Fritz-Kapelle
Die römisch-katholische Fritz-Kapelle (auch: Lawinenkapelle,Lawinenkapelle im Bild[1] oder Bildkapelle oder nur beim Bild) steht in der Parzelle Äueleboden in Stuben am Arlberg in der Gemeinde Klösterle im Klostertal in Vorarlberg. Sie gehört zum Dekanat Bludenz-Sonnenberg in der Diözese Feldkirch. Sie wurde in der heutigen Form 1942 neu errichtet, 1996 abgebrochen und am heutigen Standort neu errichtet.[2]
Lage
Die heutige Fritz-Kapelle (etwa 1362 m ü. A.) steht rund 8 Meter neben der nördlich gelegenen alten Landesstraße L197 (früher Bundesstraße) von Langen nach Stuben bzw. 18 Meter von der neuen Landesstraße (Ralegg-Galerie) entfernt. 50 Meter sind es zur südlich gelegenen Alfenz (Gewässerkilometer 25,47). 225 Meter nordöstlich steht die Talstation der Materialseilbahn zur Kaltenberghütte. 1 Kilometer Luftlinie sind es zum nordöstlich gelegen Ort Stuben, 2 Kilometer zum südwestlich gelegenen Ort Langen.
Die Fritz-Kapelle stand bis zum Bau der Ralegg-Galerie etwa 300 Meter nordöstlich an der Straße auf den Arlberg, rund 800 Meter von Stuben entfernt 47.13739310.148016 Heute ist dieser Bereich vollständig von der Ralegg-Galerie überbaut.[2]
Name
Der Name der Fritz-Kapelle leitet sich von der Stifterin ab. Maria Kreszenz Fritz (geb. Greber, 1782-1868) stiftet dieselbe nach dem Tod ihres Mannes, dem Postmeister Johann Josef Fritz (1777-1846).
Geschichte
Am ursprünglichen Standort der Fritz-Kapelle stand bereits zuvor eine der hl. Anna gewidmete Kapelle. Die Fritz-Kapelle wurde mit Tuff aus dem Montafon 1846 neu errichtet und war von Nordwest nach Südost (Eingang) ausgerichtet. Der Kapellenbau war von der Größe her in etwa mit dem heutigen vergleichbar. Der Eingang war zu Straße an den Arlberg ausgerichtet. Das Gebäude mit Eckpilastern versehen, die Türe wie heute eine Rundbogentüre, und Rundbogenfenster.
1942 wurde die Kapelle durch eine Staublawine zerstört[3], wie auch die nahestehende Talstation der Materialseilbahn für die Kaltenberghütte. Die Kapelle wurde von der Familie Fritz wieder aufgebaut, jedoch der Glockendachreiter weggelassen und die Glocke wie heute in den Dachfirst integriert. Zum Schutz der Kapelle wurde ein Lawinenkeil aufgeschüttet. 1982 wurde das Holzdach neu geschindelt.
Als der Passürtobel-Tunnel und die Ralegg-Galerie gebaut wurden, musste die Kapelle um 1996 abgerissen werden. Auf Wunsch von Nikolaus Fritz (1938-1995), der letzte Vertreter der Familie Fritz, wurde die Kapelle am heutigen Standort wieder aufgebaut. Die Kapelle wurde am 27. Juli 1997 eingeweiht.[2]
Gebäude
Die Kapelle ist ein nach allen Seiten freistehender Steinbau (mit dem in das Dach integrierten Glockendachreiter etwa 6 Meter hoch, 3,5 Meter breit und 5 Meter lang) mit einem steilen Satteldach, das mit Holzschindeln eingedeckt ist. Der in das Dach integrierte Glockendachreiter wurde aus Gründen des Lawinenschutzes so erbaut. Bis zur Zerstörung der Kapelle durch eine Lawine 1942 hatte die Kapelle einen freistehenden Glockendachreiter.
Die Kapelle ist von Südwest nach Nordost (Eingang) ausgerichtet. Der Boden der Kapelle ist mit einfache hellgraue Bodenfliesen ausgelegt.
Trivia
Mit der Kapelle sind einige Geschichten aus und um den Ort Stuben verbunden, teilweise in Bezug auf die Stifterfamilie und in anderen Zusammenhängen.[4]
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Vorarlberg 1983. Klösterle, Lawinenkapelle in Stuben am Arlberg, S. 272.
Einzelnachweise
- ↑ Kirchen und Kapellen in Vorarlberg, Webseite: Katholische Kirche Vorarlberg.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Hans Thöni: Stuben – Geschichte eines Bergdorfes, Dornbirn 2005, Eigenverlag, ISBN 3-200005-27-0, S. 147.
- ↑ Gemäß Aufschrift auf dem Altarbild wurde die Kapelle im selben Jahr wieder aufgebaut.
- ↑ Hans Thöni, Stuben – Geschichte eines Bergdorfes, S. 148 f.
Weblinks
Fritz-Kapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
47.13614810.144601Koordinaten: 47° 8′ 10″ N, 10° 8′ 41″ O