Beamtenforelle
Eine Beamtenforelle bezeichnet in Österreich, im speziellen in Wien ugs. eine Knackwurst.
Bekannt wurde die Bezeichnung in der Nachkriegszeit durch den Bundeskanzler Raab (1891-1964), der seine Lieblingsspeise so bezeichnete.[1] Sie weist auf die damals eher bescheidenen Verdienste der Beamten hin. Sie auch am Freitag als Katholik im Büro wie an den anderen Tagen essen zu dürfen begründete er sie abgeblich mit den Worten:
„Knackwurst gilt nicht als Fleisch, die gilt als Mehlspeis“
Bereits vorher wurde der Begriff in dem selben Zusammenhang für ein Salzstangerl verwendet.
Eine Benennung mit ähnlichem Hintergrund für die Knackwurst findet sich in Oberösterreich in der Maurerforelle, bei der die Wurst allerdings in zwei Hälften belegt mit Zwiebel geschnitten werden. Auch hier weist die Benennung auf die geringeren Verdienste bei den Maurern hin.[3]
Literatur
- Mauriz Schuster: Alt-Wienerisch. Ein Wörterbuch veraltender und veralteter Wiener Ausdrücke und Redensarten, Wien, Österreichischer Bundesverlag , 1983
Einzelnachweise
- ↑ Geburtstagsfeier mit Großneffen, Beamtenforelle & Virginia: Staatsvertragskanzler Julius Raab wäre 120 Jahre! auf OTS-APA vom 30. November 2011 abgerufen am 18. Oktober 2022
- ↑ Das tägliche Krisen-Rezept - Heute: Beamtenforelle im Kurier vom 4. Mai 2020 abgerufen am 18. Oktober 2022
- ↑ Als Gage gibt’s eine „Maurerforelle“ in den OÖ Nachrichten vom 7. Oktober 2013 abgerufen am 18. Oktober 2022
Weblinks
Beamtenforelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Beamtenforelle im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien