Anna Welser

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Anna Welser, geboren als Anna Adler, später Freifrau Anna von Zinnenburg (* 1507, † 28. Dezember 1571[1], vermutlich in Innsbruck), war eine Augsburger Patriziertochter. Als Mutter von Philippine Welser verbrachte sie einen großen Teil ihres Lebens in der Stadt Innsbruck.

Herkunft und Familie

Anna Welser entstammte einer reichen Kaufmannsfamilie, die in den 1480er-Jahren von Speyer nach Augsburg übersiedelt war. Ihr Vater war Philipp Adler, der zeitweise neben Jakob Fugger zu den reichsten Bürgern von Augsburg zählte, gehörte zu den Geldgebern von Kaiser Maximilian I. und war auch zeitweise einer von dessen Quartiergebern. Durch seine Ehe mit Anna Ehem gelang ihm letztlich der Aufstieg in den Kreis der alteingesessenen Augsburger Geschlechterfamilien.[2] Anna Welser war die Schwester von Katharina von Loxan.

Anna Welser heiratete am 25. Juni 1524[3] den Kaufmann Franz Welser (* 2. November 1497, in Augsburg; † 30. Oktober 1572[1]), einen Bruder des Kaufmanns und Bankiers Bartholomäus (V.) Welser. Aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder:[4]

  • Regina Welser (* 1525/26; + 1554), beigesetzt in der Pfarrkirche von Tochowitz.[5]
∞ Albrecht Liebsteinsky von Kolowrat (* 1529; *1595);
  • Philippine Welser (* 1525/26; + 1554)
Erzherzog Ferdinand (II.) von Österreich;
∞ Eva von Schumburg[6];
  • Hans Georg Welser (* um 1530; + um 1571/72, in Schwäbisch Gmünd), 1567 erzherzoglicher Hofrat in Innsbruck
∞ Rebecca von Regensburg.[7]

Leben

Annas Ehe mit Franz Welser war nach dem damaligen Verständnis ihrer Zeit standesgemäß, dürfte jedoch nicht besonders glücklich gewesen sein. Seit 1542 häuften sich die Abwesenheiten des Ehemanns, der sich später in der Reichsstadt Ravensburg niederließ, wo er einen unehelichen Sohn zeugte. Während Anna und die Kinder katholisch blieben, dürfte er außerdem zur lutherischen Lehre tendiert haben.[8]

1560 gab Anna Welser ihr Augsburger Bürgerrecht auf und übersiedelte zu ihrer Tochter Philippine auf die Burg Pürglitz (bei Prag).[8] Später übersiedelte sie nach Innsbruck, wo sie die in der Nähe von Schloss Ambras gelegene Weiherburg kaufte.

Anna Welser, der Bergtouren und die Teilnahme am Armbrustschießen nachgesagt wird, hinterließ ein Kochbuch und ein Arzneimittelbuch, dessen Urheberschaft lange Zeit irrtümlich ihrer Tochter Philippine zugeschrieben wurde.[9]

Nach ihrem Tod wurde Anna Welser in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt.

Literatur

  • Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser. Die schöne Augsburgerin im Hause Habsburg (= Thomas Götz: Kleine bayerische Biografien). Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2016. ISBN 978-3-7917-2749-3

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 129, Zeittafel
  2. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 28f.
  3. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 28
  4. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 134f. (Stammtafel)
  5. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 32
  6. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 32f.
  7. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 33
  8. 8,0 8,1 vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 29
  9. vgl. Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser, 2016, S. 30