Josef Kótay: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Januar 2016, 14:10 Uhr

Josef Kotay (* 13. August 1909 in Neufeld an der Leitha; † 25. Juni 1980 ebenda) war ein burgenländischer Militärkapellmeister.

Leben und Wirken

Josef Kotay lernte bereits im Alter von neun Jahren sein erstes Instrument, die Violine. In der Hanf-Jute-Fabrik Neufeld Neufeld arbeitete er als Hilfsschreibkraft, während er im Betriebsorchester verschiedene Instrumente wie Geige, Cello, Bratsche und Schlagzeug spielte.

Im Jahr 1929 ging er als Freiwilliger zur Militärmusik Burgenland in Eisenstadt unter Johann Pilles. 1938 wurde er zur Musikkapelle des Grenadierregiments 315 versetzt, wo er bis 1944 als Musikkorpsführer aktiv war.

In der Zwischenzeit hatte sich Kotay auch in der Musiktheorie weitergebildet und auch zusätzlich Posaune und Kontrabass gelernt. Auch die Maturaschule absolvierte er. Gegen Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, konnte aber bereits 1946 als Finanzbeamter in eisenstadt arbeiten.

In den Jahren 1949 bis 1952 war er Leiter der Musikschule in Neufeld, in der Stadt Rust war er in den Jahren von 1950 bis 1952 als Kapellmeister der Stadtkapelle. Ab Gründung der Musikkapelle des Landes-Gendarmeriekommandos für das Burgenland im Jahr 1950 war er der erste Kapellmeister.[1]

Im Jahr 1957 wurde er in den Personalstand des Bundesheeres überstellt und erhielt er den Auftrag, die Militärmusik Burgenland zu organisieren, nachdem 1956 das Bundesheer in der Zweiten Republik neu aufgestellt wurde. Die Militärmusik bestand wie üblich aus einem Salonorchester und einer Blechkapelle.

Diese Leitung hatte er 14 Jahre inne und prägte damit die Entwicklung und Stil der Militärmusik des 1.Jägerbataillons Nr.2 in der Martin-Kaserne. In dieser Zeit war er mit dem Orchester auf zahlreichen Tourneen, sowohl im In- als auch im Ausland. Zur Jubiläumsfeier 20 Jahre Republik Im Jahr 1965 dirigierte er drei Militärkapellen mit über 150 Musikern auf dem Heldenplatz in Wien.

Aber auch als Komponist machte er sich einen Namen und viele seiner Stücke gehören zum Repertoire burgenländischer Musikkapellen.

Im Jahr 1961 legte er an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien die Reifeprüfung im Fach Kapellmeisterschule ab, sowie 1964 die Militärkapellmeisterprüfung.

Als im Rahmen des Volksbildungswerkes 1961 die „Arbeitsgemeinschaft burgenländischer Blasmusikkapellen“ entstand, fungierte er als Berater. Auch an der Gründung und am Aufbau des Burgenländischen Blasmusikverbandes im Jahr 1964 war er maßgeblich beteiligt. Wichtig war im der Zusammenhang zwischen Militärmusik und den zivilen Musikkapellen.

1971 ging Kotay in Pension. Im Jahr 1975 erhielt er den Berufstitel Professor durch den Bundespräsidenten.

Kompositionen (Auszug)

  • Die schöne Burgenländerin[2]
  • Ein Nachmittag auf Schloss Rechnitz (Tongemälde)
  • Was eine Dorfquelle erzählt (Fantasie)
  • Ruster Storchenparade, Intermezzo
  • Donnerskirchner Kirschencocktail, Polka
  • Neufelder Strandnixen, Walzer

Würdigung

Zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2009 wurde ein Denkmal im zu Ehren in Neufeld an der Leitha enthüllt, sowie die erste Josef Kótay-Medaille verliehen.

Literatur

  • Wolfgang Suppan, Armin Suppan: Das Neue Lexikon des Blasmusikwesens, 4. Auflage, Freiburg-Tiengen, Blasmusikverlag Schulz GmbH, 1994, ISBN 3-923058-07-1
  • Sepp Gmasz, Hans Hahnenkamp: Das große burgenländische Blasmusikbuch - Mit Ehrentafel der burgenländischen Blasmusikkapellen, Wien: Verlag Christian Brandstätter, 1987. 215 p., ISBN 978-3-854-47251-3
  • Siegfried Lang: Lexikon österreichischer U-Musik-Komponisten im 20. Jahrhundert, Wien: Österreichischer Komponistenbund (OKB)/Arbeitskreis U-Musik, 1987, 248 p.
  • Karl Gradwohl: Burgenländische Komponisten : Von Werken für Blasmusik und deren Kompositionen, Eisenstadt: Eigenverlag des Burgenländischen Blasmusikverbandes, 1981, 125 p.
  • Kenneth Walter Berger: Band Encyclopedia, Kent, Ohio: Band Associates, 1960, 604 p.
  • Alexander Rausch: Josef Kótay. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.

Einzelnachweise

  1. Polizei(Gendarmerie)musik Burgenland im Infoblatt des Landespolizeikommandos Burgenland 1/2012 S.23 abgerufen am 10. März 2015
  2. Die schöne Burgenländerin auf @lle Noten.de abgerufen am 10. März 2015

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
-Kapellmeister der Militärmusik Burgenland
1957 - 1978
Hans Schadenbauer