Herbert Bartik

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Herbert Bartik (* 11. September 1921 in der Gemeinde Mühldorf, Niederösterreich; † 24. April 2002 in Wien) war ein österreichischer Künstler, Maler und Architekt.

Leben

Bartik lebte seit seinem Architekturstudium in Wien und war auf dem Gebiet der Raumplanung am Österreichischen Institut für Raumplanung tätig. Unter anderem erarbeitete er kurz nach Abschluss des Staatsvertrags von 1955 zusammen mit dem Raumplaner und Leiter des Instituts Fritz Kastner (1913–2000) und dem niederländischen Soziologen Hiddo Michiel Jolles (* 1928) eine Studie mit dem Ziel, Wien aufzulockern und zu entlasten und Niederösterreich einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schwerpunkt zu geben, die auch im Heft 2 des Jahrgangs 1957 der Berichte zur Landesforschung und Landesplanung veröffentlicht wurde.[1] Ferner war er mehrere Jahre Redakteur und Mitherausgeber der Institutsmitteilungen.[2][3]

Fasziniert von den Schrebergärten, diesen Beispielen naiver „individueller Volksarchitektur“, begann er 1967 diese kleinen Paradiese zu malen. Die Schrebergärten selbst wurden zum Bestandteil der Vegetation, bestehend aus Obst, Gemüse, Blättern und Blumen. Seit 1977 traten in seinen Bildern voller Skurrilität und Humor auch andere Motive hinzu, solche des ländlichen Lebens, des anonymen Bauens. Seiner Schrebergartenmalerei wird der Naiven Kunst zugeschrieben.[4]

Seit 1970 hatte er zahlreiche Einzelausstellungen und Teilnahmen an internationalen Kunstmessen in Deutschland, Italien, Jugoslawien, Schweden, Schweiz und Österreich.

Bartik starb 2002. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Hadersdorf-Weidlingau.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen:

  • 1971: Galerie Kühl, Hannover
  • 1972/1977: Galerie Basilisk, Wien
  • 1982: Galerie Laurenzerberg, Wien

Gruppenausstellungen:

Publikationen (Auswahl)

  • mit Werner Jäger und Hiddo M. Jolles: Ein Landesschwerpunkt für Niederörsterreich? In: Berichte zur Landesforschung und Landesplanung, H. 2, 1957, S. 29–34.
  • Zivilschutz und Raumordnung. In: Österreichische Militärische Zeitschrift, H. 5, 1967, S. 405–411.
  • et al.: Probleme der Raumordnung, der Siedlung und des Wohnens. Probleme der Landesverteidigung und des Zivilschutzes. Österreichisches Institut für Raumplanung, Wien 1970.
  • et al.: Probleme des Bildungswesens und der Forschung. Probleme des Gesundheitswesens. Probleme der Sozialplanung. Österreichisches Institut für Raumplanung, Wien 1971.

Literatur

  • Elisabeth Koller-Glück: Der naive Maler Herbert Bartik. In: NÖ-Kulturberichte. 10 (1977), S. 9.
  • Bartik, Herbert. In: Gunther Martin: Werkstatt Niederösterreich. Handbuch zur Kulturgeschichte eines Bundeslandes. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, 1979, S. 105. ISBN 3-853-26488-3
  • Jürgen Tiede: Bartik, Herbert. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 7, Saur, München u.a. 1993, ISBN 3-598-22747-7, S. 243

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Plan von 1955. In: Österreichisches Forschungsinstitut für Wirtschaft und Politik (Hrsg.): Berichte und Informationen / Österreichisches Forschungsinstitut für Wirtschaft und Politik. Band 18. Salzburg 1963, S. 49.
  2. Oesterreichisches Institut für Raumplanung. In: Carolyn Farquhar Ulrich: Ulrich's International Periodicals Directory. 15 (1973), S. 995. ISBN 0-835-20650-5
  3. Wissenschaftliche Bearbeitung. In: Tätigkeitsbericht 1969–1972. Österreichisches Institut für Raumplanung, S. 8.
  4. Nikolaus Jungwirth / Gerhard Kromschröder: Ein Prosit der Gemütlichkeit. Naive Kunst: Wunschbild von der Einfalt der „einfachen Leute“. In: Magazin Kunst, 13 (1973), Verlag M. DuMont, S. 73.