Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting
Die Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting ist eine der zwei Feuerwehren der Marktgemeinde Markt Piesting. Sie gehört dem niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband an.
Die Feuerwehr heute
Zu den Aufgaben zählen technische Einsätze, Fahrzeugbergungen, Hochwassereinsätze und Brandeinsätze, sowohl innerhalb des örtlichen Einsatzgebietes, sowie auch überörtlich bei Hilfeleistungen in anderen Gemeinden. Zusätzlich ist die Feuerwehr auch Bestandteil der Bereitschaft des Katastrophenhilfsdienstes wo auch Geräte in Markt Piesting stationiert sind.[1]
Einsatzgebiet
Das Areal der gesamten Gemeindegebiet teilt sich die Feuerwehr mit der Feuerwehr Dreistetten.
Ausbildungen und Übungen
Bevor man bei der freiwilligen Feuerwehr beginnen kann, kann man mit einem Alter von zehn Jahren bereits 5 Jahre bei der Feuerwehrjugend eine Ausbildung absolvieren. Hier werden spielerisch Einsatzszenarien geübt, ein Fertigkeitsabzeichen und Wissenstests gemacht. Während die Jugendlichen nach der Feuerwehrjugendausbildung im aktiven Dienst nur eine halbjährige Grundausbildung absolvieren müssen, müssen andere neue Feuerwehrmitglieder eine Ausbildung von einem Jahr absolvieren. Hier werden Einsätze nachgespielt, Theorie behandelt und auch ein 16-stündiger Erste Hilfekurs absolviert. Danach werden weiterhin regelmäßig Übungen abgehalten um stets am aktuellen Stand zu sein. Die freiwilligen Helfer können auch sogenannte Ausbildungsprüfungen ablegen.
Standort
Mannschaft
Derzeit gibt es 68 Aktive Mitglieder, 7 Jugendmitglieder und 15 Reservemitglieder.
Fuhrpark
Bezeichnung | Type | Besatzung | Aufbauer | Baujahr | Sonderausrüstung/ Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Ausrüstung
Jahr | Ausrüstung |
---|---|
1881 | Hydrophor |
1929 | Erstes Fahrzeug |
1959 | Leichtes Löschfahrzeug (LLF) |
1964 | Tragkraftspritze |
1967 | Tanklöschfahrzeug (TLF 1000) |
1969 | Atemschutzgeräte |
1969 | Kleinlöschfahrzeug (KLF) |
1976 | Kleinrüstfahrzeug-Elektro (KRF-E) |
1985 | Hydraulisches Rettungsgerät |
1985 | Kleinlöschfahrzeug |
1989 | Rüstlöschfahrzeug (RLFA 2000) |
1989 | Abschleppachse |
1995 | Funkmeldeempfänger |
1998 | neue Atemschutzgeräte |
1999 | neue Tragkraftspritze |
2002 | neue Abschleppachse (AA) |
2002 | Hochleistungslüfter |
2004 | Hydraulischer Rettungssatz |
2004 | Mannschaftstransportfahrzeug (MTFA) |
2005 | mobiler Stromerzeuger 40kVA |
2007 | Schmutzwasserpumpenanhänger (SPA) |
2008 | TSA und Umbau KLF |
2009 | Digitalfunkgeräte |
2011 | VF-Kran |
2011 | SPA900 |
2011 | RLFA2000 |
2012 | Digitale Pager |
2013 | Einsatzhelme |
2014 | Wärmebildkamera |
2017 | Stromerzeuger |
2017 | neue Uniform |
Alarmierung
Geschichte
Die freiwillige Feuerwehr wurde 1881 in Markt Piesting gegründet. Zunächst gab es noch zwei Feuerwehren, die 1880 gegründete "Freiwillige Feuerwehr der privilegierten Minnataler Spinnfabrik"[2] und die "Freiwillige Feuerwehr Piesting". Gegründet wurden diese von Leopold Wimmer, Leopold Mauch und von Josef Ruffetshofer. Leopold Wimmer wurde auch der 1. Hauptmann. Zu dem Verein zählten 33 Mitglieder die "im Falle eines Brandes in Loco oder Umgebung den Lösch- und Rettungsdienst leisten"(lt. Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Piesting, 1881). Die Ausrüstung bestand damals aus einer neuen und einer alten Landfahrspritze. Die Summe für die neue Landfahrspritze bekam die Freiwillige Feuerwehr von der Bevölkerung und selbst Kaiser Franz Josef leistete einen Beitrag. Den ersten größeren Einsatz hatten sie 1882. Es handelte sich hierbei um einen Hausbrand, des Landwirtes Johann Hauer. Daraufhin folgten weitere kleinere Einsätze. 