Josef Schädle

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[File:Burgruine Laudeck, Pfarrkirche Ladis.JPG|thumb|Die Burg Laudegg in Ladis, heute. Im Mittelalter war sie Sitz eines landesfürstlichen Gerichtes, als dessen Vertreter Josef Schädler zeitweise war]] Josef Schädle (* im 15. Jahrhundert; † im 15. oder 16. Jahrhundert, nach 1498[A 1]), auch Josef Schädli, Josef Schedl, Josef Schädly oder Josef Schädlein, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Nach dem Verzeichnis der landesfürstlichen Leute und Feuerstätten im Inntal und Vinschgau aus dem Jahr 1427 gab es im Gericht Laudegg[A 2] zu dieser Zeit zwei Familie mit Namen Schädle:

  • Peter Schädle aus Kauns, Inhaber eines Eigenzehnten, ist 1438 als Zeuge in einem Verkaufsbrief belegt, zu dessen Sieglern Matheis Hochhuber zählte, und wird 1440 neben Matheis Hochhuber und Peter Kobel als Rechtsprecher aufgelistet.
  • Heinz Schädle zählte zu den einflussreichen Gemeindemitgliedern von Prutz.

Josef Schädle dürfte ein Nachfahre der Familie von Heinz Schädle sein. Er war mit einer Frau mit Namen Susanne verheiratet.[1]

Leben

Josef Schädle war im Besitz eines eigenen Siegels, mit dem er viele Urkunden beglaubigte. Er war Lehensträger des Stamserhofes zu Prutz, einem Meierhof, der zum Stift Stams gehörte. Nachdem er und seine Ehefrau 1497 in Differenzen mit Abt von Stams geraten waren, legten die Schiedsrichter anhand eines früheren Lehensbriefes die Rechte und Pflichten des Lehensinhabers gegenüber dem Stift genau fest.[1]

Josef Schädle war 1491 der Dorfvogt von Prutz und bestellte als solcher mit weiteren Vertretern des Gerichtes Laudegg die Prokuratoren für die Eintreibung der Steuern von jenen Gütern, deren Besitzer nicht im Gericht Laudegg ansässig waren. Außerdem fungierte er als Beisitzer bei Gerichtsverhandlungen an der Dingstatt zu Prutz.[2] Am 17. März 1496 wurde er von Heinrich Köllner von Ried, Christian Pläsig von Ladis, Ludwig Müller von Fiss, Michael Schmid und Kaspar Mäß von Kauns, alle Bevollmächtigte des Gerichtes Laudegg, als dessen Gerichtsbote auf den Landtag zu Innsbruck vom 20. März 1496 entsendet.[1] Daneben ist er auch oft als Zeuge in Rechtssachen belegt, so hielt er sich zum Beispiel 1498 in einer Schuldsache am Landesgericht in Meran auf.[2]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 389
  2. 2,0 2,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390
  2. Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde Ladis, war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudegg. Dann wurde er nach Ried im Oberinntal verlegt.