Historisch belastete Straßennamen in Salzburg
In der Liste von historisch belasteten Straßennamen in Salzburg finden sich Personen, die unterschiedlich stark mit dem NS-Regime verbunden waren, und als Neamensgeber von Straßen-, Gassen-oder Platznamen in Salzburg gelten.
Diese Liste erstellte und veröffentlichte im Juni 2021 eine eigens eingerichtete Historikerkommission aus den Biografien dieser Namenspaten. Dabei wurde nicht nur die Tätigkeiten während der Zeit der NS-Zeit in den Jahren 1938 bis 1945 sondern auch die Verstrickung vor und nach dieser Zeit beurteilt. Ebenso wurden die Beteiligungen an Kriegsverbrechen, Zerstörungen, Plünderungen oder Arisierungen bewertet. Dieser Beurteilung unterlag auch der Umgang und der Propagierung der NS-Ideologie.
Veröffentlicht wurden 66 Namen, die in verschiedene Kategorien mit den entsprechenden Maßnahmen unterteilt wurden:
- Umbenennung der Verkehrsfläche. Folgende Namen befinden sich in dieser Kategorie:
- Herbert von Karajan (1908-1989), Dirigent
- Ferdinand Porsche (1875-1951), Automobilkonstrukteur und Firmengründer
- Kuno Brandauer (1895-1980), Volkskundler und Obmann des Landestrachtenverbandes Kuno Brandauer
- Heinrich Damisch (1872-1961), Musikschriftsteller und Mitbegründer der Salzburger Festspiele
- Erich Landgrebe (1908-1979), Schriftsteller und Maler
- Hans Pfitzner (1849-1949), Komponist und Dirigent
- Tobi Reiser (1907-1974), Volksmusikant
- Gustav Resatz (1903-1962), Bildender Künstler
- Josef Thorak (1889-1952), Bildender Künstler
- Franz Sauer (1894-1962), Domorganist und Mozarteum-Professor
- Erich Schenk (1902-1974), Musikwissenschafter und Universitätsprofessor
- Hans Sedlmayr (1896-1984), Kunsthistoriker und Universitätsprofessor
- Karl Heinrich Waggerl (1897-1973, Schriftsteller
- Bei 29 Personen wirde Erklärung durch eine Zusatztafel, auf der die Verstrickungen dargestellt werden, empfohlen,
- Gruppe von Personen, deren Verstrickung nicht so gravierend waren, so dass keine weitere Aktion empfohlen wurde. Dabei handelt es sich um 24 Personen.
Kritik
Schon vor der Veröffentlichung fand sich schon von verschiedenen Seiten an geplanten Umbenennungen, wie etwa die Stadtgruppe der FPÖ aber auch aus dem Kreis der Angehörigen und Nachfahren von Namenspaten.
Im Gegenzug forderte der KZ-Verband, eine Umbenennung der Straßen bei allen in der Liste aufscheinenden Personen.