Theresia Kuttnig
Theresia Kuttnig vulgo Ratsch-Thresl (* 26. März 1841[Anm. 1] in Klagenfurt; † 12. Mai 1912 ebenda[1]) war Marktfrau in Klagenfurt, als diese wurde sie ein weithin bekanntes Original.
Leben
Theresia Kuttnig kam im Alter von 22 Jahren von Graz nach Klagenfurt, wo sie zwei Jahre als Kellnerin in Waidmannsdorf und danach in der Tabakfabrik Arbeit fand. 17 Jahr blieb sie als eine von 1000 Arbeiterinen[2] dort als Fabriklerin und machte sich im Jahr 1881 als Marktfahrerin mit Obst und Gemüse selbständig. Sie hatte ihren Stand auf dem Alten Platz.
Ihren Spitznamen erhielt sie in dieser Zeit, in der man sie lauthals über den Markt auch Schimpfworte schreien genauso wie lachen hört. Ihr Stand war quasi ein Nachrichtenzentrum der Stadt, ebenso wie ein Platz für Arbeits-, Hilfeleistung-- und Ehevermittlung. Sie selbst blieb ihr Leben ledig.
Sie verehrte auch sehr das Kaiserhaus und stellte sich bei den diversen Geburtstagen persönlich mit Blumen ein. Aber auch umgekehrt funktionierte das gute Verhältnis. So erhielt sie beispielsweise von Erzherzog Rainer zwei Dackel.
Ohne Altersvorsorge musste sie bis ins Alter von 70 Jahre arbeiten. Als sie jedoch erkrankte, verarmte sie und war auf Hilfe von Freunden angewiesen, sodass auch das Begräbnis von diesen bezahlt werden musste. Nach anderen Angaben arbeitete das Begräbnisunternehmen unentgeltlich.[3]
Der Bildhauer Josef Valentin Kassin schuf eine Büste von ihr, die sich allerdings in Privatbesitz befindet. Um den Standort einer Kopie wird seit Jahren gerungen. So forderten etwa die Grünen im Gemeinderat einen Aufstellungsort am Benediktinermarkt in der Klagenfurter Innenstadt.[4]
Literatur
- Alexandra Schmitt: Klagenfurterinne(r)n, 2021, Verlag Heyn, ISBN 978-3-7084-0649-7
Weblinks
- Wer war die Trasch-Thresl? in der Kleinen Zeitung Kärnten vom 23. Juni 2013
- „Ratsch-Thresl“ galt als lebendiges Tagblatt auf ORF Kärnten vom 11. März 2021
- Die Kaufleute der Klagenfurter Innenstadt präsentieren Ihnen Punkt 7
Einzelnachweise
- ↑ Sterbebuch Klagenfurt St. Egid, tom. XXI, fol. 166 (Faksimile).
- ↑ Klagenfurts „Tschick-Weiber“ abgerufen am 17. März 2021
- ↑ Die „Ratschthresl“ gestorben. In: Freie Stimmen, 13. Mai 1912, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ „Ratsch Tresl“-Büste soll am Benediktinermarkt aufgestellt werden bei den Grünen vom 20. März 2013 abgerufen am 16. März 2021
Anmerkung
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