Heinrich Franck Söhne

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Emailtafel im Museumsdorf Niedersulz

Heinrich Franck Söhne war ein Ersatzkaffeehersteller in Linz. Das Unternehmen war von 1879 bis 1973 in Österreich selbständig in Betrieb.

Geschichte

Das österreichische Unternehmen geht auf die 1828 in Vaihingern in Württemberg und 1869 nach Ludwigsburg gegründete Firma Heinrich Franck Söhne GmbH, die Kaffee aus den Wurzeln der Zichorie herstellte, zurück und wurde 1879 als österreichische Niederlassung gegründet.

Im Jahr 1883 übernahm Carl Franck die Leitung des österreichischen Ablegers. In den Folgejahren wurden bis ins Jahr 1911 in allen Teilen der Monarchie Niederlassungen gegründet. Das Unternehmen wuchs zum größten Hersteller von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarns. Die Erzeugung selbst entwickelte sich zum zweitgrößten Industriebetrieb hinter der Tabakfabrik der Tabak Regie in Linz.

Im Jahr 1910 erwarb Carl Franck auch die Mehrheit an der Adolf J. Titze, die jedoch weiterhin bis 1971 selbständig arbeitet. Zwei Jahre später wurde eine gemeinsame Holding mit der deutschen Kathreiner AG und der Wiener Kathreiner gegründet.

Im Jahr 1926 starb Carl Franck und Walter Franck übernahm die alleinige Führung. Im Jahr des Anschlusses 1938 zog auch er sich aus dem aktiven Geschäft zurück. Zu Kriegsbeginn wurde die Unternehmenszentrale nach Berlin verlegt. Im Jahr 1943 wurden die beiden Firmen zur Franck und Kathreiner GesmbH fusioniert.

Nach Ende des Krieges kam es zur Wiedergründung der österreichischen Gesellschaft. In der Besatzungszeit wurden auch Eicheln zur Kaffeeersatzerzeugung verwendet. So gab es beispielsweise im Burgenland Aufrufe zum Sammeln durch das Landesernährungsamt im Jahr 1947, wo durch Franck und auch Kathreiner 30 Groschen pro Kilogramm bezahlt haben.[1]

Im Jahr 1971 wurde die Titze AG, wie die Titze Nahrungsmittel GmbH in der Zwischenzeit hieß, als eigenständiges Unternehmen gelöscht. Die Franck & Kathreiner wurde im Jahr 1973 von Nestlé übernommen.

Bedeutung des Unternehmens für Linz

Die Firmeneigentümer waren in Linz nicht nur auf unternehmerische Seite sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene bedeutend. So engagierten sie sich jeweils zu ihrer Zeit in karitativer, künstlerischer und wissenschaftlicher Weise. Sie traten als Spender für die Diakonie aber auch für kulturelle und soziale Projekte. So wurde durch den Bau von Arbeiterwohnhäusern, Kleinkinderschule und Kindergartengebäude ein ganzes Viertel geschaffen. Die neobarocke Villa der Familie, die sogenannte Franck-Villa, wurde 1966 abgetragen. Auf diesem Ort steht heute das denkmalgeschützte Landesstudio von ORF-Oberösterreich.[2]

Einzelnachweise

  1. Gemeindearchiv Halbturn, Korr. 1947. o.Z. (Artikel über Eichel als Kaffeeersatz am Burgenland History Blog von Herbert Brettl
  2. Muckefuck im Forum OÖ Geschichte vom 28. April 2007 angerufen am 9. September 2016

Weblinks