Freiwillige Feuerwehr Zitternberg
Freiwillige Feuerwehr Zitternberg | |
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Gemeinde Gars am Kamp | |
Landesfeuerwehrverband | Niederösterreich |
Bezirksfeuerwehrkommando: | Horn |
Abschnitt
|
Gars |
Gründungsdatum: | 11. Dezember 1927 |
Kommandant: | OBI Thomas Zimmerl |
Mitglieder: (Jugend/Aktiv/Reserve) |
0 / 32 / 9 (1. April 2014) |
Fahrzeuge: | 2 |
Adresse: | 3571 Gars am Kamp, Zitternberg 94a |
Koordinaten: | 48° 35′ N, 15° 40′ O |
Feuerwehrnummer | |
Website: | www.ff-zitternberg.at |
Die Feuerwehr Zitternberg ist eine von insgesamt elf Freiwilligen Feuerwehren in der Marktgemeinde Gars am Kamp im Bezirk Horn. Die weitere Gliederung erfolgt im Unterabschnitt 1 Gars im Abschnittsfeuerwehrkommando Gars.
Einsatzbereich
Der Einsatzbereich der FF Zitternberg erstreckt sich auf die Katastralgemeinde Zitternberg mit einer Fläche von ca. 160 Hektar. Ca. 300 Einwohner verlassen sich auf die Einsatzbereitschaft der örtlichen Feuerwehr. Der Einsatzbereich wird durch die stark frequentierte ehemalige Bundesstraße Kamptalstraße B34 durchzogen in der es in den letzten Jahren zu einigen Fahrzeugbergungen und Verkehrsunfällen gekommen ist. Weiters findet sich eine Fabrik zur Erzeugung von Leiterplatten ebenfalls im örtlichen Einsatzbereich. Zusätzlich sind noch kleinere Beherbergungsbetriebe und Landwirtschaften in der Ortschaft ansässig.
Im Bereich der ebenfalls in Zitternberg stationierten Strahlenschutzgruppe 08 erstreckt sich der Einsatzbereich auf den gesamten politischen Bezirk Horn.
Alarmierung
Die Alarmierung innerhalb der Feuerwehr erfolgt in der Alarmstufe 1 mittels analoger und digitaler Funkrufempfänger ("Piepserl") sowie mittels SMS. Ab der Alarmstufe 2 erweitern zwei Sirenen die Alarmierungsmöglichkeiten.
Alarmiert wird die Feuerwehr durch die Landeswarnzentrale Niederösterreich oder die Bezirksalarmzentrale Horn.
Ausrüstung
In puncto Ausrüstung ist die FF Zitternberg gut und unfangreich aufgestellt. Der Großteil der Ausrüstung ist in einem TLF-A 2000 (Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb und 2000 Liter Löschwasser) untergebracht. Hier sind das hydraulische Rettungsgerät, drei umluftunabhängige Atemschutzgeräte, ein Lichtmast, ein Stromaggregat sowie ein Wasserwerfer untergebracht. Als zweites Einsatzfahrzeug steht ein KLF-A (Kleinlöschfahrzeug mit Allradantrieb) zur Verfügung. Ausgerüstet ist dieses Fahrzeug mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, einer Tragkraftspritze sowie den gängigen Ausrüstungsgegenständen für den Brandeinsatz. Ein Sonderanhänger 750, eine Abschleppachse und ein Ölsperrenanhänger vervollständigen die Ausrüstung.
Geschichte
Den organisierten Brandschutz in der Ortschaft übernahm von 1901 an weg die Fabrikfeuerwehr Nadelfabrik Zitternberg ehe im Oktober 1927 ein Gründungsausschuss durch die Gemeinde Zitternberg einberufen wurde. Die führenden Herren aus Gemeinde luden sodann am 11. Dezember 1927 in das Gasthaus Killian in Zitternberg zur Gründungsversammlung ein. Am selben Tag meldeten sich 30 ausübende und 40 unterstützende Mitglieder für die Freiwillige Feuerwehr Zitternberg. Erster Hauptmann war der Bürgermeister Franz Schachinger sen. Schnell begann man mit dem Aufbau der Wehr und der damit verbundenen Geldbeschaffung. Im Februar 1928 konnte der erste Feuerwehrball abgehalten werden, der bis 1997 fortgeführt wurde.
