. Auch machte ich die Erfahrung, dass er von Erwachsenen, die infolge von Magenstörungen oft Schwierigkeiten in der Diät-Einhaltung hatten, äußerst gut vertragen wurde.“

Hermann Körner

In den 1930er Jahren wurde ein neuer Markenname kreiert. Wegen der Farbe der Eierteigwaren, der verliehenen Medaille und dem Produktionsstandort Finkenstein entstand der Name Finkensteiner GOLDFINK. Dieser steht seit damals für die Produktpalette der 4-Eier-Nudeln.

1940 wurde eine Verpackung mit Baukastenfunktion auf den Markt gebracht. Aus den Kartonverpackungen konnten Kinder Städte und Burgen bauen. 1944 produzierten 67 Beschäftigte 400 Tonnen Nudeln pro Monat.

1995 übernahm Sigrid Gregori den Betrieb. Ihre Schwester Ulrike Fleissner eröffnete 2006 das Marktcafe in der unteren Etage der Nudelfabrik. Im Marktcafe werden Nudelgerichte serviert, ein angeschlossener Shop verkauft die Produkte der Nudelfabrik.

2012, zum 130-jährigen Jubiläum der Finkensteiner Nudelfabrik, bereitete Sigrid Gregori die Übergabe der Geschäfte an ihre Tochter vor; seit 2013 führt Katharina Gregori in fünfter Generation die Finkensteiner Nudelfabrik. In diesem Jahr wurde in die Produktionsanlagen investiert und die Herstellung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Weiters wurde der Finkensteiner Nudelfabrik durch Landeshauptmann Peter Kaiser das Kärntner Landeswappen verliehen.[4]

2014 wurde das Produktsortiment mit 90 Pastasorten in vier verschiedene Produktgruppen unterteilt: Finkensteiner Pur, Finkensteiner Goldfink, Finkensteiner Natur und Finkensteiner Selektion. Gleichzeitig wurde ein neues Verpackungsdesign eingeführt. Für dieses erhielt Finkensteiner eine Auszeichnung des Kärntner Werbepreises CREOS.[5]

Nach dem Hochwasser 2019 musste das eigene Wasserkraftwerk generalsaniert werden, das sich aber durch einen Wassereinbruch mehrere Jahre verzögerte. Von diesem Kraftwerk wird sowohl die eigene Erzeugung als auch eine Energiegemeinschaft in der Gemeinde beliefert.[6]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 1887 Ehrendiplom bei der Ausstellung für Gewerbe und Industrie, Bozen
  • 1894 Goldene Medaille bei der internationalen Ausstellung für Volksernährung und Armeeverpflegung, Wien
  • 1906 Ehrendiplom zur goldenen Medaille, höchste Auszeichnung Kochkunstausstellung, Wien
  • 1914 Diplom der goldenen Medaille durch Erzherzog Franz Joseph
  • 1925 Ehrendiplom des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, höchste Auszeichnung, Ausstellung in Villach
  • 2013 Kärntner Landeswappen
  • 2014 Auszeichnung für Verpackungsdesign beim Kärntner Werbepreis Creos
  • Mitglied beim Klub der Köche Kärnten
  • Mitglied bei Kärnten echt gut
  • Alle Bioprodukte von Finkensteiner sind mit dem Biozertifikat (BIOS: AT-BIO-401) ausgezeichnet

Produkte

Tagliatelle und Spaghetti werden wie vor 130 Jahren getrocknet und per Hand geschnitten

Die 90 Pastasorten werden in 4 Produktgruppen unterteilt: die 4-Eier-Nudeln der GOLDFINK-Linie, die Bio-Nudeln der NATUR-Linie, die Spezialnudeln der SELEKTION-Linie und die eilosen Nudeln der PUR-Linie.

Finkensteiner Teigwaren werden ausschließlich aus österreichischem Hartweizengrieß (Durum), Eier von Kärntner Hühnern, Hochquellwasser aus den Karawanken und Gewürze von einem Kärntner Gewürzwerk hergestellt.

Sseit 1895 wird der Strombedarf für die Produktion über das hauseigene Wasserkraftwerk abgedeckt, sodass Finkensteiner auch heute energieautark arbeitet.

Außerdem produziert Finkensteiner auch Nudeln in Form von Firmenlogos. So kommen die Pleamle Nudeln[7] aus dem Haus. Auch Kunstprojekte werden unterstützt, die Q-Nudeln für Werner Hofmeister’s DER GROSSE Q wurden von Finkensteiner hergestellt. Im Auftrag des Universitätskulturzentrums UNIKUM der Universität Klagenfurt wurden Hatschek-Teigwaren produziert, Buchstaben als Suppeneinlage, die BUHŠTABENZUPE.[8]

Auch für Großproduzenten ist das Unternehmen als Lieferant tätig. So werden Nudeln für Babynahrung oder Convenienceprodukte der Gourmet Group hergestellt. Hotels, Kantinenküchen sowie Kindergärten und Schulen in Kärnten zählen zu den Kunden.

Einzelnachweise

  1. Anita Arneitz: „Die älteste Nudelfabrik Österreichs ist in Kärnten“ In: „Kärntner Wirtschaft“, vom 1. Februar 2013.
  2. Geschichte. Firmenwebsite. Abgerufen am 28. November 2014.
  3. Finkensteiner Nudelfabrik. Website des Kärntner Bildungswerkes. Abgerufen am 28. November 2014.
  4. Landeswappen für Finkensteiner Nudelfabrik. In: Kärntner Wirtschaft, Nr. 43, 25. Oktober 2013. Abgerufen am 28. November 2014.
  5. CREOS 2014. Abgerufen am 28. November 2014.
  6. Den nachhaltigen Gedanken weitergeben auf meinbezirk vom 19. Juni 2024 abgerufen am 10. Jänner 2025
  7. Pleamle Nudel (Version vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 28. November 2014.
  8. Zweisprachige Suppe. In: Der Standard vom 23. März 2007 abgerufen am 28. November 2014

Weblinks

 Finkensteiner Teigwaren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons