Dorfmuseum Mönchhof

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Mönchhof Dorfmuseum 1.JPG
Dorfmuseum Mönchhof
Ort Mönchhof
Art Volkskundemuseum
Eröffnung 1990 (2007)
Besucheranzahl (jährlich) 50.000(2014)[1]
Betreiber Dorfmuseum Mönchhof Betriebsges.m.b.H.
Leitung Manuela Pasterk
Website www.dorfmuseum.at

Das Dorfmuseum Mönchhof ist ein volkskundliches Freiluftmuseum in Mönchhof im burgenländischen Seewinkel.

Entstehung und Beschreibung

Das Privatmuseum der Familie Haubenwallner geht auf eine Initiative und Sammlung von Josef Haubenwallner zurück. Das Museum selbst besteht seit 1990 und beinhaltet volkskundliche Bauten und Gegenstände aus der engeren Umgebung Mönchhofs, dem Heideboden. Das Museum zeigt die Lebensweise der Bewohner in der Zeit ab 1890. In etwa 35 Gebäuden, die in der Region abgetragen wurden und im Museumsdorf wieder errichtet wurden, wird die Kultur der Hoadbauern und dem ansässigen Handwerkern anhand zahlreicher Gegenstände, die Josef Haubenwallner in Jahrzehnten gesammelt hatte, dargestellt.

Ein erster Teil zeigt den Anbau von Getreide bis zu den Rüben. Im zweite Teil geht es um die Bevorratung im eigenen Haushalt. Der dritte und größte Teil zeigt ein typisches Dorf mit Anger Gasthaus, Schule, Gemeindeamt, Kino und Feuerwehr sowie die Werkstätten von Tischler, Hufschmid bis zum Hutmacher. Auch eine katholische Kirche sowie ein protestantisches Bethaus finden in dem Dorf Platz.

Zusätzlich werden noch wechselnde Sonderausstellungen mit verschiedenen regionalen Themen gezeigt. Auch Lesungen, Buchpräsentationen sowie Abhaltung des Handwerkertages werden durchgeführt.

Wissenschaftlich wird das Museum von der Wiener Volkskundlerin Gertraud Liesenfeld seit 1993 begleitet.

Josef und Christine Haubenwallner

Josef und Christine Haubenwallner haben das Museum in Eigenregie errichtet.

Josef (Beppo) Haubenwallner ist 1949 in Mönchhof als mittlerer von drei Söhnen geboren. Während sein Vater aus Mönchhof stammte, stammt seine Mutter aus dem unweiten ungarischen Mosonszentjános. Nach dem Besuch der achtjährigen Volksschule in Mönchhof absolvierte er in Gattendorf die Maurer- Steinmetz- und Fliesenlegerlehre. Anschließend war er als Vorarbeiter beim Mönchhofer Baumeister Josef Rapp. Zu seinen Arbeiten , die schon in größere Projekte übergingen gehörten der Ausbau des Kneippkurhauses des Klosters Marienkron, die er zum Teil mit ehrenamtlichen Mitarbeiter des Bauordens ausbaute. Ab dem Jahr 1974 war er mit Umbauten, Erweiterungen und Renovierungen auf dem von Otto Muehl erworbenen Friedrichshof als Machala betraut. Auch nach dem Wechsel im Jahr 1981 in den Gemeindedienst wechselte, betreute er in seiner Freizeit den Friedrichshof weiter.

Im Gemeindedienst war er als Klärwart tätig und war auch für die Wasserleitung zuständig. Vom Müllverband Mönchhof wurde eine zentrale Müllsammelstelle errichtet, wo auch die Sperrmüllsammlungen organisiert wird. Die Betreuung des Friedhofes bezeichnete er selbst als den spannendsten Aufgabenbereich, da er auch dadurch mit den Hinterbliebenen ins Gespräch kam.

Als 1989 der Friedrichshof in der bis zu diesem Zeitpunkt als Gemeinschaftsprojekt geführter Hof schloss, hatte er mehr Freizeit, die er in sein neues Projekt dem Dorfmuseum investierte und dann 1990 als Schausammlung das Museum eröffnete. Im Jahr 2006 wurde er bei der Gemeinde verletzungsbedingt frühpensioniert, so dass er seither freiberuflich im Museum tätig ist.

Seine Frau Christine Haubenwallner ist ebenfalls geborene Mönchhoferin. Sie ist 1949 als älteste von fünf Geschwistern geboren. Der Vater war gelernter Schlosser und Landmaschinenmechaniker, die Mutter stammt aus einer wohlhabenden Landwirtschaft. Sie besuchte zuerst den Kindergarten und die Volksschule in Mönchhof, sowie die Hauptschule in der Klosterschule der Kongregation der Töchter des Göttlichen Erlösers in Neusiedl am See. In Wien absolvierte sie die Handelsschule. Zurück in Mönchhof arbeitete sie in einem Büro in Frauenkirchen.

Durch die sozialen Unterschiede der beiden namensgleichen Familien lernten sie sich erst 1965 kennen und es wurde von beiden Eltern nicht gern gesehen. Im Jahr 1967 kam die ältere Tochter auf die Welt, geheiratet wurde 1968, wo auch die zweite Tochter auf die Welt kam. Ein Wohnhaus errichteten die beiden auf einem Teil eines Weingartens ihrer Familie. Diesen bewirtschaftete er in der Freizeit. Doch dem Weinbau zog er immer das Handwerk vor.

Christine Haubenwallner war neben der Familie weiterhin auch im Büro tätig. Daneben war auch sie im Museum in ihrer Freizeit eingebunden. Seit ihrer Pensionierung im Jahr 2007 ist sie auch ehrenamtlich im Museum tätig.

Im Jahr 2017 wurde das Dormuseum auch für die österreichweite Wahl bei 9 Plätze – 9 Schätze nominiert.

Kooperationen

Auszeichnungen

für das Museum

  • 2002 Burgenländischer Tourismuspreis[2]
  • 2002 Theodor Kery-Stiftung Förderpreis[2]
  • 2002 Reinhold Polster-Stiftung Förderpreis[2]
  • 2002 Österreichisches Museumsgütesiegel als einem der ersten Museen österreichweit
  • 2010 Anerkennungsurkunde im Rahmen des Österreichischen Museumspreises[3]

Persönliche Auszeichnungen

  • Josef und Christine Haubenwallner
    • 2000 Österreichischer Volkskulturpreis des Bundesministeriums für Kultur, Bildung und Wissenschaft[2]
    • 2007 Österreichischen Bundesehrenzeichens 2007 für herausragende Leistungen in der Kulturarbeit
    • 2009 Ehrenzeichen des Landes Burgenland
  • Gertraud Liesenfeld:
    • 2000 Ehrenzeichen des Landes Burgenland
    • 2004 Würdigungspreis für Erwachsenenbildung und Volkskultur des Landes Burgenland.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erfolgsgeschichte Dorfmuseum Mönchhof auf ORF-Burgenland vom 9.April 2015
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Auszeichnungen abgerufen am 29. August 2014
  3. Auszeichnung für Dorfmuseum Mönchhof auf ORF-Burgenland vom 11. April 2012 abgerufen am 29. August 2014

Weblinks

 Dorfmuseum Mönchhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

47.87491416.952289Koordinaten: 47° 52′ 30″ N, 16° 57′ 8″ O