1928 wurde von der Feuerwehr Sittendorf im Bezirk Krems ein gebrauchter Handdruckfahrspritzenwagen angekauft. Die Pferde, die zum Ziehen des Wagens notwendig waren, wurden von den örlichen Landwirten im Falle eines Einsatzes zur Verfügung gestellt. Das erste Feuerwehrhaus entstand ebenfalls 1928 und wurde in reiner Eigenleistung errichtet. Das Haus bot ausreichend Platz für den Spritzenwagen sowie die dürftige Ausrüstung damaliger Zeit.
Am 20. November 1928 war die erste große Bewährungsprobe für die noch junge Wehr. Am Dachstuhl der Nadelfabrik Hanebeck in Zitternberg brach Feuer aus. Die Fabrikfeuerwehr existierte nicht mehr, sodass die Feuerwehren Zitternberg, Thunau, Gars und Buchberg eingreifen mussten. Der Dachstuhl brannte zwar vollständig ab, ein Übergreifen des Brandes auf die Produktionsstätte konnte aber erfolgreich verhindert werden.
Das erste motorisierte Einsatzgerät, eine Motorspritze Type 2, wurde 1930 angekauft und verstärkte die Schlagkraft der kleinen Wehr.
Nach der Eingliederung Österreichs an das Deutsche Reich hatte man sich an die deutschen Gesetze und Strukturen zu halten. So wurde nicht nur die Gemeinde Zitternberg aufgelöst und nach Gars am Kamp eingemeindet, sondern auch die örtliche Feuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Gars am Kamp unterstellt.
Im Mai 1945 wurde die Feuerwehr Zitternberg, wie auch viele andere Wehren der Umgebung, aufgelöst. Die Ausrüstung wurde sicherheitshalber vor den russischen Truppen versteckt. Im Dezember 1946 erfolgte die Wiedergründung in welcher der seit 1927 amtierende Feuerwehrhauptmann Franz Schachinger sen. wiedergewählt wurde.
Ein Opel Blitz aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen wurde 1949 als erstes motorisiertes Fahrzeug angekauft. Noch bevor der Lkw von Grau auf Rot umlackiert werden konnte, fiel er jedoch durch einen Motorschaden aus. Im Jahr 1950 wurde das defekte Fahrzeug durch einem Lkw der Marke Dodge.
Im Jahr 1960 kam es zur Gründung einer Schülermannschaft, vergleichbar mit der heutigen Feuerwehrjugend bezeichnen. Die Schülermannschaft wurde beim Bezirksverbandstag 1960 erstmalig im Rahmen einer Löschangriffsübung vorgestellt. Aufgrund der schwammigen Gesetzeslage und fehlender Versicherung für den Nachwuchs wurde gegen Ende der 1960er Jahre diese Gruppe wieder aufgelöst.
1963 wurde anstatt des Dodge ein Kleinlöschfahrzeug Ford Taunus FK 1000 in Dienst gestellt.
1964 erreichten die ersten drei Mitglieder der Zitternberger Wehr das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold.
1967 wurde zusätzlich zum Kleinlöschfahrzeug ein Krad (Kraftrad) DKW 250 SGS in Dienst gestellt. Dieses Motorrad wurde aus drei defekten DKW-Maschinen zusammengestellt und diente als Meldefahrzeug bei größeren Einsätzen, später vor allem im Bereich des F.u.B.-Dienstes.
Durch das niederösterreichische Feuerwehrgesetz 1969 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zitternberg vom Verein mehr sondern wie alle anderen Feuerwehren Niederösterreichs eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Im Jahr 1977 wurde ein Chevrolet Suburban 292 als Leichtes Löschfahrzeug angekauft. Dieses Fahrzeug war das erste richtige Fahrzeug, das direkt bei einem Fahrzeugaufbauhersteller angekauft wurde. Der Chevrolet war auch das erste Fahrzeug, welches mit umluftunabhängigem Atemschutz, Mittelschaumausrüstung und einem Fahrzeugfunkgerät bestückt war.
1979 wurde ein Tanklöschfahrzeug 1200 Mercedes Unimog in gebrauchtem Zustand von der Freiwilligen Feuerwehr Euratsfeld angekauft. Seit diesem Jahr ist die Feuerwehr Zitternberg ständig im Besitz von mindestens zwei Einsatzfahrzeugen.
