Philipp (Kärnten)
Philipp von Spanheim (* im 13. Jahrhundert; † 22. Juli 1279, in Krems an der Donau) beziehungsweise von Sponheim, auch Philipp von Kärnten oder Philipp von Salzburg war 1247-1257 Elekt des Erzstiftes Salzburg, 1254-1279 Graf von Lebenau und 1269-1271 Patriarch von Aquileia und zeitweise auch nomineller Herzog von Kärnten. Mit ihm starb der Familienzweig der Spanheimer, der über das Herzogtum Kärnten geherrscht hatte, in "männlicher" Linie aus.
Herkunft und Familie
Philipp von Spanheim entstammte einem Zweig der Grafenfamilie der Spanheimer, die im Hochmittelalter zu den bedeutenden Adelsfamilien im Reich gezählt hatte. Er war einer der Söhne von Herzog Bernhard von Kärnten († 1256) aus dessen Ehe mit Judith (Jutta) († vor 1236), einer Tochter des böhmischen Königs Przemysl Ottokar I. († 1256) und Schwester von dessen Nachfolger Wenzel I. (†1253). Er war der jüngere Bruder von Herzog Ulrich (III.) von Kärnten († 1269). [1]
Leben
Philipp von Spanheim wurde bereits in jungen Jahren Kanzler des böhmischen Königreiches.[2] Er brachte es bis zum "Erzbschof von Salzburg" und Patriarchen von Aquileia, war Graf von Lebenau und führte in seinen letzten Jahren nominell den Titel des Herzogs von Kärnten. Indem er für seine beiden kirchlichen Positionen stets den Empfang der dafür nötigen Weihen vermied, wahrte er seinen Anspruch auf seine Nachfolge im Herzogtum Kärnten.[3]
Erzbischof beziehungsweise Elekt von Salzburg
Nach dem Tod von Erzbischof Eberhard (II.) von Salzburg († 1246) wurde Philipp von Spanheim von den Salzburger Domherren und Ministerialen zu dessen Nachfolger gewählt. Papst Innozenz IV. († 1254) weigerte sich zunächst die Wahl anzuerkennen und ernannte Anfang des Jahres 1247 Burkhart von Ziegenhain († im August 1247), den Kanzler des "römischen" Königs Heinrich (IV.) Raspe († Februar 1247) zum neuen Erzbischof. Nach dessen plötzlichen Tod auf seiner Reise nach Salzburg, konnte sich Philipp von Spanheim als Erzbischof von Salzburg behaupten.[2]
Herzog von Kärnten
Erinnerungen an Elekt Philipp im heutigen EU-Land Österreich
Literatur
- Heinz Dopsch: Philipp v. Spanheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin 2001. ISBN 3-428-00201-6. Bd. 20, S. 380f. digital
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
Weblinks
Philipp von Kärnten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 311, Stammtafel
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 369
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 340f.
Anmerkungen
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Philipp von Spanheim behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |