Maximilian I. (HRR)
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Erzherzog Maximilian I. von Österreich (* 22. März 1459, in Wiener Neustadt, damals Herzogtum Steiermark, heute Österreich / Bundesland Niederösterreich; † 12. Jänner 1519, in Wels, damals (Erz-)Herzogtum Österreich ob der Enns, heute Österreich / Bundesland Oberösterreich) war seit 1486 römisch-deutscher König und und seit 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Außerdem war er auch Herrscher über mehrere Herzogtümer und Grafschaften, die heute Teil des EU-Landes Österreich sind.
Maximilian I. in Legende und Sage
Kaiser Max in der Martinswand
Auf der Jagd in der Martinswand gerät der junge Kaiser Maximilian bei der Verfolgung einer Gämse in Lebensgefahr, als er plötzlich nicht mehr imstande ist, nach irgendeiner Seite weitersteigen zu können, ohne dabei abzustürzen. Für sein Gefolge ist er zwar sichtbar, diese können ihm jedoch nicht helfen. Schließlich wird der Kaiser durch einen ortskundigen Jungen in Bauernkleidung (in einigen Versionen einen Engel), der ihn durch die Felsen wieder hinunterführt gerettet. Zu der Sage selbst gibt es unterschiedliche Fassungen, die in Details von einander abweichen.[1] [2] [3] Ein historischer Kern wird angenommen.
Historischer Hintergrund
Die früheste Überlieferung von einem gefährlichen Zwischenfall an der Martinswand geht auf Maximilian selbst zurück, sie findet sich im 20. Abenteuer seines Buches "Theuerdank" in der Ausgabe von 1517. In "Teutscher Nation Chronik" von Sebastian Frank von 1528 sind die Informationen aus dem "Theuerdank" mit weiteren Details ergänzt.[4] In der "Merian-Chronik" von 1656 wird außerdem berichtet, dass der Kaiser in einer Höhle der Martinswand zwischen 1503 und 1504 ein Gedenkkreuz, flankiert von Figuren der Hl. Maria und des Hl. Johannes, aufstellen ließ.[5]
Nachwirken der Sage
- Eine Höhle in der Martinswand heißt heute "Maximiliangrotte" oder "Kaiser-Max-Grotte". Sie gilt als eine der bekanntesten Naturhöhlen Tirol, und in ihr ist ein Kreuz aufgestellt.[6]
- Im Jahre 1936 wurde am Fuß der Martinswand an der Bundesstraße zwischen Innsbruck und Zirl ein Gedenkstein mit folgender Inschrift errichtet: "Wanderer / Blicke empor in die Martinswand / Wo Kaiser Max am Rand / Seines Grabes stand. 1484".[7] Die Datierung mit 1484 steht allerdings im Widerspruch zu Maximilians für dieses Jahr belegten Aufenthaltsorten.
- Die Sage wurde mehrmals literarisch gestaltet. Der Schriftsteller Ludwig Archim von Arnim verwendete sie für seinen Roman "Die Kronenwächter".
- Der Maler Moritz von Schwind gestaltete sie als Historiengemälde, das sich heute im Museum Schloss Belvedere in Wien befindet.[8]
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Kaiser Max in der Martinswand. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 230f.
- ↑ vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/zingerle/kaisermaxaufdermartinswand.html (Kaiser Max auf der Martinswand), eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/div/maxmartinswand.html und http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-tirol-24/24 (Maximilian in der Martinswand), beide eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ vgl. Jagdzeit. Österreichs Jagdgeschichte. Eine Pirsch. Katalog der Ausstellung in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten vom 28. März 1996 bis 16. Februar 1997. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1996, S. 30, Zusammenfassung unter http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/03/html/287.htm, eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/zingerle/kaisermaxaufdermartinswand.html (Kaiser Max auf der Martinswand), eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ vgl. https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=LLW:3:0::NO::P3_ID:1176, eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ vgl. https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=LLW:3:0::NO::P3_ID:1176, eingesehen am 2. Juli 2017
- ↑ vgl. Jagdzeit. Österreichs Jagdgeschichte. Eine Pirsch. Katalog der Ausstellung in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten vom 28. März 1996 bis 16. Februar 1997. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1996, S. 30, Zusammenfassung unter http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/03/html/287.htm, eingesehen am 2. Juli 2017