Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden

Der Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden (WLV Triestingtal) ist ein Verband von Gemeinden zur Trinkwasserversorgung im niederösterreichischen Industrieviertel. Er versorgt 29 Gemeinden mit insgesamt etwa 180.000 Einwohnern auf einem Gebiet von 522 Quadratkilometer. Auch sieben Vertragsgemeinden beziehen Wasser für deren eigenes Ortsnetz.

Betrieb

Die Wasserversorgung besteht nahezu zu gleichen Teilen aus Quellwasser und Grundwasser. Die ursprünglichen und heute noch wichtigsten Quellen liegen in der Harras auf dem Gemeindegebiet von Furth an der Triesting. 94 Quellen, die aus dem Triasdolomit entspringen, wurden gefasst. Vom 800 Hektar großen Schutzgebiet befinden sich etwa drei Viertel im Besitz des Verbandes.

Eine weitere ergiebige Quelle ist das Antoniusbründl in Pottenstein. Diese Kluftquelle dient zur Abdeckung von Spitzen.

Die andere Hälfte des Wassers stammt aus Brunnenanlagen, wie in Blumau-Neurißhof, Leobersdorf/Wittmannsdorf und Berndorf.

Die Verteilung des Wassers zu den Orten und dann in den Orten erfolgt über ein 900 Kilometer langes Rohrnetz. In diesem befinden sich insgesamt sind 59 Wasserbehälter mit einem Gesamtvorratsvolumen von rund 97.000 Kubikmeter.[1]

Die Wasserhärte des beim Verbraucher ankommenden Wassers beträgt zwischen 12,7 und 18,5 Deutsche Härtegrade. Der Druck beträgt je nach Anschlussgebiet zwischen 1,2 bis 9 bar.[2]

In Bad Vöslau befindet sich das 1997 errichtete Verwaltungsgebäude. Dazu betsehen zwei weitere Stationen in Berndorf und in Traiskirchen, von denen aus die laufenden Arbeiten am Netz durchgeführt werden.

Geschichte

Nach dem sich schon Gemeinden in der Zeit davor mit Wasserversorgung beschäftigten, beschloss der beschloss der Landtag von Niederösterreich am 3. Oktober 1929 das „Gesetz über die Bildung eines Gemeindeverbandes zum Zweck der Errichtung und des Betriebes einer Wasserleitung für die Triestingtal- und Südbahngemeinden“. Die Gesetz erwähnten damals selbständigen Gemeinden waren Atzgersdorf, Berndorf, Breitenfurt, Erlaa bei Wien, Fahrafeld, Gainfarn, Guntramsdorf, Hennersdorf, Hinterbrühl, Kalksburg, Kottingbrunn, Liesing, Pottenstein, Rodaun, Siebenhirten bei Wien, Traiskirchen, Vösendorf, Vöslau und Weissenbach an der Triesting.[3]

Im Jahr 1932 konnte eine 52 Kilometer lange Hauptleitung, mit Wasser aus der Harras im Gemeindegebiet von Furth an der Triesting über acht Hochbehälter 19 Ortsnetze versorgen. 1936 kam auch Kaltenleutgeben dazu.

Speziell gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Schäden bei den Kämpfen mit der Sowjet-Armee an den verschiedenen Anlageteilen, die großteils im Aufmarschgebiet lagen.

Im Jahr 1956 kamen die Gemeinden Enzesfeld, Leobersdorf und Hirtenberg mit ihrem Gruppenwasserwerk Enzesfeld-Leobersdorf-Hirtenberg, sowie 1957 Sooß zum Versorgungsgebiet dazu.

Abtretungen erfolgten im Jahr 1960 an die Wiener Wasserleitung im Gebiet der Orte, die ursprünglich selbständige Gemeinden waren und nach der Auflösung von Groß Wien bei Wien verblieben.

Im Jahr 1961 erhielt der Verband das Pumpwerk Blumau von der Republik Österreich. Außerdem wurde die erste Transportleitung von diesem Pumpwerk über Traiskirchen nach Guntramsdorf errichtet. Außerdem kamen die Gemeinden Schönau an der Triesting, Günselsdorf, Teesdorf, Tattendorf, Oberwaltersdorf, Blumau-Neurißhof und Trumau nach der Auflösung des Verbandes Schönau-Trumau ebenfalls zum WLA. Auch Großau, sowie 1967 Lindabrunn wurden Verbandsgmeinden.

Eine zweite Transportleitung wurde ebenfalls von Blumau nach Vösendorf in den Jahren 1967 bis 1972 erbaut.

Die Wienerwald-Transportleitung konnte im Rahmen der 50-Jahr-Feier im Jahr 1979 gemeinsam mit mehreren Hochbehältern in Betrieb genommen werden. Beim Antoniusbründl in Pottenstein konnte im Folgejahr gemeinsam mit der Quellfassung ein Pumpwerk errichtet werden.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte stießen immer wieder weitere Verbandsgemeinden dazu. Wenn die Anzahl der Gemeinden aktuell gegenüber der anfänglcihen Gemeinden recht nieder erscheint, müssen die zahlreichen Gemeindezusammenlegungen um 1970 in ganz Niederösterreich erfolgten.

Im Jahr 1979 konnte in Bad Vöslau ein neues Verwaltungsgebäude eröffnet werden.

Verband

Die Vollversammlung besteht aus den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden. Der Vorstand des Verbandes besteht aus dem Obmann, der den Verand nach außen vertritt, dem Stellvertreter, sowie neun weiteren Mitgliedern. Der Vorstand wird von der Vollversammlung gewählt.

Die Funktion des Obmannes hat seit dem Jahr 1999 Franz Gartner, Vizebürgermeister in Traiskirchen inne.

Literatur

  • Wasser verbindet in der Printausgabe der NÖN Ausgabe Mödling 37/2022 S.35

Einzelnachweise

  1. Umfeld des WLV Triestingtal auf Wasserwerk.at abgerufen am 24. September 2022
  2. Daten und Fakten auf wasserwerk.at abgerufen am 24. September 2022
  3. Landesgesetz vom 3. Oktober 2022

Weblinks

  Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons