Günther Wuchterl

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Günther Wuchterl (* 1962) ist ein österreichischer Astronom und Leiter der Kuffner-Sternwarte in Wien. Neben seiner Forschungstätigkeit ist er auch durch populäre Artikel in Medien und durch Aktivitäten gegen die zunehmende Lichtverschmutzung bekannt.

Wuchterl studierte Astronomie, Physik und Mathematik an der Universität Wien und der TU Wien und war dann u. a. an der Universität Heidelberg, dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und der Thüringer Landessternwarte Tautenburg tätig und war Co-Investigator beim Weltraumteleskop CoRoT.[1] Außerdem ist er Vorsitzender der Österreich-Sektion der International Dark Sky Association zum Schutz der nächtlichen Umwelt. Sein Hauptarbeitsgebiet ist Fluiddynamik der Stern- und Planetenentstehung.

Leben und Arbeit

In seiner Dissertation befasste sich Wuchterl mit der mathematisch-physikalischen Modellierung der Planetenentstehung und es gelang ihm 1989, erstmals die Entstehung eines Gasplaneten zu modellieren. Seit 1988 arbeitete er an Universitäten in Wien, Heidelberg, Leiden, an der TU Wien sowie am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik.[2]

In der Folge wandte er sich der beobachtenden Astronomie und der Suche nach extrasolaren Planeten zu. 2005 war er an der ersten optischen Entdeckung eines später als Exoplanet bestätigten substellaren Objekts um den Stern GQ Lupi beteiligt[3] und er war einer von fünf Ko-Investigatoren der deutschen Beteiligung an der Corot-Mission.[4]

Seit 2008 untersucht er auch die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und deren Messung[5] und setzt sich für die Reduzierung der Lichtverschmutzung ein.[6] Im Rahmen dieser Arbeit „entdeckte“[7] er 2009 die nachts besonders dunkle Gemeinde Großmugl im Weinviertel und ist führend an einer Initiative beteiligt, die sich für die Anerkennung der Sternenlicht-Oase Großmugl als UNESCO-Welterbe einsetzt,[8] allerdings weist die UNESCO darauf hin, dass eine solche Anerkennung für Lichtschutzgebiete derzeit nicht möglich ist. [9]

Als Leiter der Kuffner-Sternwarte in Wien engagiert sich Wuchterl für die Popularisierung der Astronomie und veranstaltet mit seinen Mitarbeitern zahlreiche Sternführungen und die von bis zu 1000 Sternfreunden besuchten Perseidennächte im künftigen Lichtschutzgebiet Großmugl. Er veranstaltet dort auch nächtliche Sternwanderungen, in Abwandlung der Sommerhaiden-Abende des seinerzeitigen Stern-Professors Oswald Thomas.

2019 war Wuchterl einer der Protagonisten des Dokumentarfilms Landretter[10], der 2019 Permiere auf dem Filmfestival DOK Leipzig[11] hatte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CoRoT-Mission: Deutsche Beteiligung. In: corot.de. Archiviert vom Original am 8. Oktober 2011, abgerufen am 1. Jänner 1970.
  2. Günther Wuchterl. In: kepler-salon.at. 2009, abgerufen am 5. August 2022 (Kurzlebenslauf).
  3. Is this a Brown Dwarf or an Exoplanet? In: eso.org. 7. April 2005, abgerufen am 5. August 2022 (english).
  4. CoRoT-Mission: Deutsche Beteiligung. In: corot.de. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2013, abgerufen am 1. Jänner 1970.
  5.  Andreas Hänel, Thomas Posch, Salvador J. Ribas, Martin Aubé, Dan Duriscoe, Andreas Jechow, Zoltán Kollath, Dorien E. Lolkema, Chadwick Moore, Norbert Schmidt, Henk Spoelstra, Günther Wuchterl, Christopher C. M. Kyba: Measuring night sky brightness: methods and challenges. In: Journal of Quantitative Spectroscopy and Radiative Transfer. 205, 2018, S. 278-290, .
  6. Lichtsmog: Wien soll wieder dunkler werden. In: Die Presse. 16. Februar 2017, abgerufen am 6. August 2022.
  7. Großmugl an der Milchstraße. In: Wiener Zeitung. 1. Juli 2014, abgerufen am 6. August 2022.
  8. Sternenlichtoase Großmugl: Wir über uns. Abgerufen am 6. August 2022.
  9. Astronomy and World Heritage Thematic Initiative. Statement concerning dark skies and celestial objects. In: unesco.org. Abgerufen am 6. August 2022 (english).
  10. Landretter filmarchiv.at
  11. Landretter dok-leipzig.de