Weinscharl-Zuckerl
Weinscharl-Zuckerl waren Zuckerln im Wien des 19. Jahrhundert.
Die Zuckerln hattem einen sauren (weinsauren) Geschmack und wiesen rosarote Farbe auf. Verpackt waren sie in ausgefranstes Goldpapier und wurden hauptsächlich im Winter in den vornehmen Salons Wiens serviert.
Hergestellt wurden die Zuckerln aus den Früchten der Berberitze, auch als Sauerdorn bekannt und im wienerischen als Weinscharl bezeichnet.[1]Die Früchte des Sauerdorn enthalten Vitaminreich und enthält verschiedene Fruchtsäuren wie Apfel- und Zitronensäure. Je reifer die Beeren sind, desto sauerer schmecken sie. Wegen der weinsauren Beeren hießen Strauch und Frucht Weinscharl, Weinscharling, Weinscherling beziehungsweise Weinschierling, Weinling, Weinäugelein, Weinnägelein, Weinzäpfel, Sauerdorn, Sauerrach, Essigdorn o.ä.
Der Saft dieser Früchte wurde in den damaligen Zeiten oft auch statt Zitrone, die in früheren Zeiten nicht so allgemein verfügbar verwendet.
Literatur
- Federico von Berzeviczy-Pallavicini, Christian Brandstätter, Franz Hubmann: Die k.k. Hofzuckerbäckerei Demel. Ein Wiener Märchen. Mit einem einleitenden Essay von Gotthard Böhm, 74 Farb- und 28 Schwarzweiß-Abbildungen nach Photographien von Franz Hubmann und 76 Abbildungen nach Zeichnungen und Vignetten von Federico Pallavicini. Molden, Wien 1976, ISBN 3-217-00766-2.
Einzelnachweise
- ↑ Berberis (Berberitzen) abgerufen am 16. November 2020