Hochwasserrückhaltebecken Katzelsdorf
Das Hochwasserrückhaltebecken Katzelsdorf befindet sich Nordosten der Gemeinde Katzelsdorf und wurde in den Jahren 1996 bis 1998 errichtet. Es stellt einen wichtigen Teil des schutzwasserbaulichen Gesamtkonzeptes für den Abflussraum Pitten - Schwarza - Leitha dar. Dieses Gesamtkonzept sieht die Errichtung einer Reihe solcher Hochwasserrückhaltebecken vor. Dadurch können die Hochwasserabflüsse der Leitha auf jenes Maß reduziert werden, welches den bereits erfolgten bzw. noch vorgesehenen Ausbaumaßnahmen an der Leitha unterhalb des Beckens Lichtenwörth entspricht.[1]
Wegen der Größe des Auftrages musste die Ausschreibung europaweit erfolgen. Erd- und Abdichtungsarbeiten und die abdichtende Schmalwand, der Einbau einer Klappenwehr und das Auslaufbauwerk nahe der Bahnlinie Wiener Neustadt - Mattersburg folgten. Finanziert wurde das Hochwasserrückhaltebecken in Katzelsdorf vom Bund und von den Leitha-Anrainergemeinden.
Die Hochwässer der Schwarza, Pitten und Leitha wurden von den Anrainern gefürchtet. Immer wieder kam es zu Überschwemmungen. Dramatisch wurde die Lage oft in Zillingdorf, wo die Warme Fischa bis auf wenige Meter an die Leitha herankommt.[2]
Funktionsweise
Das Hochwasserrückhaltebecken wurde als Rückhaltebecken im Nebenschluss erbaut. Das bedeutet, dass der Fluss nicht durch das Becken fließt, sondern das Becken neben dem Flussbett errichtet wurde. Bei größeren Hochwasserereignissen erfolgt die Befüllung des Beckens über das Streichwehr durch Steuerung des zulässigen Durchflusses am Stauklappenwehr. Nach Abklingen des Hochwasserereignisses erfolgt die Entleerung des Beckens über das am Nordwestende des Beckens situierte Entleerungsbauwerk.
Mit den beiden Rückhaltebecken Lichtenwörth und Katzlsdorf sind mittlere Hochwasserereignisse bis zur Größenordnung eines 30-jährigen Hochwassers beherrschbar. Ab dem Erreichen bzw. Überschreiten eines Leithadurchflusses von 195 m³/s in Lichtenwörth beginnt der Füllvorgang dieses Beckens. Ab einem Leithadurchfluss von 237 m³/s in Katzelsdorf wird das Rückhaltebecken in Katzelsdorf bis zum maximlen Stauspiegel gefüllt und erst wieder mit dem Entleeren begonnen, wenn der Leithadurchfluss unter 195 m³/s zurückgegangen ist. Die Entleerung des Beckens Lichtenwörth erfolgt bei Abklingen der Hochwasserwelle entsprechend zeitverschoben.Referenzfehler: Für ein <ref>
-Tag fehlt ein schließendes </ref>
-Tag.
Daten und Fakten
- Bauherr
- Republik Österreich, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, vertreten durch die Bundeswasserverwaltung Niederösterreich
- Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung: Wasserbau
- Planung
Norbert Suttner, Zivilingenieur für Bauwesen
- Statisch konstruktive Bearbeitung
- Gottfried Jorda, Peter Schussek, Zivilingenieure für Bauwesen
- Örtliche Bauaufsicht
Robert Redl, Zivilingenieur für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft
- Ökologische Bauaufsicht
- Andreas Raab, Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung und Landschaftspflege
- Bauausführung:
- Bauunternehmung Garnit Ges.m.b.H. 7461 Stadtschlaining
- Eigenregie der Wasserbauverwaltung
- Technische Daten:
Nutzinhalt: 1.55 Mio. m³
Grundfläche: 45 ha
Dammlänge: 4,5 km
Dammhöhe: 1 - 8 m
Errichtungszeitraum: 1996 - 1998
Gesamtkosten: rund 115.000.000,-- öS
- Finanzierung:
96% Bund
4% Leitha - Wasserverbände 1,2,3 und 4[3]
Einzelnachweise
- ↑ Hochwasserrückhaltebecken, Homepage der Gemeinde Katzelsdorf abgerufen am 23. November 2017
- ↑ Hochwasser-Rückhaltebecken in Katzelsdorf betriebsfähig, APA-OTS vom 19. Jänner 1999 abgerufen am 23. November 2017
- ↑ [1], Homepage der Gemeinde Katzelsdorf