Die Wallfahrtskirche auf dem Blasienberg befindet sich oberhalb von Völs (Tirol) und ist das Wahrzeichen dieser Gemeinde. Geweiht ist sie dem Hl. Blasius, einem der Vierzehn Nothelfer.

Lage und Beschreibung der Kirche

Die Wallfahrtskirche St. Blasius befindet sich südwestlich des historischen Dorfkernes, der durch sie wesentlich geprägt ist. Es handelt sich um eine ursprünglich romanische Kirche, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde.[1] Die Wallfahrtskirche wird von der Pfarre Völs betreut, die einer Stiftspfarren von Stift Wilten ist.[2]

Geschichte

Die Wallfahrtskirche wird 1286 erstmals urkundlich in einem Ablassbrief erwähnt.[1] Um 1733 wurde die Kirche erweitert bzw. neu gebaut, damals auch barockisiert.[1] Im Auftrag des Stiftes Wilten wurde auch ein Mesnerhaus errichtet, wozu die inzwischen zur Ruine verkommene Burg Vellenberg, die dem Stift damals als Pfandschaft gehörte, als Steinbruch Verwendung fand.[3] Anlässlich der 700-Jahres-Feier der Kirche wurden 1986 umfangreiche Innen- und Außenrestaurierungen durchgeführt.[1]

Das "Schwarze Kreuz"

Zu bedeutendsten Kunstschätzen der Wallfahrtskirche St. Blasius zählt das sagenumwobene "Schwarze Kreuz", das sich heute auf einem der Seitenaltäre der Kirche befindet. Es wurde um 1522 von Blasius Hölzl, der unter Kaiser Maximilian I. als Pfleger der Burg Vellenberg belegt ist, gestiftet. Dabei handelt es sich um Metallkreuz mit den Statuen der Gottesmutter und des Hl. Johannes[3], die aber nicht erhalten sind. Gegossen wurde das "Schwarze Kreuz" um 1522 in der Werkstatt von Stephan Godl (* um 1480; † 1534) in Mühlau (heute Stadtteil von Innsbruck) nach Entwurf des Bildschnitzers Leonhard Magt († 1532). Angeblich war es ursprünglich ein Wegkreuz, das Hölzl an einer Wegscheide bei Völs in der Nähe von Burg Vellenberg aufstellen ließ, nachdem er sich dort verirrt hatte.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Innsbruck-Wallfahrtskirche St. Blasius, eingesehen am 26. Oktober 2017
  2. vgl. Stift Wilten, eingesehen am 26. Oktober 2017
  3. 3,0 3,1 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 84
  4. vgl. Vinzenz Oberhammer: Zwei Bronzebildwerke aus der Gusswerkstätte Stefan Godls, mit 10 Abbildungen. In: Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum 10 (1930), S. S. 101-104, digital