1891 war das Jahr der Großalarme in der Gemeinde Markt Piesting. In diesem Jahr stand ein Haus, eine Scheune und eine Pechhütte in Flammen. 1891 fand nach 10 jährigen Jubiläum das erste größere Feuerwehrfest statt. Aus Anlass dieses "Katastrophenjahres", wurde 1893 ein "Hydrophor" angeschafft. Hierbei handelt es sich um eine Handpumpe. 1894 errichtete Josef Müller eine Sanitätsabteilung. Durch diese sollte die erste Hilfe bereits am Einsatzort gewährleistet werden. Im Jahre 1897 hatte die Freiwillige Feuerwehr ihre ersten Hochwassereinsatz. Das Jahr 1905 wurde als "schwarzes Jahr" bezeichnet, es gab in diesem Jahr 6 Brände in der Gemeinde. In den Jahren 1912 und 1913 wurde ein Wasserreservoir gebaut. Dieses verbesserte die Löschwasserversorgung enorm. In den weiteren Jahren wurde immer mehr und bessere Ausrüstung beschafft. Diese wurden finanziert durch Spenden, Tombola Verkäufen und dem Verkauf von Anteilsscheinen. Auch die Gemeinde unterstütze die Feuerwehr und begann 1929 mit dem Neubau eines Requisitenhauses in der Feldgasse. In den nächsten Jahren erfolgten noch weitere Einsätze. Nach dem 2. Weltkrieg verlor die Feuerwehr einen Großteil ihrer Geräte und mussten 1945 praktisch von neu beginnen. Jedoch blieb ihnen nicht viel Zeit zum Wideraufbau, denn 1947 musste sie besonders oft ausrücken, denn gleich 4 mal kam es zu einem Waldbrand. In den darauf folgenden Jahren erfolgten einige Großeinsätze. 1959 wurde ein Löschfahrzeug, der Marke Bedford angeschafft und der Aufbau eines Funknetzes begann. 1964 bekam die Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting ein neues Feuerwehrhaus. Der 17. Dezember 1971 war der schwärzeste Tag für die Feuerwehr Markt Piesting. An diesem Tag verunglückten die beiden Feuerwehrmänner Rudolf Lechner und Helmut Simon beim Brand der Ortmanner Papierfabrik. In den weiteren Jahren erfolgten zahlreiche Einsätze und viele neue Ausrüstungen. Da das ehemalige Feuerwehrhaus den Anforderungen der heutigen Feuerwehr nicht mehr gerecht wurde, startete im April 2007 der Neubau eines neuen Feuerwehrhauses. Dieses befindet sich in der Bocksbachgasse 12 und konnte bereits Ende des Jahres bezogen werden.
Außergewöhnliche Einsätze
Bisherige Kommanden
Kommandant | von-bis | Kommandant-Stv. | von-bis |
---|---|---|---|
Leopold Wimmer | 1881 - 1882 | Leopold Mauch | 1881 - 1882 |
Anton Hauer | 1882 - 1883 | Franz Seiser | 1882 - 1883 |
Franz Seiser | 1883 - 1889 | Julius Schütz | 1883 - 1889 |
Julius Schütz | 1889 - 1890 | kein Stellvertreter | 1889 - 1890 |
Leopold Mauch | 1890 - 1892 | Julius Schütz | 1890 -1893 |
Karl Schnöller | 1892 - 1893 | ||
Julius Schütz | 1893 - 1908 | Mathias Zodl | 1893 - 1908 |
Leopold Reiter | 1908 - 1939 | Thomas Strobl | 1908 - 1909 |
Mathias Zodl | 1909 - 1910 | ||
Karl Vogl | 1910 - 1929 | ||
Ferdinand Körrer | 1929 - 1934 | ||
Franz Seewald | 1934 - 1939 | ||
Franz Seewald | 1940 - 1960 | Johann Dresch | 1940 - 1960 |
Johann Dresch | 1960 - 1965 | Ernst Machacek | 1960 - 1965 |
Ernst Machacek | 1965 - 1986 | Leopold Spritzendorfer | 1965 - 1981 |
Franz Hauer | 1981 - 1986 | ||
Franz Hauer | 1986 -1996 | Franz Wöhrer | 1986 - 1996 |
Franz Wöhrer | 1996 - 2016 | Ing. Gerhard Hauer | 1996 - 2008 |
Markus Schüttner | 2008 - 2016 | ||
Markus Schüttner | 2016 - | Martin Wöhrer | 2016 - |
Veranstaltungen
Jedes Jahr gibt es den sogenannten Florianiball, ein Feuerwehrfest und jedes Jahr am 24. Dezember wird das Friedenslicht vergeben.
Quellen und Literatur
- Rössl, Joachim, Günter Schneider, Hans Schneider: Das große Niederösterreichische Feuerwehrbuch-Ausgabe Süd, 1986, Seite: 604 ISBN 3-85447-179-3
Einzelnachweise
- ↑ Sonderpumpenanhänger abgerufen am 15. Jänne 2018
- ↑ BTF der Papier-/Spinnfabrik Wellesz und Schwitzer in Markt Piesting abgerufen am 15. Jänner 2018