1982 wurde die Schadstoffgruppe 08 in Zitternberg gegründet und aufgestellt und war damit bis zum Jahr 2007 Stationierungsort für diese Sondereinheit im Bereich Gefahrgut.
Aufgrund steigender Ausrüstung wurde am Karfreitag des Jahres 1983 mit den Bauarbeiten eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. Die Arbeiten wurden zu 90% in reiner Eigenleistung durchgeführt und in einer Bauzeit von vier Jahren fertiggestellt.
1984 wurde von der Postgeneraldirektion Wien ein VW T2 Doppelkabinenpritschenwagen kostenlos übernommen und zu einem Schadstofffahrzeug umgebaut. Bis zu dieser Zeit wurde die Gefahrgutausrüstung in einem Anhänger vom LLF Chevrolet gezogen.
1991 wurde das TLF Unimog gegen ein neues Tanklöschfahrzeug Allrad 2000 der Type ÖAF Commander ersetzt. In weiterer Folge wurde das TLF mit einem hydraulischen Rettungsgerät der Marke Lukas und Hebekissen nachbestückt.
Nachdem das Schadstofffahrzeug VW durch einen Motorschaden 1991 ausgefallen ist, konnte 1993 Ersatz in Form eines gebrauchten Schadstofffahrzeuges vom Typ Mercedes von der Freiwilligen Feuerwehr Krems an der Donau übernommen werden. 2007 wurde das Fahrzeug der Sprengdienstgruppe 08 übergeben.
2000 wurde das LLF Chevrolet durch ein neues Kleinlöschfahrzeug Allrad Mercedes Sprinter 414 ersetzt.
Im Jahr 2001 traten die ersten beiden weiblichen Kameraden in die Feuerwehr Zitternberg ein.
Am 14. Februar 2014 wurde bei einem Forstunfall der 1.000 Einsatz absolviert.
Hauptmänner und Kommandanten
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Hauptmann-Stellvertreter und Feuerwehrkommandant-Stellvertreter
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Kassiere, Zahlmeister und Leiter des Verwaltungsdienstes
Name | Zeitraum |
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Karl Beischlager sen. | 1927 - 1960 |
Anton Kranzler sen. | 1960 - 1968 |
Helmut Gröschel | 1968 - 1971 |
Heinrich Pfriemer sen. | 1971 - 1976 |
Helmut Gröschel | 1976 - 1994 |
Friedrich Schleicher | 1994 - 2001 |
Christian Grob | seit 2003 |
Historische Großeinsätze
Objekt | Datum |
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Dachstuhlbrand in der Nadelfabrik Hanebeck | 20. November 1928 |
Transformatorbrand in der Firma Häusermann | 4. August 1943 |
Kamphochwasser | Mai 1951 |
Donauhochwasser | Juli 1954 |
Großbrand Sparholzmühle Rosenburg | 10. Juli 1957 |
Großbrand in Kotzendorf | 13. September 1966 |
Großbrand Schönbichlermühle Gars am Kamp | 1. August 1975 |
Großbrand in Freischling | 27. Dezember 1975 |
Silobrand in Gars am Kamp | 2. April 1985 |
Großbrand in Loibersdorf | 16. März 1987 |
Großbrand des Lutz-Möbelhauses in Horn | 22. April 1991 |
Donauhochwasser | August 1991 |
Öleintritt in den Kamp | 24. Dezember 1990 - 2. Jänner 1991 |
Tankwagenunfall am Rodingersdorfer Berg | 22. Juni 1995 |
Mobilkranbergung in Klein Jetzelsdorf | 18. Mai 1996 |
Tankwagenunfall am Rodingersdorfer Berg | 17. Juli 2000 |
Kamptalhochwasser | August 2002 |
Chemieunfall in Horner Schule | Mai 2004 |
KHD-Auslandseinsatz in Rumänien | Mai 2005 |
KHD-Einsatz in Ischgl/Tirol | August 2005 |
Großbrand ehem. Buhl-Areal in Gars am Kamp | 8. Jänner 2008 |
Dachstuhlbrand in Garser Ziegelproduktion | 19. November 2012 |
Tankwagenunfall zwischen Tautendorf und Thunau | 8. September 2010 |
Großbrand Fleischerei Kocourek in Gars am Kamp | 23. Juni 2013 |
Quelle und Literatur
- Chronik der FF Zitternberg
- Jahresberichte 2005 - dato
Weblinks
Freiwillige Feuerwehr Zitternberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
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